Plötzlich alles anders (Dizzi)

Verbrechen (49)

PoV: Dner (Felix)

Kaum war ich durch die Tür, stand Izzi auch schon mit verschränkten Armen vor mir.

"Hab ich was verbrochen?", fragte ich überrascht und zog mir währenddessen meine Schuhe aus.

"Es kommt fast schon an ein Verbrechen dran", sagte er stumpf, wobei man seine Ironie dabei trotzdem leicht raushörte.

"Lass mich kurz meine Sachen abstellen und dann erzählst du mir was genau ich verbrochen habe", erwiderte ich und ging an ihm vorbei, um ins Zimmer zu gelangen.

"Hälst du es nicht für nötig, mir zu erzählen, dass du heute den ganzen Tag nicht da bist?", warf er mir plötzlich an den Kopf.

Fragend schaute ich ihn an, da ich nicht genau verstand, was er von mir wollte.
"Hab ich dir das nicht davor den Abend gesagt?", hinterfragte ich.

"Nein, das hätte ich gewusst."

"Dann hab ich es vergessen. Das war nicht meine Absicht", entschuldigte ich mich. "Es wird nicht mehr vorkommen, versprochen!", hängte ich noch dran, um ihn zu beruhigen.

"Wie kann man sowas vergessen? Es ist ja nicht gerade eine Kleinigkeit", entgegnete er mir, was mir zeigte, dass er keinesfalls zufrieden mit meiner Entschuldigung war. Aber Recht hat er. Wie konnte ich das auch nur vergessen?

"Ich weiß es nicht. Ich war zu müde, um daran noch zu denken. Es wird wirklich nicht nochmal vorkommen", versuchte ich mich ein zweites Mal zu entschuldigen.

"Das will ich hoffen. Ich mach mir doch nur Sorgen um dich, wenn du plötzlich nicht mehr da bist", erklärte er mir, was mich zum Lächeln brachte.

"Das weiß ich zu schätzen, danke", sagte ich und drückte ihm lächelnd einen kurzen Kuss auf die Lippen.

"Willst du duschen gehen und danach stellen wir zusammen das Video online?", schlug ich vor, um auf ein anderes Thema zu kommen.

"Gute Idee", antwortete er und ich machte mich direkt auf den Weg ins Badezimmer.

Fertig geduscht und angezogen ging ich zurück in mein Aufnahmezimmer, wo Izzi schon auf mich wartete.

"Na dann mal los", teilte ich ihm mit, ließ mich in den Stuhl fallen und erledigte schließlich den letzten Schritt.

"Jetzt gibt's wohl kein zurück mehr", sagte mein Sitznachbar und legte seinen Kopf mit einer gewissen Erleichterung auf meine Schulter.

Fast schon sehnsüchtig warteten wir auf die ersten Kommentare. Natürlich waren wieder die paar Spezialisten dabei, welche "Erster" schrieben. Aber wirkliche Äußerungen zum kompletten Video kann man eigentlich erst gleich machen. Uns war beiden bewusst, dass es viele Leute geben wird, welche unschöne Sachen dazu schreiben würden. Aber eigentlich rechneten wir mit mehr positiver Resonanz, als negativer. Und genau das stellte sich letzlich auch raus. Wir bemühten und so viele Kommentare wie möglich zu lesen und waren echt überrascht, da es doch viel weniger Hate gab, als zuerst angenommen. Nun war es komplett vollbracht. Es fühlte sich mehr als nur gut an, endlich frei zu sein. Endlich können wir in der Öffentlichkeit zeigen, dass wir uns lieben, ohne Angst zu haben gesehen zu werden. Endlich konnte ich der ganzen Welt zeigen, wer mich glücklich macht.

Nämlich mein fester Freund, Alex.