When my time comes around Lay me gently in the cold dark earth
No grave can hold my body down
I'll crawl home to her"Was ist?"
"Was sollte sein?"
Rebecca seufzte und unterdrückte den Drang ihre Augen zu verdrehen.
"Du siehst mich so komisch an."
Als wäre er bei etwas ertappt worden biss sich Bucky fest auf die Unterlippe.
"Der Termin für die Beerdigung wurde festgelegt."
Einen Moment lang blieb Rebeccas Herz stehen.
"Ich dachte das wäre schon längst gewesen?"
Murmelte sie leise.
Der Gedanke Steves Beerdigung beizuwohnen fühlte sich für sie an ihn ein zweites Mal sterben zu sehen.
"Nein. S.H.I.E.L.D dachte wohl... Sie dachten dass sie ihn vielleicht noch retten können."
Niedergeschlagen beobachtete er wie Rebecca den Kopf schüttelte und die Augen zusammenkniff, als hoffte sie gleich aus einer Art Alptraum aufwachen zu können.
"Tut mir leid."
Flüsterte er.
"Nein. Muss es nicht. Du kannst ja nichts dafür."
Sie stand auf und lief zum großen Fenster im Wohnzimmer der Bartons.
"Wann?"
Fragte sie ohne den Blick von der Landschaft draußen abzuwenden.
"Morgen."
Rebecca atmete tief durch und nickte.
"Morgen."
Wiederholte sie leise, nur für sich selbst.
Einen Moment lang flackerte etwas in ihren Augen auf, das sie nur schwerlich kontrollieren konnte.
Selbst James konnte von seinem Platz aus erkennen wie ihr ganzer Körper in Angriffshaltung ging.
Kurz dachte er sie würde die Scheibe einschlagen oder auf die erstbeste Person, in diesem Fall ihn, losgehen.
Doch so schnell diese Gefühlswandlung gekommen war, war sie auch wieder verschwunden.
Er atmete auf.
So gut er auch im Nahkampf war, er hatte Rebecca gesehen.
Und all diese Trauer, die sie momentan heimsuchte, machte sie zu einem unberechenbaren Gegner.
Sie war unberechenbar.Steve Rogers Beerdigung fand an einem bewölkten Freitagnachmittag statt.
Der graue Himmel ließ die schwarz gekleideten Trauergäste noch farbloser wirken als sie es sowieso schon waren.
Es war eine gigantische Veranstaltung, die seinen Angehörigen kaum Zeit ließ gebührenden Abschied zu nehmen.
Hunderte von heuchlerischen Presse- und Regierungsleuten sprachen insbesondere seiner Frau ihr Beileid aus, zu der die leeren Worte jedoch nicht wirklich durchzudringen schienen.
Ihr Blick war starr auf das Loch im Boden gerichtet, in das ihr Mann bald herabgelassen werden sollte.
Nach was sich anfühlte wie Stunden begann der Gottesdienst, abgehalten von einem bereits ergrauten Priester.
Immerhin war Steve Christ gewesen.Nach einer Weile schienen die Anwesenden verstanden zu haben dass Rebecca Rogers auf keine ihrer Worte antworten würde.
Einer nach dem anderen begann Abstand von ihr zu nehmen, bis sie fast alleine am Grab stand.
Selbst die Avengers, ihre Teammitglieder, ihre Freunde, ihre Familie, trauten sich nicht sie anzusprechen.
Sie wussten nicht was sie sagen sollten.
Der einzige, der es wagte ihr Gesellschaft zu leisten war Bucky Barnes.
Bruder und Liebe, vereint im Tod der Person die sie über alles liebten.
Rebecca weinte stumm, eine Hand halt suchend auf ihren nun wieder flachen Bauch gelegt, eine andere um die Rose gekrallt, die sie nach der Zeremonie in die Erde werfen sollte.
Schon bevor der Pfarrer aufhörte zu reden setzte der Regen ein, der schon so drohend über den Köpfen aller in den Wolken gehangen hatte.
Der ohnehin schon weiche Erdboden zu ihren Füßen begann aufzuweichen und sich in Schlamm zu verwandeln.
Zwei der Sargträger rutschten fast aus als sie den schlichten Holzsarg herbeibrachten, bedeckt von der verdammten Amerikanischen Flagge.
Bevor sie ihn an Seilen hinabließen eilte ein in einen schlichten schwarzen Anzug gekleideter Mann herbei und legte die Flagge zusammen.
Hinzu legte er eine Schachtel und lief, so würdevoll es möglich war auf matschigem Boden, zu Rebecca hinüber.
"M'am."
Unterwürfig überreichte er ihr das merkwürdige Bündel.
Sie nickte nur, James bedankte sich an ihrer Stelle.
Während er dies tat öffnete sie die kleine blaue Schachtel.
Sie enthielt Steves Soldatenmarken.
Das war er also für dieses Land.
Ein weiterer gefallener Soldat.
Vielleicht war das genau was er sich gewünscht hätte.
So bescheiden nur irgend möglich behandelt zu werden.
Leise und hilflos schluchzte Rebecca auf.
Sie drohte zusammenzubrechen, doch ein starker Arm um ihre Seite verhinderte das.
Als sie aufblickte sah sie Bucky näher neben ihr stehen als je zuvor.
Seine mit einem Handschuh bekleidete Metallhand hielt einen Regenschirm über sich und Rebecca.
"Wir sollten gehen bevor die Presse Wind davon bekommt."
Zitternd nickte sie.
"Halt kurz."
Rebecca drückte ihm die zusammengefaltete Flagge zusammen mit der Schachtel in die Hand und trat unter dem Schutz des Regenschirms hervor.
Die Rose, die sie immer noch in der Hand hielt, fühlte sich mittlerweile warm an.
Vorsichtig trat sie so nah an den Rand des Grabes wie es der abschüssige Boden zuließ.
Was für eine Schlagzeile das geben würde.
Captain America und Ehefrau unfreiwillig wiedervereint,
oder
Rebecca Rogers folgt Ehemann ins Grab- Buchstäblich.
Diese Grausamkeit traute sie der Presse schon lange zu.
Sie konnte nur froh sein dass ihre Schwangerschaft weitgehend unbekannt geblieben war.
Das Gefühl von Regentropfen auf ihrer kalten Haut holte sie zurück in die Wirklichkeit.
Mittlerweile war sie auf die Knochen durchnässt, doch noch nicht einmal die Kälte schaffte es ihren Schmerz zu betäuben.
Sie blickte auf die rote Rose in ihrer Hand.
"Ich liebe dich, Steve."
Rebecca schluckte schwer.
"Bau keinen-"
Ihre Stimme brach ab.
"Bau keinen Mist da oben bis ich da bin."
Unfreiwillig hatte sie die Rose anwachsen lassen, nun hielt sie die größte und schönste Blume in ihren Händen die sie je gesehen hatte.
Mit einer schnellen Bewegung ließ sie sie auf das braune Holz des Sarges fallen.
Unter all den Rosen, die dort schon lagen, fiel ihre überhaupt nicht auf.
Rebecca zwang sich dazu wegzusehen und drehte dem Loch im Boden den Rücken zu.
"Lass uns verschwinden."
Murmelte sie Bucky leise zu.
Der nickte und sah sich um.
Niemand schenkte den beiden mehr Beachtung.
"Ich werde einen von Starks Fahrern bitten dich zurück zur Farm zu fahren."
Überraschend kräftig packte Rebecca seinen Arm und blickte ihn verstört an.
"Bitte nicht wieder dorthin. Bitte."
Er nickte verstehend und schlug eine andere Richtung ein.
Von New Yorks Friedhof war es nicht weit nach Brooklyn.
Und das war wohin sie gingen, dorthin wo alles begonnen hatte.Jetzt bin ich soweit. Ich habe geweint als ich dieses Kapitel geschrieben habe. Die Vorstellung von Rebecca wie sie am Grab ich liebe dich sagt war selbst für mich zu viel, und dazu dann noch das Lied von oben in Dauerschleife... Jesus. Bei den letzten Zeilen habe ich es dann endlich einmal geschafft ein anderes Lied anzumachen.
I don't love you von MCR.
Wenn ihr das Lied kennt werdet ihr verstehen dass es die Situation nicht gerade verbessert hat.
Ich werde jetzt versuchen mich abzulenken, in der Küche steht glaube ich noch ein Schokoladenmuffin herum.
Achso, ja, falls ihr nichts mehr von mir hören solltet wurde ich vom Blitz getroffen.
Oder von Hagelkörnern erschlagen.
Oder von Mücken erstochen.
Fragt am besten einfach nicht.
Hiermit entschuldige ich mich für die ellenlange Anmerkung- und ja, auch irgendwie für das Kapitel.
Vicy out.
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Waking up
FanfictionUltron ist besiegt- doch zu was für einem Preis? Die Avengers kehren zu ihren normalen Leben zurück, alle bis auf Steve Rogers. Er kämpft mit dem Verlust, der mit ihrem Sieg verbunden war. Und trotzdem bahnt sich eine noch viel größere Bedrohung als...