... von Dumm und Dümmer und dem weißen Schaf der Blacks.
Auch wenn ich diese Halle jetzt schon seit sechs Jahren fast jeden morgen betreten hatte, fühlte es sich immer noch ein bisschen so an wie an dem Tag, als ich Hogwarts das erste Mal betreten hatte. Damals war Severus an ihrer Seite gewesen und hatte sie über alles aufgeklärt, dass sie nicht durch die unzähligen Bücher, die sie gelesen hatte, wusste.
Ach Severus, ich musste leicht seufzen bei dem Gedanken an ihn. Ich hatte zwar offiziell die Freundschaft gekündigt, aber dennoch schmerzte der Gedanke an ihn.
Marls hatte zwar Recht, er hatte mir mehr schlecht als gut getan. Aber jahrelange Freundschaften konnte man nicht so einfach mir nichts, dir nichts übern Haufen werfen.
Marls hatte mitbekommen, dass ich stehen geblieben war und blickte mich vorsichtig von der Seite an.
Sie wusste immer ziemlich genau, was ich dachte und auch anders herum. Es war erst sehr selten vorgekommen, dass sich eine von uns beim Lesen der Gedanken der anderen getäuscht hatte. Es war irgendwie gruselig, aber in unserem Fall ganz schön praktisch.
Ich schüttelte einmal kurz den Kopf, um die Gedanken los zu werden und betrat dann neben Marls endgültig die Halle.
Meine Augen flogen quasi durch den Raum, nicht nach etwas bestimmten suchend, sondern einfach um diesen letzten ersten Schultag mit so vielen Details wie möglich in Erinnerung zu haben, als sie an einer bestimmten Person hängen blieben.
Lachend stupste ich Marls an und deutete mit dem Kopf in die Richtung von Potter und Black, die sichtlich genervt versuchten Dorcas und Hestia irgendwie loszuwerden. Auch sie fing an zu lachen und hielt mir ihre Hand für ein High-Five hin. "Das war genial Lils! Irgendwie fies, aber ich musste die beiden schließlich fast die halbe Fahrt hierher ertragen und das alleine."
Immer noch lachend schlug ich ein und wir begaben uns zur Bank des Gryffindortisches, der schon reichlich besetzt war und fingen an uns über belanglose Themen zu unterhalten.
Gerade, als ich Marls die Wichtigkeit von Waschmaschinen in der Muggelwelt erläuterte, setzten sich die beiden Streichemeister samt Remus und den zwei Anhängseln uns gegenüber.
Ich und Marls tauschten einen Blick, der folgendes ausrückte:
Das kann ja lustig werden!
Im positiven wie auch im negativen Sinne. Zum einen konnten wir jetzt genau verstehen, was Dumm und Dümmer sagten und uns viel besser darüber lustig machen, aber zum zweiten mussten wir jetzt wahrscheinlich mitreden und konnten uns nicht mehr über die Wichtigkeit Technischer Geräte unterhalten.
Zu unserem Glück kam genau jetzt McGonagall mit den Erstklässlern rein und leider, leider, Ironie war mein liebstes Stilmittel, konnten wir uns jetzt nicht mehr mit Dumm, Dümmer, Arschloch, Player und Remus unterhalten.
Letzterer sah immer wieder mit dem typisch besorgten 'Remusblick' zwischen mir und Potter hin und her. Wahrscheinlich hatte der Junge mit den dunkelblonden Haaren von unserer 'kleinen' Auseinandersetzung mitbekommen.
Nachdem alle Erstklässler eingeteilt waren, das Essen gegessen war und wir einige sehr lustige und peinliche Konversation hinter uns hatten, machte ich mich auf den Weg zu Dumbledores Büro, um alle wichtigen Aufgaben und andere Dinge zu erklärt bekommen.
Ich kam allerdings nicht weit, da mir ein Junge mit grüner Uniform und schwarzen Haaren in den Weg trat. Ich seufzte mal wieder. Konnte mich das Schicksal heute nicht einmal in Ruhe lassen?
"Was willst du, Snape?", fragte ich so kühl wie möglich und versuchte, irgendwie an ihm vorbei zukommen, doch er machte nicht die geringsten Anstalten, mir aus dem Weg zugehen.
"Mit dir reden Lily", seine Augen blickten mich traurig und flehend an. Allerdings konnte man darin auch gut die Entschlossenheit, dies zu ändern erkennen.
"Und was soll das bringen? Diese Situation kommt mir viel zu bekannt vor. Es passiert irgendetwas, ich spring für dich in die Bresche, aber du dankst mir, indem du mich bloßstellst oder ähnliches, ich bin sauer auf dich, du willst mit mir reden, entschuldigst dich und normaler Weise verzeih ich dir", ich atmete tief ein.
Warum fiel es mir eigentlich so schwer, ihn anzuschreien? Bei Potter ging es doch auch so leicht. Gut, Snape war mein bester Freund gewesen und Potter war nun mal Potter, aber immerhin hatten seine Freunde noch nie versucht, mich umzubringen und er hatte bloß mit entschuldigendem Blick daneben gestanden.
Außerdem hieß es James, nicht Potter! Ja, wir hatten die ganze Sache am Tisch geklärt, sehr zum Leidwesen von Dumm und Dümmer. Allerdings würde ich ihn in Gedanken immer noch Potter nennen und ich tat das auch nur Marlene zu Liebe. Nur dass das Klar ist!
"Aber die Zeiten sind vorbei! Ich kann dir nicht 500 mal verzeihen, wenn du dich nicht änderst. Wer weiß, vielleicht bin ich beim 501. Mal nicht mehr in der Lage dazu, weil ich von deinen tollen 'Freunden' umgebracht wurde."
Nicht in seine traurigen Augen gucken, Lily, ermahnte ich mich selbst, du wirst ihm nicht verzeihen. Denk daran, was er getan hat! Er ist schlimmer als Potter. Moment mal, was dachte ich da?
Meine Gedanken und Snapes Ansätze etwas zu erwidern wurden von dem weißen Schaf der Familie Black unterbrochen. Er kam nämlich gerade den Gang entlang und stellte sich, nachdem er die Situation durchschaut hatte, neben mich und blickte den Slytherin böse an:
"Ich denke Lily hat sich klar genug ausgedrückt, Snape!"
Beim Klang von meinem Vornamen aus Sirius Mund zuckte er zusammen und die Hoffnung in seinen Augen wich und machte der Wut platz, die nun darin schimmerte. Er sah so aus, als würde er gleich auf Sirius losgehen.
Dieser allerdings zog mich einfach am Arm an Snape vorbei. Ich war dezent verwirrt! Sirius Black war noch nie einem Duell mit einem Slytherin aus dem Weg gegangen. Schon gar nicht einem mit Snape!
Auch die Tatsache, dass er ihn Snape und nicht Schnieffelus genannt hatte, passte so gar nicht zu ihm. Fast stellte ich mir die Frage, ob das hier neben mir wirklich der Black war. Als ich jedoch sah, wie er ein paar Mädchen vor uns charmant anlächelte, war ich mir sicher, dass er es war.
Ich musterte ihn von der Seite. Mir fiel auf, wie wenig ich ihn eigentlich kannte und das bisschen, dass ich über ihn wusste, kam alles aus Marls Erzählungen. Ich hatte ihn einfach immer gehasst und damit Punkt aus Ende.
Warum? Weil er a) Potters bester Freund und deswegen so gut wie immer in dessen Begleitung war. Sich b) nie um Regeln kümmerte. Er c) keine Gelegenheit umging, Snape zu ärgern. Und d)hatte er so gut wie ganz Hogwarts gevögelt.
Doch jetzt gerade gab es eigentlich keinen Grund, nicht nett zu ihm zu sein. Potter war nicht hier, er hielt sich momentan an die Regeln und hatte sogar dafür gesorgt, dass ich nicht zu spät kam, war eben einem Duell mit SNAPE aus dem Weg gegangen und was kümmerten mich die Mädchen? Wer so dumm war sich auf ihn einzulassen...
Mir gefiel dieser neue Sirius! Zwischen uns würde zwar nie mehr als Freundschaft sein, eher würde ich mit Potter zusammen kommen, aber wir könnten vielleicht ganz gute Freunde werden!
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J.I.L.Y.
FanfictionHallo! Das hier ist, wie man dem Titel vielleicht entnehmen kann, eine Jily-Fanfiction. Halt das ganze sie-hasst-ihn-aber-irgendwie -doch-nicht-und-er-liebt-sie-Theater. Würde mich aber freuen, wenn ihr trotzdem (oder gerade aus dem Grund) mal reinl...