Kapitel 5 - Das Wiedersehen bei Starbucks

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Maddison's Sicht:

Erschöpft ließ ich mich auf einen Stuhl fallen und schnappte mir die Karte des Cafés. Gelangweilt blätterte ich die Seiten durch und wartete dann auf die Bedienung, welche kurze Zeit später auch schon vor mir stand um meine Bestellung aufzunehmen. Da ich mich für einen einfachen Cappuccino entschieden hatte, dauerte dies nicht lange und ich beobachte durch das Fenster neben mir das fröhliche Treiben in der Londoner Innenstadt. Ich war so in Gedanken versunken, dass ich gar nicht merkte, wie sich jemand neben mich setzte und dann mit seiner Hand vor meinem Gesicht rum wirbelte. Erst nach ein paar Sekunden begriff ich dies und sprang so erschrocken von meinem Sessel hoch, dass ich gegen eine harte Männerbrust knallte. Peinlich berührt senkte ich den Kopf und dachte erst gar nicht daran mich zu entschuldigen oder ihn wenigstens anzusehen. ,,So sieht man sich wieder! Maddison, richtig?", sagte er und bei mir fiel der Groschen. Sofort hob ich meinen Kopf, wodurch sich meine Vermutung bestätigte und musste dann leicht grinsen. ,,Hey Louis! Sorry wegen eben. Ich- ich war in Gedanken und-", fing ich stotternd an, doch mein Retter von letzter Nacht unterbrach mich nur lachend. ,,Kein Problem, das kann ja jedem mal passieren, nicht wahr?" ,,J-ja.", antworte ich verlegen und ließ mich dann wieder auf meinem Platz nieder. Louis tat es mir gleich und bestellte sich auch ein Getränk. ,,Sag mal Maddison, bist du eigentlich Single?", fragte mein Gegenüber mich plötzlich und ich hob perplex meinen Kopf. Ich hatte wirklich mit jeder Frage gerechnet, aber diese warf mich für einen Moment aus dem Konzept. ,,Ich- Was?!", war alles was mein Mund raus brachte, doch ich fasste mich wieder. ,,Ja, ja ich bin Single." ,,Gut zu wissen...", erwiederte Louis grinsend, aber ich glaube nicht das dass für meine Ohren bestimmt war. Trotzdem nickte ich und fuhr ohne weiteres fort. ,,Wie alt bist du überhaupt?", fragte ich und lehnte mich ein Stück weiter zu ihm vor. ,,Vor kurzem 21 (Ich weiß er ist älter, aber hier ist er so alt) geworden, du?", antwortete er und sah mich dabei mit seinen blauen Augen durchdringend an. Es war fast so als würde er einfach so in meine Seele schauen können. Aber irgendwie gefiel es mir. ,,Ich bin 17... Wie heißt du eigentlich mit vollem Namen?" Kaum hatte ich das gesagt, schluckte er einmal und sah mich ein bisschen ängstlich an. Als ich gerade nachharken wollte, schüttelte er sich kurz und antwortete dann. ,,Mein Name ist Louis Willi- William Tomlinson." ,,Schöner Name, hat deine Mutter dich nach einem Star benannt oder wo habe ich den schonmal Gehört?", überlegte ich weiter und sah den mittlerweile blassen Jungen vor mir belustigt an. ,,Nein! Ehhm... Wie ist denn dein voller Name?", rief er schnell dazwischen. ,,Maddison Rose Johnson.", erwiederte ich kurz und blickte auf die Uhr meines Handys, bevor ich fort fuhr. ,,Ich muss jetzt auch leider gehen, Louis. Es war echt schön mit dir, aber ich wollte mir noch ein bisschen die Stadt ansehen und-" ,,Wie wär's wenn du mir deine Nummer gibst und ich zeige dir in den nächsten Tagen mal London und seine Sehenswürdigkeiten.", unterbrach er mich und griff etwas schüchtern nach meiner Hand. Sollte ich zusagen und ihm meine Handynummer geben? Ich kannte ihn ja nicht mal richtig... Aber andererseits würde ich ihn so noch besser kennen lernen und vielleicht würden wir auch gute Freunde werden. Das Risiko von ihm verarscht zu werden oder das er ein Krimineller ist, muss ich wohl eingehen um Freunde zu finden. Mein Blick fiel wieder auf Louis, welcher mich immer noch abwartend betrachtete und genau in dieser Sekunde fällte ich meine Entscheidung. ,,Okay, du kannst mir ja schreiben wenn du mal Zeit hast.", sagte ich schließlich und zauberte dem Briten so ein Lächeln ins Gesicht. ,,Super!", quietschte er freudig und ich steckte ihm meine Telefonnummer, welche ich gerade auf einen Zettel geschrieben hatte, entgegen. Sofort schnappte er sich das Teil und ließ es in seiner linken Jackentasche verschwinden. ,,Sorry, aber ich muss jetzt trotzdem los. Meine Schwester weiß nicht mal dass ich weg bin und das könnte ungemütlich werden.", nuschelte ich vor mich hin und erhob mich dann um zu gehen. Auch Louis stand auf und umarmte mich so als würden wir uns schon ewig kennen. Obwohl ich etwas überrumpelt war, drückte auch ich ihn an mich und genoss den Augenblick. Nach ein paar Sekunden war dieser aber auch schon wieder vorbei und ich löste mich etwas traurig von ihm. ,,Na dann, tschau würd' ich sagen.", sagte ich und packte mein Handy weg. ,,Ja, wir schreiben, oder?", kam es sofort von ihm und ich nickte lächelnd. ,,Tschüss!", rief ich und machte mich auf den Weg zum Ausgang, aber bevor ich Starbucks verließ, ertönte auch noch ein ,,Tschau!" seinerseits. Dann stand ich auch schon draußen auf der Straße in Mitten von Menschen. Auf meinem Weg nach Hause kamen mir immer wieder Papparazzi entgegen und auch die vielen kreischenden Mädchen fielen mir auf, doch ich kümmerte mich nicht darum, sondern wünschte dem Star der sich hier rum trieb einfach alles gute.

Meine Hand glitt über die Klingel Kira's Hauses und das altbekannte Läuten ertönte. Kurz darauf wurde die Tür aufgerissen und mein Körper nach drinnen gezerrt. ,,Wo um Alles in der Welt warst du so lange, Maddison?!", schrie mich meine Schwester an und warf mir tötende Blicke zu. ,,Ich war ein bisschen in der Stadt.", antwortete ich und versuchte sie zu beruhigen. ,,Okay, heute lasse ich das nochmal durchgehen, aber in Zukunft sagst du mir immer wann und warum du das Haus verlässt, verstanden?!", meckerte sie weiter. Manche würden jetzt sicher sagen, dass das wie eine Mutter Tochter Situation ist und sie sich doch bloß Sorgen um mich gemacht hat, aber so ist es nicht. Besser gesagt so ist meine Schwester einfach nicht. Da steckt etwas anderes dahinter und ich würde wirklich gerne wissen was. ,,Hab schon verstanden...", erwiederte ich noch kurz und stieg dann die zahlreichen Treppen zu meinem Zimmer nach oben. Dort ließ ich mich dann erschöpft auf mein Bett fallen und fiel ein paar Minuten später auch schon in einen tiefen und festen Schlaf.

Background - Just the little Sister Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt