Acht

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Acht


Meinen Gedanken hinterher hängend, lege ich John, den von ihm verlangten, fertigen Artikel auf den Schreibtisch.

„Schönes Wochenende.", wünsche ich dem Blondem.

„Ihnen auch."

Ein nettes Lächeln huscht über die Lippen meines Chefs.

„Danke."

Und damit wende ich mich ab.


Auf dem Weg nach Hause, oder wie auch immer ich es nennen soll, wahrscheinlich einfach Sebastians Wohnung, bekomme ich irgendwie ein komisches Gefühl.
Wie soll ich mich denn jetzt ihm gegenüber verhalten?
Ich hätte nie im Leben damit gerechnet, das er mich einfach küsst.
Mir auf die Lippe beißend, schüttle ich leicht den Kopf.
Vielleicht ist es einfach das Beste, wenn ich einfach so tue, als wäre es nie passiert.
Ich meine...Ich bin Chris' Freundin und er sein bester Freund.
Egal wie schlecht es aussieht, das geht nicht.

Wobei, denke ich...

Beinahe hätte ich gelacht, weil es so absurt ist.
Doch so schlecht hat sich der Kuss gar nicht angefühlt.
Da allein schon der Gedanke daran mehr als ungut ist, verwerfe ich ihn rasch wieder.

Da Sebastian heute morgen irgendetwas davon gesagt hat, das er zu Hause bleibt, kann ich einfach klingeln.Oftmals müssen wir das nämlich so takten, das ich irgendwie in die Wohnung komme.
Den Hausschlüssel hat er mir schon einmal angeboten, doch ich habe ihn abgelehnt. So albern das auch klingt. Den Griff meiner Handtasche stärker umfassend, tue ich genau das.

Oben angekommen, öffnert er mir direkt die Tür.

„Hey.", sagt er lächelnd.

Irgendwie fast etwas verlegen weiche ich seinem Blick aus.

„Hallo."

Ich betrete seine Wohnung und kicke mir die Schuhe von den Füßen.

„War die Arbeit gut?", will er von mir wissen.

„Ja, ganz okay.", antworte ich.

Kurz ist es still, bis Sebastian mir einen Vorschlag macht.

„Ich dachte, wir könnten heute vielleicht tanzen gehen, oder so was.", erklärt Sebastian.

„Damit du dich ein bisschen ablenken kannst, weißt du?"

Ich lächle leicht, streiche mir daraufhin jedoch nervös durch dunkle Haar.

„Hör mal...", beginne ich schließlich.

„Ich weiß nicht, ob das unbedingt die beste Idee ist..."

Meine Augen ruhen auf Sebastian.
Einen leisen Seufzer hören lassend, fährt er sich übers Gesicht.

„Ich weiß schon, was jetzt kommt.", meint er.

„Du willst, dass ich sage, das es nicht okay war, dich zu küssen, und das ich mich entschuldigen sollte."

Ich öffne den Mund, doch es kommt nichts heraus.

„Aber weißt du was?", färht er sofort überzeugt fort.

„Es tut mir nicht leid, ganz ehrlich."

Fast etwas geplättet, sehe ich ihn an.
Doch aus welchem Grund auch immer, - mein Gefühl sagt es mir - gehe ich nicht weiter darauf ein.

„Ich gucke, ob ich irgendwas passendes zum Anziehen habe, dann können wir gern feiern gehen."

Ein Lächlen huscht über Sebastians Züge.

„Gut."

Glücklicherweise habe ich tatsächlich etwas gefunden, das halbwegs partytauglich ist.
In meiner Rage habe ich es wohl noch fertig gebracht, eine Ausgeh-Bluse in meine Reisetasche zu stopfen.
Da Sebastian eine Waschmaschine hat, konnte ich dem Weg nach Hause - zu Chris - so gut es geht ausweichen.
Wer weiß was da zu Hause überhaupt gerade abgeht.
Sicherlich ist Katherine dort und sie und Chris sind glücklich über ihr Kind, oder machen sonst was für Sachen in unserem Bett.

Beau | Sebastian Stan au ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt