Es klopfte an seiner Tür.
Wieder und wieder.
Hartnäckig ignorierte er es, bis die Stimme von Natasha Romanoff erklang.
"Steve, mach die Tür auf!"
Es war das erste mal seit zwei Monaten dass sie versuchte wieder zum Captain durchzuringen.
Aus dem inneren seiner kleinen Wohnung ertönten gedämpfte Schritte.
Immerhin, er schien vorzuhaben die Tür zu öffnen.
Als die hölzerne Tür jedoch endlich aufschwang wünschte die Witwe sich, gar nicht erst hergekommen zu sein.
Die Person, die ihr geöffnet hatte, war nur noch ein Schatten ihres guten Freundes Steve Rogers.
Seine sonst so wachen Augen waren gerötet und wässrig, darunter lagen tiefe Schatten.
Seine Haare fielen ihm in fettigen Strähnen ins Gesicht, das von einem Bart bedeckt war.
Vor ihr stand ein gebrochener Mann.
In ihr stritten Wut und entsetzen um die Vorherrschaft,
In all dieser Zeit hatte er Rebecca kein einziges Mal Besucht.
Kein einziges mal war er beim Training des neuen Teams aufgetaucht, alles war an ihr hängen geblieben.
Dennoch gewann das entsetzen.
"Was ist mit dir passiert?"
Hauchte sie.
Steve lachte kalt.
"Ist die Frage ernst gemeint?"
Da war noch irgendetwas.
Natürlich war er anders als sonst, aber etwas in seiner Stimme...
"Bist du betrunken?"
Rief Natasha entgeistert.
Sie schubste den Captain zur Seite, der Probleme hatte auf den Beinen zu bleiben, und sah sich in seiner Wohnung um.
Es war unnatürlich aufgeräumt, dafür dass der Einwohner kaum vor die Tür ging.
Als sie jedoch das Wohnzimmer betrat revidierte sie innerlich ihre Aussage.
Überall standen Plastikkanister, und das Sofa sah aus als wäre es für eine ganz schon lange Zeit der Ersatz für ein Bett gewesen.
Angewidert hob sie einen der herumliegenden Kanister auf.
"Was ist das?"
Murmelte sie mehr zu sich selbst und zuckte zusammen als der Captain ihr antwortete.
"100 Prozentiger Alkohol. Nicht so gut wie Thors, aber er tut seine Wirkung."
Die Rothaarige hatte es schwer die Tränen zurückzuhalten.
So etwas hatte Steve nicht verdient.
Sie atmete tief durch und fasste sich.
"Zieh dich um. Wasch dich. Banner ist zurück und will Rebecca untersuchen."
Bruce war am Tag zuvor in bester Gesundheit auf der Türschwelle der neuen S.H.I.E.L.D- Zentrale aufgetaucht, und sah mehr aus wie nach einem Urlaub als nach einem Fall aus mehreren Kilometern Höhe.
Er hätte eine Pause gebraucht, hatte er gemeint, und dass er es einfach nicht geschafft hätte sich bei ihr zu melden.
Es müsste eigentlich nicht großartig dazu gesagt werden dass es aus zwischen ihr und dem Wissenschaftler war.Der Captain wich ein paar Schritte zurück.
"Nein."
"Was heißt hier nein? Du weißt wie gut Banner ist. Vielleicht kann er Rebecca richtig helfen."
"Ich kann nicht Natasha."
Er fuhr sich durch die lang gewordenen Haare.
"Ich kann sie nicht ansehen."
Mitleid durchfuhr die Witwe.
Wie wäre es ihr gegangen wenn Clint dort auf diesem Bett liegen würde?
Und Clint war ihr noch nicht einmal so nah wie Steve es zu Rebecca war.
Sie schluckte ihren Protest herunter und sah sich wieder im Raum um.
"In Ordnung."
Nein, nicht in Ordnung.
Meinte ihre innere Stimme, aber diese beachtete sie nicht.
"Aber versprich mir dass du das hier-"
Sie deutete auf die vielen Kanister.
"-und dich etwas in Ordnung bringst. Wir haben endlich wieder ernsthafte Chancen dass sie aufwachen könnte."
Steve nickte mit gesenktem Kopf.
Wahrscheinlich würde er sobald sie diese Wohnung verließ sofort wieder auf die Couch zurückkehren, doch es war schon einmal ein Anfang dass sie sich wenigstens teilweise richtig Unterhalten hatten.
Natasha seufzte, widerstand dem Drang dem Captain eine weitere Standpauke zu geben, nickte ihm stattdessen nur zu und verließ die Wohnung.Vielleicht würde sich nun endlich wieder etwas ändern.
Willkommen in der Fortsetzung von Sleepwalker! Ich weiß das erste Kapitel ist kurz, aber ich glaube das ist ein ganz guter Anfang.
Wenn es etwas gibt was ich eurer Meinung nach ändern könnte sagt mir das einfach, und ich hoffe es gefällt euch so weit.
Liebe grüße,
Vicy
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Waking up
FanfictionUltron ist besiegt- doch zu was für einem Preis? Die Avengers kehren zu ihren normalen Leben zurück, alle bis auf Steve Rogers. Er kämpft mit dem Verlust, der mit ihrem Sieg verbunden war. Und trotzdem bahnt sich eine noch viel größere Bedrohung als...