Kapitel 7 || Begegnung mit einem Bergtroll

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Nun sind schon zwei Woche vergangen und es war Halloween.
Paige fühlte sich noch immer sehr wohl in Hogwarts. Sie vermisste das Lanchester Waisenhaus überhaupt nicht. Das Einzige was sie noch an dem Waisenhaus hielt, war Amy. Aber Paige musste zugeben, sie fühlte sich etwas mies, da sie Amy nicht so sehr vermisste, wie sie dachte. Sie wusste, dass es daran lag, dass sie schon sehr tolle Freunde in Hogwarts gefunden hatte und sie sich so nicht einsam fühlte. Dennoch würde sie gerne wissen, wie es ihrer Freundin in London ginge und ob sie sich genauso gut in ihrer neuen Klasse eingefunden hatte, wie Paige. Oftmals war sie kurz davor Amy einen Brief zu schreiben und ihn mit Kuro ab zu schicken, doch dann erinnerte sie sich an Dumbledores Worte und daran, wie sie Amy erklären sollte, wenn sie wieder kam, dass sie Briefe von ihr durch eine Eule bekommen hatte.

Am Morgen von Halloween hatten sie Zauberkunst, wo sie zum ersten Mal Gegenstände schweben lassen durften.
Professor Flitwick teilte daher die Schüler in Gruppen ein. Harry machte mit Seamus Finnigan, Ron musste mit Hermine machen und Paiges Partner war Neville.

Ron und Hermine saßen nicht weit weg von Paige und Neville und so konnte sie jedes einzelne Wort ihres Streites mithören.
Hermine versuchte Ron beim Zaubern zu verbessern, doch der war eher genervt und forderte Hermine auf es besser als er zu machen. Diese Herausforderung nahm Hermine natürlich an und so ließ sie ihre Feder wirklich hoch fliegen und wurde von Professor Flitwick gelobt.
Paige schaffte es ihre Feder beim zweiten Versuch schweben zu lassen, worauf sie sehr stolz war und half Neville, der ein paar Probleme damit hatte.

Als Zauberkunst zu Ende war, gingen Paige, Harry und Ron zur nächsten Stunde.

"Kein Wunder, dass niemand sie ausstehen kann, ehrlich gesagt ist sie ein Alptraum", kurz nachdem Ron dies sagte, spürte Paige wie jemand rasch an ihnen vorbei ging und sie konnte erkennen, dass es Hermine war, welche Tränen in den Augen hatte.

Sie konnte nicht glaube, wie taktlos Ron manchmal war. Egal wie eingebildet Hermine wirken konnte, Paige wusste, dass sie ihm nur helfen wollte es richtig zu machen.

"Ich glaube sie hat dich gehört", sagte Harry.

"So? Ihr muss selbst schon aufgefallen sein, dass sie keine Freunde hat."

Paige ballte die Fäuste und warf Ron einen giftigen Blick zu. "Nur damit du es weißt, Ron, Hermine ist meine Freundin", sagte sie und rannte auch schon Hermine hinterher, die auf dem Mädchenklo verschwunden war.

"Hermine?", fragte Paige vorsichtig.

Sie hörte ein Schniefen und konnte einen kleinen Schatten unter einem der Kabinen sehen.

"Ron ist ein Idiot. Er weiß nicht was für ein tolles und schlaues Mädchen du bist." Paige klopfte vorsichtig an die Tür unter der sie den Schatten gesehen hatte.

"Bitte, komm raus oder lass mich rein."

Doch Hermine rührte sich nicht.

Paige seufzte kurz auf. "Ich bin froh, dass du meine Freundin bist, wirklich. Und ich wette, wenn Harry und Ron dich besser kennenlernen würden, würde sie auch wissen, was für eine gute Freundin du bist und dass du es mit ihnen nur gut meinst."

Wieder hörte sie ein Schniefen, worauf ein heiseres "Wirklich?" folgte.

Ein kleines Lächeln schlich sich auf Paiges Gesicht. "Ja."

Die Tür öffnete sich langsam und eine verweinte Hermine zeigte ihren Kopf.

"Danke", murmelte Hermine, den Kopf gesenkt.

"Dafür sind beste Freunde da!" Hermines Gesicht hellte sich auf und sie umarmte Paige, die sie überrascht zurück umarmte.

"Wegen mir wirst du noch das Fest verpassen", meinte Hermine.

"Das ist mir egal, es war mir wichtiger zu wissen, ob es dir gut geht. Wenn du die anderen nicht sehen willst, können wir auch zum Gemeinschaftsraum gehen", schlug Paige vor.

Bevor Hermine jedoch antworten konnte, lag ein übel stinkender Geruch in der Luft und die Tür öffnete sich, woraufhin Paige einen riesigen Schatten sah und kurz darauf, die dazugehörige Gestalt.
Es war ein Troll - riesig, mit fahler grauer Haut und einer Keule in der Hand.
Hermine und Paige schauten geschockt zu dem Troll und gingen langsam rückwärts um so viel Abstand wie möglich bekommen, doch sie stießen nach ein paar Metern an eine Wand.
Der Troll schaute sich um, erblickte die zwei verängstigten Mädchen und ging geradewegs auf sie zu, während er mit seiner Keule gegen die Wände und Waschbecken schlug.
Beide schrien verängstigt auf und kurz danach wurde die Tür aufgerissen und Harry und Ron standen dort.

Die beiden versuchten den Troll abzulenken und als er den Mädchen endlich den Rücken zu kehrte, rief Harry: "Schnell, lauft, lauft!"

Paige versuchte Hermine mit zu reißen, doch diese rührte sich vor Schreck nicht.

Harry sprang dem Troll auf den Rücken und stach ihm seinen Zauberstab in die Nase.
Der Troll heulte daraufhin auf und Ron zog seinen Zauberstab und rief wohl den ersten Zauberspruch, der ihm in den Sinn kam: "Wingardium Leviosa!"

Die Keule schwebte aus der Hand des Trolls und fiel ihm direkt auf den Kopf. Benommen von dem Aufprall schwankte er gefährlich hin und her, bevor er dumpf auf den Boden fiel und sich Ruhe über das Mädchenklo ausbreitete.

"Ist er... tot?", fragte Hermine.

"Glaub ich nicht. Ich denke, er ist K.O.", antwortete Harry ihr.

Paige hörte schnelle Schritte auf sie zu kommen und herein traten Professor McGonagall, Snape und Quirrell. Professor McGonagall sah noch nie so wütend aus als sie fragte, was sie sich eigentlich gedacht hätten.

"Bitte, Professor McGonagall, sie haben nach mir gesucht", unterbrach Hermine und Paige schaute geschockt zu ihr.

"Miss Granger!"

"Ich bin dem Troll nachgelaufen, weil ich dachte ich könnte mit ihm fertig werden, da ich alles über Trolle gelesen habe. Wenn Harry, Ron und Paige mich nicht gefunden hätten, wäre ich jetzt tot."

Paige konnte nicht glauben, dass Hermine einfach so einem Lehrer eine Lüge erzählte ohne mit der Wimper zu zucken.

"Na, wenn das so ist... Gryffindor wird zehn Punkte abgezogen, wegen Ihnen. Wenn Sie nicht verletzt sind, gehen Sie jetzt besser hinauf zum Turm."

Das ließ sich Hermine wohl nicht zwei Mal sagen und mit leicht gesenktem Kopf ging sie an allen vorbei und raus aus den Mädchenklo.

"Nun, nicht viele Erstklässler können es mit einem ausgewachsenen Bergtroll aufnehmen, für ihr Glück gewinnen Sie drei je fünf Punkte. Sie können gehen."

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, verließen auch die drei das Klo und gingen hoch zum Turm. Im Gemeinschaftsraum war viel los, da alle Schüler das Festessen dort beenden sollten.
Hermine aber stand alleine an der Tür und wartete auf die anderen. Eine kurze Pause trat zwischen den Vieren ein und dann sagte alle auf einmal "Danke!" und holten sich was zu Essen. Das war der Augenblick an dem sie alle Freunde wurden.

"Wo warst du?", fragte Fred, der sich zu Paige gesellte, als sie anfing zu essen.

"Bei Hermine", antwortete diese nur.

"Ihr wart aber auch nicht da, als die Vertrauensschüler uns in den Gemeinschaftsraum geführt haben. Ich hab nach dir gesucht."

Paige schaute sofort auf zu Fred. Sie war etwas verwirrt, dass er nach ihr gesucht hatte, aber fand es sehr zuvorkommend von ihm, dass er sich scheinbar Sorgen gemacht hatte.
Sie wusste nicht warum, aber sie erzählte ihm alles was heute passiert war und Fred hörte gespannt zu.

"Wow! Ihr seid noch nicht lange hier und schon erlebt ihr ein solches Abenteuer. Ich glaube die nächsten Jahre werden ziemlich spannend mit euch", sagte Fred grinsend und zwinkerte.

Paige lachte davon auf und sie unterhielt sich noch lange mit Fred, sowie George, der auch nach wenigen Minuten zu ihnen stieß.

Sie amüsierten sich sehr und Paige fand die Zwillinge immer sympathischer und lustiger.
Erst spät am Abend ging sie ins Bett und schlief durch all die Aufregung am Tag schnell ein.

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Paige Black || Die Tochter des Sirius BlackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt