Gedanken hier, Gedanken da (38)

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PoV: Izzi (Alex)

Nachdem ich meine Gefühle so gut wie es ging geordnet habe, machte ich mich auf den Weg ins Badezimmer. Zum Glück habe ich mir Sachen eingepackt, dann müsste ich keine von Dner anziehen, welche mir immer gefühlte zehn Nummern zu groß waren. So wie es schien, ist Felix noch am schlafen. Oder aber er macht sich gerade ebenfalls Gedanken über sich. Ach man, ich sollte aufhören mir das alles schön zu reden, hinterher bin ich wieder zu enttäuscht davon. Ich versuchte mich so leise wie möglich zu bewegen, um ihn nicht aufzuwecken, falls er es noch nicht war. Danach drehte ich das Wasser der Dusche an und ließ es lange über meinen Körper laufen. Es tat gut und fühlte sich befreiend an. Anschließend ging ich in die Küche und suchte eine Tablette, welche mir helfen sollte die Kopfschmerzen wegzubekommen. Warum muss ich denn auch immer so viel trinken, dass es sich anfühlt als würde mein Kopf am nächsten Tag platzen?
Danach versuchte ich so gut es ging, vernünftig zu frühstücken. Tja lieber Felix, hättest du genug im Kühlschrank gehabt, würde dich direkt nach dem Aufstehen ein tolles Essen erwarten. Tut es aber nicht, selber Schuld. Ich musste anfangen über meine eigenen Gedanken zu grinsen, bis ich plötzlich von einer rauen Stimme unterbrochen wurde.

"Was grinst du so komisch?", fragte er verschlafen.

"Dir auch einen guten Morgen lieber Herr von der Laden", gab ich gespielt beleidigt zurück.

"Tut.. tut mir Leid", stammelte er leise.

"Ist alles gut? Brauchst du irgendwas?", fragte ich ihn besorgt.

"Mir ist gerade ein wenig schwindelig, aber das geht gleich wieder", probierte er mich zu beruhigen. So wie er gerade aussah, würde es garantiert gleich nicht wieder gehen. Ich versuchte ihm ein wenig Halt zu geben, damit er mir nicht umfallen würde.
Danach gab ich ihm ein Glas Wasser und direkt eine Tablette, das kann er im Moment wohl mehr als nur gut gebrauchen.

"Danke", flüsterte er mir leise zu, woraufhin er nur ein kleines Nicken meinerseits bekam.

Irgendwie war es immer Felix, dem es am nächsten Tag oder direkt am Abend des Geschehens schlechter ging als mir. Sei es hier in Köln, wenn wir feiern waren, im Urlaub auf der einen Party und jetzt das hier. Ich konnte froh sein, dass mich am nächsten Tag meistens nur grauenvolle Kopfschmerzen plagten.

"Willst du dich nicht lieber nochmal hinlegen?", schlug ich kurz darauf vor.

PoV: Dner (Felix)

"Ich muss gleich aufnehmen", erwiderte ich und legte meinen Kopf dabei auf den Tisch, da ich das Gefühl hatte er würde vor lauter Schmerzen gleich abfallen.

"Ich denke, es ist besser wenn du heute gar nichts mehr machst, außer dich auszukurieren. Komm ich helf dir hoch und dann versuchst du nochmal zu schlafen", schlug Izzi vor.

"Vielleicht hast du ja Recht", gab ich leise zu.
Daraufhin legte er seinen rechten Arm um meine Schulter und zog mich mehr oder weniger hinter sich her zu meinem Bett.
Kaum lag ich, hatte ich meine Augen auch schon geschlossen. Am schlafen war ich allerdings noch nicht.

"Wenn du mich brauchst, bin ich da", sprach er so leise wie er konnte, wahrscheinlich eher zu sich selbst, anstatt zu mir. Trotzdem konnte ich es noch hören.

Sein Satz brachte mich erneut zum Lächeln. Wie heute Nacht nach dem Kuss. Dieser Junge ist mehr als perfekt, allein schon, dass er jetzt gerade für mich da ist, obwohl es ihm selbst bestimmt nicht besser geht, macht ihn noch toller als er ohnehin schon ist. So sehr ich auch versuchte einzuschlafen, Izzi wollte mir einfach nicht aus dem Kopf gehen. Er schob einfach alle anderen Gedanken beiseite und machte sich in meinem Kopf breit. Seine Haare, seine leuchtenden Augen, sein Lächeln das einen ansteckt, sein fürsorglicher Charakter, einfach er. Das klingt so kitschig, aber diese Art der Beschreibung trifft ihn einfach vollkommen. Ich musste mir unbedingt einen Plan ausdenken, um ihm zu sagen wie ich fühle. Allerdings so, dass ich mich, falls es anders läuft als erwartet, noch rausreden kann. Denn was passiert, wenn nur ich solche Gefühle habe, will ich mir überhaupt nicht vorstellen. Ich entschied mich dafür, heute noch zu Simon zu gehen und ihn um Rat zu fragen. Er ist ja auch teilweise daran Schuld, dass die Situation gerade so ist, wie sie eben ist. Ohne ihn hätte ich mir bestimmt niemals oder erst hunderte Tage später eingestanden, was ich fühle. Wahrscheinlich wird er als erstes sowieso etwas in der Art wie 'Wusste ich's doch' von sich geben, so wie ich ihn kenne. Aber das ist mir dann egal. Ich bin mir ziemlich sicher, dass er der beste Ansprechpartner für sowas ist und so gut wie es geht versuchen wird mir zu helfen. Das einzige Problem dabei wird sein, dass Simon ein Mensch ist der Sachen unbewusst gerne ausplaudert. Um das zu verhindern, muss ich mir noch was einfallen lassen.

Plötzlich alles anders (Dizzi)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt