Neun

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Neun


Müde blinzle ich ein paar Mal. Ich zucke leicht zusammen, als ich richtig zu mir komme und Körperwärme und zwei feste Arme um mich spüre. Ich liege mit dem Kopf halb auf Sebastians Brust. Zuerst habe ich gar nicht bemerkt, das er auch wach ist, doch als ich mitbekomme wie seine Hand über meinen Oberschenkel streicht, drehe ich ihm das Gesicht zu.

„Hey.", säuselt er leise.

„Hi."

Auch wenn ich eigentlich die schlimmsten Schuldgefühle überhaupt haben müsste, beginne ich unwillkürlich zu lächeln. Ich drehe mich so, dass ich ihn ansehen kann.
Ein verschlafenes Grinsen spielt um seine Lippen.
Zaghaft fährt er durch mein Haar.

„Liegen bleiben, oder aufstehen?", fragt er mit amüsierten Unterton.

„Liegen bleiben, definitiv.", antworte ich, ohne lang nachzudenken.

Der Dunkelhaarige lässt ein leises Lachen hören.
Wir liegen neben einander auf der Couch, mehr oder weniger mit der Decke, die Sebastian mir zum Schlafen gegeben hat, zu gedeckt.
Es ist kurz still, man hört nur das Rascheln der Decke, als ich mich so drehe, dass ich meine Arme um seinen warmen Oberkörper legen kann.

„Ally?", sagt er mit rauer Stimme.

„Hmm?"

„Du hast schon wieder gesabbert."

Eine Mischung aus Stöhnen und Lachen ausstoßend, vergrabe ich mein Gesicht in dem weichen Stoff der Decke.

„Sei doch still.", brumme ich grinsend.

Er beugt sich nach vorn und drückt mir einen kurzen Kuss auf die Wange.

„Komisch, hm?", macht Sebastian schmunzelnd, als er mich dichter an sich zieht.

Dabei lasse ich ihn keine Sekunde aus dem Blick.

„Was ist komisch?", will ich wissen.

„Letzte Nacht."

Er grinst wie ein Vollidiot. Fragend hebe ich die Augenbrauen.

„Komisch, also?", frage ich lachend.

„So schlecht? Das ist nämlich nicht unbedingt, das Wort, was ich benutzen würde."

Seine blauen Augen sehen eindringlich in meine.

„Ich habe ein besseres Wort.", wispert er leise.

„Was?"

Ich lache beinahe lautstark los.

„Noch schlimmer, als komisch? Du sagst nicht etwa eklig, oder?"

„Pssh.", macht er und legt die große Hand über meinen Mund.

„Halt die Klappe, Ally, du zerstörst den Moment."

Beide können wir nicht anders als zu lachen.

„Eigentlich wollte ich schön sagen."

Unwillkürlich lächle ich.

„Wow.", sage ich gespielt überrascht.

„Mister, Sie können ja sogar romantisch sein."

Wahrscheinlich bin ich auch nur eine der vielen Eroberungen Sebastians', aber das interessiert mich nicht. Im Moment interessiert mich eigentlich nichts, außer dieser eine Momente hier.

„Dafür hast du absolut keinen Sinn für Romantik."

Ich lehne meinen Kopf wieder an ihn, was ihn dazu bringt, abermals durch mein Haar zu streichen. Mich dichter an ihn kuschelnd, schließe ich die Augen.

Beau | Sebastian Stan au ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt