Maddison's Sicht:
,,Ich bitte Sie, geben Sie mir bitte bitte bitte etwas zu essen! Irgendwas! Ich habe so Hunger!", sagte ich bedrohlich langsam und versuchte, statt komplett auszurasten, die Ruhe zu Bewahren, was für mich natürlich keinerlei Problem war. Schließlich war ich die Ruhe in Person, oder nicht? ,,Tut mir Leid, aber wir haben feste Essenszeiten.", antwortete der Polizist von gestern Nacht gespielt mitleidig und grinste mich böse an. Es kam mir schon fast so vor, als hätte er Spaß daran seine Gefangenen oder eher mich zu quälen. ,,Und wann ist das?", fragte ich hoffnungsvoll und sah dabei ungeduldig auf die weiße Uhr, welche gleichmäßig und unglaublich laut vor sich hin tickte. ,,In etwa einer Stunde.", erwiderte der Mann und brachte mich damit zur Weißglut. Wenn ich hier raus war, sollte der erstmal das Weite suchen!
Seufzend rutschte ich an der Gittertür hinunter und fuhr mir total geschafft durch meine dunkelblonden Haare, welche höchstwahrscheinlich schrecklich in alle Richtungen abstanden. Zwar hatte ich eine Bleibe gesucht, nachdem meine Schwester mich rausgeschmissen hatte, aber da hätte ich lieber auf der Straße geschlafen, als auf diesem ungemütlichen kleinen Bett, was es hier gab und unter der Beobachtung von Mr.Ich-lasse-meine-Gefangenen-verhungern. Mein Blick fiel wieder auf die Uhr, welche mittlerweile kurz nach halb acht anzeigte. Wenn ich jetzt nicht sofort etwas essen würde, werde ich verhungern!
,,Maddison!", wurde ich von einer bekannten Stimme aus meinen Gedanken gerissen. Sofort sprang ich auf und fuhr herum, um tatsächlich Louis vor mir stehen zu sehen. Auch er sah nicht wirklich gut aus. Tiefe Augenringe, zerzauste Haare und dreckige Kleidung. ,,Louis!", kreischte ich voller Freude und hüpfte wild herum, während ich ihn beobachtete, wie er mit dem großen Schlüsselbund zu kämpfen hatte und schließlich meine Zelle aufschloss. Nach einigen Sekunden gab das Schloss nach und ich konnte nur noch das Glücksgefühl von Freiheit in mir spüren, bevor ich auch schon in den Armen meines Freundes lag und ihn stürmisch küsste.
,,Wie bist du entkommen und warum um Himmels Willen hast du die fucking Schlüssel und niemand hält dich auf?!", wollte ich ungeduldig von Louis wissen, nachdem ich mich schweres Herzens von ihm gelöst hatte. ,,Na ja, ich hab die ganze Nacht versucht einem der Werter zu erklären, dass das alles ein Missverständnis ist. Hat auf jeden Fall nicht geklappt, aber als ich erwähnt habe, dass ich Louis Tomlinson von One Direction bin, war ich in Nullkommanix frei.", berichtete er mir und grinste mich dabei selbstsicher an. Ich geb's ja zu. Machmal war es gar nicht so schlecht berühmt zu sein oder den ein oder anderen Star zu kennen. ,,Und wo ist Harry?", fragte ich weiter und sah mich nach dem Lockenkopf um, konnte ihn aber nicht finden. ,,Der Idiot hatte die Idee vor mir und ist erst gar nicht in die Zelle gekommen. Uns helfen hat er nicht für nötig gehalten.", erkälte mir der Sänger und schien dabei noch nicht mal ein bisschen sauer, ganz im Gegensatz zu mir. Ich hatte mit dem Wischmob nämlich noch ein Hühnchen zu rupfen, da ich wegen ihm eine Nacht auf diesem ungemütlichen Bett verbracht hatte und nah dran war zu verhungern. So einfach, wie bei seinem besten Freund, würde er bei mir nicht davon kommen, da war ich mir hundert prozentig sicher.
,,Wollen wir gehen, Maddie?", fragte der Braunhaarige und sah mich abwartend an. Schnell nickte ich und ließ mich von ihm an der Hand nach draußen führen, wo schon ein Taxi auf uns wartete, das mein Freund wahrscheinlich eben gerufen haben musste, bevor er mich wortwörtlich aus der Hölle gerettet hatte. Nie wieder wollte ich auch nur einen Fuß auf's Revier setzten oder irgendwie mit der Polizei in Berührung kommen. Nicht das ich nochmal abgeführt werden würde, wie gestern Nacht.
,,Wir werden deine Sachen morgen bei Kira abholen und versuchen mit ihr zu reden, okay?", riss mich Louis' Stimme aus den Gedanken und musste seinen Satz erst nochmal in meinem Kopf langsam wieder holen, bevor ich antworten konnte. ,,Okay. Hoffentlich wird sie uns rein lassen.", erwiderte ich und blickte dann aus dem Fenster, wo man die Innenstadt Londons sehen konnte. London war wirklich schön. Zwar würde es niemals an meine Heimatstadt heran kommen, aber trotzdem war ich beeindruckt. Merkwürdig, dass ich mich immer noch nicht auskannte, obwohl ich mittlerweile schon etwas länger hier wohnte.
,,Maddison! Louis!", wurden wir sofort von Niall, Liam und Zayn begrüßt, nachdem mein Freund die Haustür zu der gemeinsamen Wohnung mit Harry und neustens auch mir, aufgeschlossen hatte. Kurz wank ich den drei Jungs zu und schob mich dann an ihnen vorbei ins Wohnzimmer, wo ich wie vermutet Harry auf dem Sofa fand, welcher angestrengt auf den Fernseher starrte und mich noch nicht bemerkt hatte. ,,Na Hazza.", fing ich mit zuckersüßer Stimme an und grinste ihn übertrieben freundlich an. ,,Hast du es gestern nicht für nötig gehalten uns zu helfen?", fuhr ich nun etwas harscher fort und tauschte das Lächeln gegen einen wütenden Blick aus, welcher sicher die halbe Welt töten könnte. ,,Ehhm... Ich war müde.", verteidigte sich der Grünäugige und ließ mich mit dieser Aussage noch wütender werden, als ich es eh schon war. Müde! Das ich nicht lache. ,,Okay Harry, ich gebe dir jetzt genau zehn Sekunden Vorsprung und dann-", weiter konnte ich gar nicht reden, denn der Sänger war Hals über Kopf aus dem Raum nach draußen gestürmt. Ich ihm hinterher.
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Background - Just the little Sister
FanfictionNach dem Tod ihres Vaters muss die 17 jährige Maddison bei ihrer großen Schwester Kira leben, welche vor kurzer Zeit ihren großen Durchbruch als Moderatorin gehabt hat. Kira stellt ihre Schwester sofort als Assistentin ein und macht ihr das Leben sc...