Kapitel 35 •Ende•

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* Max SiD*

" Na, hast du deinen Rausch gut ausgeschlafen?" fragt mich meine beste Freundin, sie lächelt mich fröhlich an. Okay, offenbar glaubt sie nach wie vor, dass ich betrunken war, gestern Abend.
" Ach, sei doch einfach leise, Bienenmädchen" antworte ich ihr, lege ihr spielerisch den Arm um die Schulter. " Können wir bitte nicht darüber reden? Es gibt gerade echt wichtiges zu besprechen" füge ich hinzu, und sie sieht mich fragend an.
" Und das wäre?" fragt sie, und ich lächele ein wenig.
" Na, ich muss überlegen, was ich meiner Mutter morgen zu Weihnachten schenken soll" sage ich, und sie fängt an zu lachen.
" Als ob du noch nichts hast!" ruft sie, und ich verdrehe die Augen.
" Ich bin bei sowas halt immer ein bisschen langsamer." sage ich.
Es ist ziemlich kalt gerade, aber diesesmal friert es weder sie, noch mich. In der Berliner Innenstadt geht zum Glück der Wind über, und es hat auch seit gestern Abend nicht mehr geschneit. Nichts gegen Schnee, aber es ist einfach wirklich viel zu kalt in der Hauptstadt. Dagi redet über irgendwas, und ich bin mehr als glücklich, ihr jetzt einfach mal zuzuhören. Es macht mich unglaublich glücklich, dass wir gerade so zusammen durch die Straßen laufen können, mein Arm um sie gelegt, ihr Kopf gegen meine Schulter. Wie hat sie damals gesagt? Genau.
Wir sehen aus wie ein Pärchen.
Allerdings sind wir ein sehr hübsches Pärchen, wenn ich das wiederholt
anmerken darf. Es ist doch schön.
Heute ist einer dieser Tage, an denen ich mich frage, ob ich sie nicht einfach fragen soll, wenn sich die Möglichkeit dazu bietet.
Es scheint alles so einfach, und ich habe richtig gute Laune, alles nur wegen ihr. Sie macht mich glücklich.

******

*Dagi SiD*

Weihnachten hat bei meiner Familie immer etwas ganz besonderes. Wir fangen an, Essen, dann kommen die Geschenke, die auch jedes Jahr weniger werden, weil ich nicht mehr so viele Wünsche habe, dieses Jahr war es Geld und zwei Shirts; Tim und Stegi haben mir Make-Up geschenkt, was eigentlich eine echt nette Geste ist, sie haben ordentliche Farben ausgewählt, welche, die mir auch mehr oder minder stehen. Die beiden sind nach wie vor einfach echt super, ich hab Tim ein Buch über Basketball geschenkt, Stegi eine Replika der komischen Mütze, die sein Minecraftskin hat, die Idee fand ich ganz lustig, und Stegi hat sie super gefallen. Max.... Ja, für den habe ich auch noch etwas relativ besonderes. Bei uns in der Straße ist es sowas wie ein Ritual, dass man die Nachbarn abends besucht und ihnen Geschenke gibt, ich mag dieses Ritual echt gerne. An Max Geschenk saß ich wirklich lange, hab sogar einen Typen aus der 12. Klasse dazu gefragt, Malte heißt der, oder so. Keine Ahnung, aber er ist auch einer von den Typen, die, genau wie Max, ständig am League Of Legends spielen sind.
Ich schenke Max einen schwarzen Pulli auf dem in goldfarbe und im LoL-Stil geschrieben Spandau steht.
Ich denke einfach, dass müsste ihm gefallen.

Nach dem Essen dann gehen meine Eltern zu unseren Nachbarn, und ich verabschiede mich, um rüber zu Max zu schauen. Seine Mutter macht auf.
" Ach, hallo. Max ist schon weg, der wollte glaube ich noch zum Park, du kennst ihn ja. Ich denk, es ist wegen.." sagt Frau Knabe, aber ich nicke schnell.
" Klar, vielen Dank. Fröhliche Weihnachten" sage ich, sie auch, und ich mache mich auf den Weg in den Spandauer Park, den Pulli an mich gedrückt. Klar, es macht schon Sinn, dass Max im Park ist. Das macht er manchmal, wenn er traurig ist, meistens dann wegen seinem Vater, den er immer noch schrecklich vermisst. Ich könnte mir nie vorstellen, wie sehr er seinen Vater vermissen muss. Armer, armer Max.
Aber, er kommt gut damit klar, so weit ich weiß.
Im Park angekommen sehe ich ihn schon, er sitzt auf einer der Bänke, hat den Schnee wohl einfach runtergekratzt. Ach ja, seit gestern Abend schneit es wieder, hat schon angefangen, als ich und Max noch einkaufen waren. Und jetzt schneit es immer noch, dünne Flocken, die den Boden und alles andere bedecken. Schaut schön aus, finde ich.
" Hey"
Max schaut hoch, lächelt ein bisschen. Zaghaft, ja, aber das Lächeln ist da.
" Hey. Nett, dass du mir Gesellschaft leistest." sagt er, und ich setze mich neben ihn auf die Bank, lege ihm den Pulli in den Schoß.
" Bitte, für dich" sage ich, und er lächelt, grinst richtig, als er dass Geschenk aufmacht. Es ist wahnsinnig süß, wie er aussieht, als er den Pulli anschaut.
" Danke!" sagt er, beißt sich dann kurz aud die Lippen, bevor er leise seufzt.
" Ich hab natürlich auch was für dich, mein Bienenmädchen" sagt er. " Dreh dich um" fügt er dann hinzu und ich lache, erschaudere dann, als sich etwas kaltes in meinen Nacken legt, genau an der Stelle wo die Jacke anfängt.
" Bitte" sagt Max, und ich schaue runter auf eine Kette, eine schlichte, mit einem winzigen Bienenanhänger.
" Max" sage ich langsam, drehe mich um. Er ist gerade unglaublich nah an mir dran, unglaublich nah. Viel zu nah, um es als Freundschaft abzustempeln, eigentlich. Mr ist das vollkommen egal.
" Hübsch" haucht er leise. " Du siehst hübsch aus"
Ich flüstere ein leises Danke zurück, und wir sehen uns an, sehen uns einfach nur an, er lächelt ein bisschen.
" Danke" sage ich leise, und er seufzt.
Ich will gerade fragen, was los ist, als er auch schon anfängt, zu reden.
" Dagi. Ich kann das nicht mehr länger." sagt er, " Dieses... Hier. Freunde sein, wir sind keine Freunde. Vielleicht waren wir das am Anfang. Aber Freunde... Freunde sind nicht ineinander verliebt. Und. Ja. Wenn wir Freunde wären, dann hätte ich das gestern Abend auch nicht gesagt. Ich war nicht betrunken... Also. Ich kann das mit dem Freunde sein nicht." sagt er, stockt dann immer wieder. Er ist ein bisschen rot geworden beim reden.
Ich mache den Mund auf, um zu reden, aber irgendwo bin ich doch sprachlos, weshalb ich den Mund auch gleich zumache.
" In dem Sinne kann ich also nur noch sagen, dass ich... Dass ich eigentlich wohl einfach nur gerne die Möglichkeit hätte, dich meine Freundin zu nennen." fügt Max hinzu, und ich nicke langsam, hebe meine Hand und lege sie in seinen Nacken.
Er lächelt langsam und lehnt sich näher zu mir.
Und dann, endlich, küssen wir uns.
Seine Lippen sind kalt und trocken, aber trotzdem sanft. Es ist ein vorsichtiger Kuss, nicht so wie unsere letzen. Nein...
Wir lösen uns voneinander und Max drückt mir schnell einen Kuss auf die Wange.
" Fröhliche Weihnachten, Bienenmädchen"
" Fröhliche Weihnachten, du Spast"

So.
Das wars.
Das sind jetzt fast 1,300 Wörter, und insgesamt sind es irgendwo über 10K.
Zum Thema K....
FAST 8K ICH SPINNE DOCH
Naja.
Morgen kommt dann noch so eine Minidamksagung.
Wen euch "Warum sie?" gefallen hat, dann lasst mir doch einen Kommentar oder ein Voting da, gerne auch beides. Schreibt mal, was euch am besten gefallen hat, ich bin gespannt. :)
Bis.... Irgendwann mal.
-Hazy.

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