Kapitel 10 || Von Quidditch und Drachen

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Am nächsten Morgen stand das Quidditchmatch Gryffindor gegen Hufflepuff an. Zusammen mit den Weasley-Zwillinge ging Paige also in Richtung Quidditchfeld. Als sie den Weg zur Tribüne antritt wünschte sie beiden noch viel Glück und stieg damit die Treppen hoch. Ron und Hermine waren schon früher mit Harry zum Quidditchfeld gegangen, weshalb sie nun Ausschau nach beiden hielt. Nachdem sie sich schon an ein paar Gryffindors vorbei gedrängelt hatte, konnte sie letztendlich die wuscheligen Haare von Hermine ausmachen. Als sie bei ihnen angekommen war, stellte sie sich neben Neville, der sich ebenfalls zu ihnen gesellt hatte.
Paige lehnte sich leicht an das Geländer um runter auf das Spielfeld sehen zu können und sah gerade wie die Mannschaften auf das Feld liefen.
Snape leitete an diesem Tag anstelle von Madam Hooch das Spiel als Schiedsrichter.

"Ich hab Snape noch nie so böse gucken sehen", meinte Ron. „Weg sind sie. Autsch!" Paige drehte sich zu Ron, der sich gerade seinen Hinterkopf hielt.
Hinter ihm stand Draco, mit einem selbstzufriedenen Grinsen, in Begleitung von Crabbe und Goyle.

"Oh, tut mir leid, Weasley, hab dich gar nicht gesehen", sagte er, "Frag mich, wie lange sich Potter diesmal auf seinem Besen hält? Will jemand wetten? Wie wär's mit dir, Weasley?"

Ron ging nicht auf die Provokation ein und drehte sich wieder zurück zum Spielfeld. Paige schaute ebenfalls wieder zu den Spieler und sah, dass Snape Hufflepuff einen Strafwurf gab.
Na, es war wirklich die beste Idee Snape Schiedsrichter spielen zu lassen, dachte sie sich.

"Weißt du eigentlich, wie sie die Leute für die Gryffindor-Mannschaft aussuchen?", hörte Paige Draco nach einiger Zeit fragen.
"Sie nehmen Leute, die ihnen leidtun. Seht mal, da ist Potter, der keine Eltern hat, dann die Weasleys, die kein Geld haben - du solltest auch in der Mannschaft sein, Longbottom, du hast kein Hirn."

"Ich bin ein Dutzend von deinesgleichen wert, Malfoy", murmelte Neville.

Doch Draco, Crabbe und Goyle lachten nur laut auf.

So ein Benehmen machte Paige wütend. Sie hasste es, wenn irgendjemand ihre Freunde beleidigte.
Sie selber hatte keine Eltern mehr und wusste wie es war nicht zu wissen wer ihre Familie war und sie konnte nicht verstehen, wie jemand einen danach beurteilen konnte, nicht so viel Geld zu haben, wie andere. Die Weasley waren eine der nettesten Menschen, die Paige kannte (zumindest die Weasleys, die sie selber kennen lernen durfte).

"Besser weniger Geld und ein Herz haben, als so ein unausstehlicher Kotzbrocken zu sein wie du", sagte Paige, faltete ihre Arme und schaute Draco direkt in die Augen.

Er verzog keine einzige Miene, sah weder sauer noch wütend oder gekränkt aus. Paige hörte neben sich Neville leise glucksen, während sie ihn noch immer anschaute. Und erst jetzt fiel ihr auf, dass er ziemlich schöne Augen hatte. Es war nur zu schade, dass er immer so unausstehlich und unfreundlich war.

Ohne eine weitere Reaktion Dracos abzuwarten, wandte sie sich wieder dem Spiel zu und für eine Weile war Draco sogar still.

Währenddessen flog Harry über das ganze Feld Ausschau haltend nach dem Schnatz, als er ohne Vorwarnung in einen Sturzflug über ging. Paige stieg ein Schauer über den Rücken. Sie musste zugeben, dass sie Harry immer wieder darüber bewunderte, wie gut er fliegen konnte und wie wenig Angst er dabei hatte.

"Du hast Glück, Weasley", erneut konnte sie Draco hören und noch bevor er weiter redete, wusste Paige schon an seiner Stimme, dass egal was er sagen würde, es nicht gut ausgehen würde, „Potter hat offenbar Geld auf dem Boden herumliegen sehen."

Und sie hatte Recht. Noch bevor Paige sich wirklich umgedreht hatte, war Ron schon aufgesprungen und schmiss sich auf Draco, welche beide durch den Aufprall zu Boden fielen. Mit großen Augen schaute Paige für ein paar Sekunden dabei zu, wie sich beide prügelten, bevor sie sich aus ihrer Schockstarre reißen konnte und versuchte sich zu beiden durch zu kämpfen (da Neville sich inzwischen mit Crabbe und Goyle angelegt hatte), um Schlimmeres zu verhindern.

Paige Black || Die Tochter des Sirius BlackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt