Maddison's Sicht:
,,Nicht dein Ernst! Willst du mir jetzt sagen, dass wir hier vorerst fest sitzen?!", hakte ich nochmal um sicher zu gehen nach und setzte mich ebenfalls auf den kalten harten Boden. ,,Jap.", antwortete Louis bloß und fing an seine Schläfen zu massieren. Nachdem mehrere Stunden lang eine eisige unangenehme Stille zwischen uns geherrscht hatte und ich glaubte immer wieder Ratten vor uns auf dem Boden rumlaufen zu sehen, nahm ich plötzlich ein leises Wimmern neben mir wahr. Verwirrt kniff ich die Augen zusammen um in der Dunkelheit besser sehen zu können und konnte tatsächlich Louis erkennen, wie er heulend in der Ecke mir Gegenüber saß. Ungewollt musste ich schlucken. Eigentlich sollte ich ihn jetzt trösten gehen und fragen was los ist, aber ich war noch nie gut in diesen Situationen gewesen und wusste nicht richtig wie ich mit Tränen einer anderen Person umgehen sollte. Normalerweise hätte ich jetzt irgendjemand anderen zu ihm geschickt um die Aufgabe weiter zu geben, aber da wir immer noch in dem kleinen Abstellraum gefangen waren, ging dass nicht. Natürlich könnten wir um Hilfe schreien, doch das wäre zwecklos, da der Raum ziemlich abgelegen war und wie ich von Louis erfahren hatte sich selten jemand hier her verirrte. Mal wieder stand ich vor einem Dilemma. Ignorieren und dem Schicksal überlassen oder helfen? Seufzend kletterte ich auf allen vieren in die Richtung des Heulens und ließ mich während seines herzzerreißendem Schluchzens vorsichtig neben ihm nieder. Meine Hand glitt langsam zu seiner Schulter und ich fing an ihn mit leichten Streichel Bewegungen zu beruhigen. ,,Hey... Was ist den los?", fing ich unsicher an und spürte wie Louis sich in meinen Armen noch mehr an mich drückte. ,,Es tut mir so Leid, Maddison.", antwortete er bloß und blickte dann zu mir hoch. Ich konnte ihm dabei genau ansehen, dass auch ihm die Situation sichtlich unangenehm war. Normalerweise tröstete doch der Mann die Frau, wie es auch bei uns sonst immer gewesen war. ,,Was tut dir Leid?", hakte ich verwirrt nach und hielt ihm eine Taschentuch hin, welches ich zufällig dabei hatte. Sofort griff er es und schnaubte erstmal laut aus. ,,Na ja, ich hab dich in diese scheiß Situation gebracht. Ich habe dich belogen. Ich habe Harry mit rein gezogen. Ich hab alles kaputt gemacht. Ich bin so ein schlechter Mensch!", flüsterte er und ich umarmte ihn einfach lange, weil ich genau wusste wie er sich gerade fühlte. Ich hatte das schon oft selbst miterlebt und damals jemanden gebraucht, jedoch nicht gehabt. Jetzt konnte ich für Louis da sein und irgendwie half es auch mir. ,,Jeder Mensch macht mal einen Fehler. Das ist normal. Und das heißt noch lange nicht, dass du ein schlechter Mensch bist. Was denkst du warum ich mich in dich verliebt habe? Louis, ich habe dich kennengelernt und so viel mit dir erlebt und ich kann die hundertprozentig sagen, dass du ein ganz wundervoller selbstloser Mensch bist. Wegen diesem einen Fehler hat sich das auch nicht geändert.", erwiderte ich und spürte wie der Junge aus Doncaster vorsichtig nach meiner kalten Hand griff und sie mit seiner verschränkte. Normalerweise hätte ich das sofort unterbrochen, doch das schien mir in dieser Situation nicht angebracht. Noch nie hatte ich ihn so am Boden zerstört, so zerbrechlich, gesehen. Ich hatte ihn immer als lebensfrohen glücklichen Menschen abgestempelt, aber anscheinend war niemand stark genug immer alles in sich rein zu fressen und ein Fake Lächeln aufzusetzen. Louis war für mich nach dem Tod meines Vaters da gewesen. In den schlimmsten Stunden und Tagen meines Lebens. Er hatte mich vor schlimmen Fehlern bewahrt, mich aufgebaut, mir Mut zu gesprochen, mich beschützt und war einfach für mich da gewesen. Deshalb war es nur gerecht wenn ich das selbe nun auch für ihn tat. ,,Danke.", hörte ich ihn leise neben mir sagen und musste so ein bisschen Lächeln. Ganz ehrlich, nach allem was zwischen uns passiert ist, verzeihe ich ihm diesen einen Fehler nicht? Ja, es war kein kleiner unbedeutender Fehler. Ganz im Gegenteil hatte er meine ganze kleine Welt auf den Kopf gestellt, aber trotzdem hatte Louis es verdient eine zweite Chance zu bekommen. Zwar wollte ich es langsam angehen, doch ich war mir auch ziemlich sicher, dass er mich so schnell nicht nochmal belügen oder hintergehen würde. ,,Kein Problem. Du warst immer für mich da und ich glaube dafür habe ich mich noch gar nicht bei dir bedankt.", konterte ich und hörte ihn neben mir leise lachen. Dann setzte er sich neben mir wieder richtig auf und ich glaubte fast, dass er mich küssen wollte, aber stattdessen senkte er einfach seinen Kopf und tat es nicht. ,,Ich verzeihe dir.", sagte ich plötzlich gerade heraus und wartete seine Reaktion ab. ,,Was? Aber-", fing er an, doch ich unterbrach in einfach in dem ich die Lücke zwischen uns schloss und meine Lippen auf seine drückte.
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Background - Just the little Sister
FanfictionNach dem Tod ihres Vaters muss die 17 jährige Maddison bei ihrer großen Schwester Kira leben, welche vor kurzer Zeit ihren großen Durchbruch als Moderatorin gehabt hat. Kira stellt ihre Schwester sofort als Assistentin ein und macht ihr das Leben sc...