Vierzehn

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Vierzehn






Ich halte es kaum noch aus, Chris ins Gesicht zu sehen, ihn anzulügen. Doch ich bin zu feige, die Wahrheit laut auszusprechen. Vor allem nach dem Chris Sebastian so angegangen ist.
Leise grummelnd rollt Chris sich zu mir.
Er vergräbt sein Gesicht in meinen Haaren.
Ich höre ihn irgendetwas an mein Ohr sagen, verstehe es jedoch nicht richtig.
Der Blonde drückt mir einen Kuss auf die Wange,bevor er sich müde lächelnd an mich kuschelt.




Nach der Arbeit krame ich auf dem Weg die Treppe herunter, mein Handy heraus.
Ich zögere kurz, ehe ich mit klopfendem Herzen unsicher eine SMS schreibe.

„Hast du Zeit? Ich glaube, wir müssen reden."

-Ally


Leise atme ich aus, während ich sie abschicke.
Ich beiße mir auf die Lippe, als ich auf seine Antwort warte. Keine fünf Minuten später kommt diese auch.

„Ok. In fünfzehn Minuten bei dem Café an der Ecke zu meiner Wohnung."
-S.


Ich schreibe nichts mehr zurück, sondern mache mich einfach rasch auf den Weg.
Es kann nicht so weiter gehen.
Und an einem öffentlichem Ort wird zu tausend Prozent nichts passieren.
Wir werden auch nichts mehr miteinander haben. Das geht nicht.
Ich muss Chris bald die Wahrheit gerade heraus sagen. Selbst wenn er mich danach höchst wahrscheinlich hassen wird.



Als ich in dem kleinem Laden ankomme, ist Sebastian noch nicht dort.
Ich lasse mich ein gutes Stück weit hinten in der Ecke, dicht am Gang zu den Toiletten nieder. Ich warte einen Moment lang und bestelle, als der Kellner kommt, nur aus Höflichkeit, einen Kaffee.
Und dann kommt Sebastian schließlich.
Der Dunkelhaarige trägt eine ernste, neutrale Miene zur Schau.
Er lässt den Blick umherschweifen, um mich zu finden. Als er mich schließlich entdeckt,hebt er die Brauen und nickt kurz.
Sebastian kommt zu mir herüber und lässt sich auf der Polsterbank neben mir nieder.

„Was gibt's?", fragt er, ohne jegliche Begrüßung.

Ich atme leise aus.

„Chris...wird es bald...herausfinden, wenn du weiter diese bescheuerten Andeutungen machst.", erkläre ich leise,jedoch reichlich durcheinander.

Mit der Hand fährt Sebastian sich mit der Hand über die Augen. Er stöhnt auf.

„Was verlangst du denn jetzt von mir, Ally?", fragt er scharf.

„Erstmal solltest du mit diesen Sprüchen aufhören,Sebastian.", beschwere ich mich.

„Und dann werde ich ihm die verdammte Wahrheit sagen."

Schier fassungslos sieht der Dunkelhaarige mich an.

„Das ist doch nicht dein Ernst...",meint er.

„Chris wird dich hassen. Er wird uns beide hassen– nie wieder ein Wort mit uns sprechen.

Außerdem wird er mit dir Schluss machen, das ist dir klar, oder?"

Ich bin mir ziemlich sicher, dass es so kommen wird. Doch ich sage nichts.
Ich beiße mir nur schweigend auf die Lippe. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals.

Was kümmert es ihn überhaupt, wenn Chris sich von mir trennt?
Er würde seinen besten Freund auch verlieren, aber ihm sicherlich noch eher verzeihen als mir. Außerdem, was macht da schon den Unterschied, ob er vor Chris Verdacht erweckt und ich einfach ehrlich bin?

Es ist still. Man hört nur hier und da Geschirr klimpern und die Gespräche der anderen Gäste.

„Das kannst du nicht machen, Al's."

Schnell greift er nach meiner Hand, drückt sie leicht.
Meine Haut kribbelt unter seiner Berührung.

„Bitte."

Beau | Sebastian Stan au ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt