Die komplette Wahrheit (16)

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PoV: Dner (Felix)

Ich war schon fast um die Ecke des Flures verschwunden als mein Bester Freund mich plötzlich mit den Worten 'Felix, warte mal kurz, ich muss dir noch was erzählen' zurück rief. Ich drehte also um und ging nochmal zum Auto wo er ängstlich auf mich wartete.

"Was ist denn los?", fragte ich ihn verwirrt.

"Versprich mir erst, dass du nicht direkt gehst oder darüber lachst." Ich nickte nur und war jetzt noch verwirrter als vorher.

"Also gut. Ich.. Ich hab dir eine Sache ver- verschwiegen", fing er zitternd an zu erzählen. Was war denn nur los mit ihm? Er weiß doch, dass er mit mir über alles sprechen kann.

"Erzähl weiter", forderte ich ihn auf. Jetzt wollte auch ich endlich wissen, was ihn so sehr belastet.

"An dem Abend, wo du so betrunken warst, da.. Da ist noch etwas passiert an das du dich nicht mehr erinnern kannst."

"Ich dachte, dass du mir alles gesagt hast?"

"Hab ich auch. Fast. Bis.. Bis auf diese eine Sache."

"Dann verrat es mir jetzt."

Ich sah ihm an, dass er schlucken musste und wie er mit sich zu kämpfen hatte.
"Wir haben uns geküsst", kam es plötzlich so schnell aus ihm raus, dass ich dachte ich hätte mich verhört.

"Wir haben was?!"

"Du hast das schon richtig verstanden", versicherte er mir und schaute dabei auf den Boden.

Das kann nicht sein. Er muss sich das eingebildet haben. Ich würde ihn niemals küssen.

"Das.. Das musst du geträumt haben", lachte ich nun trotz des Versprechens um meine Verwirrung zu überspielen.

"Nein, ich bin im Gegensatz zu dir noch in der Lage mich daran zu erinnern." Als ich merkte, dass er keine einzige Miene verzog, verstummte mein Lachen.

"Aber..", jetzt war ich es, der keine Worte dafür fand. Ich konnte seine Angst mir das zu erzählen nun verstehen, aber in dem Moment als das geschah war ich betrunken. Das müsste die Erklärung dafür sein. Ich habe mit allem gerechnet, aber nicht mit dem was er mir soeben beigebracht hat. Es haute mich völlig aus der Bahn, warum auch immer.

"Ich glaub.. Ich glaub, es ist besser wenn ich jetzt fahre", sagte er zu mir, ohne mich anzuschauen und verschwand im Auto. Kein Handschlag, keine Umarmung, nichts.

Ich verstand die Welt mehr und lief kopfschüttelnd in unseren Hausflur. Auf halbem Wege kam mir Simon entgegen, der mich genauso verwirrt ansah wie ich Izzi gerade.

"Frag nicht", sagte ich zu ihm und ging schließlich an ihm vorbei. Wahrscheinlich schaute er mir gerade entsetzt hinterher, aber das war mir egal. Die Sache würde ich wohl erstmal für mich behalten, da könnte er so viel nachhaken wie er lustig ist.
In meiner Wohnung angekommen, zog ich mir meine Sachen bis auf die Boxershorts aus, legte mich ins Bett und ließ den Koffer Koffer sein. Den würde ich morgen auspacken, jetzt wollte ich erstmal schlafen.

Plötzlich alles anders (Dizzi)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt