Maddison's Sicht:
,,Harryyyy? Komm' raus, komm' raus, wo immer du auch steckst!", rief ich zuckersüß und extra laut durch das Haus und fing an meine Wasserpistole mit reichlich Wasser zu füllen, bevor ich mich wieder auf den Weg machte. Leise schlich ich ins Obergeschoss, wohin der Lockenkopf eben verschwunden war, als es hinter mir auf einmal knackte. Sofort fuhr ich herum und erblickte tatsächlich meine Zielperson, welche mich mit weit aufgerissenen Augen anstarrte und dann schreiend davon lief. ,,Harry Edward Styles, bleib auf der Stelle stehen!", kreischte ich aufgebracht und stürzte ihm hinterher, bremste jedoch ab, als ich bemerkte das der Wischmob wirklich stehen geblieben war. ,,Harry?", fragte ich etwas unsicher und wollte noch einen Schritt näher gehen, doch er stoppte mich mit einer einfachen Handbewegung. ,,Keinen Schritt näher.", erwiderte er grinsend und fing an in seiner Hosentasche zu kramen, bevor er ein Handy heraus zog. Mein Handy! Das konnte nur mein Gerät sein, da nur meins diese Hülle trug und die Jungs kein weißes iPhone hatten.
,,Ist das mein Handy?!", hakte ich um sicher zu gehen nach und sah in entgeistert an. ,,Die Möglichkeit besteht.", sagte er und stolperte ein paar Schritte zurück bis zum weit geöffneten Fenster. Was hatte er bloß vor? ,,Gib es mir!", forderte ich vollkommen ernst, aber Harry schüttelte nur grinsend seinen Kopf. Kampfbereit hob ich die Wasserpistole und wollte gerade auf ihn zielen, als mein Gegenüber seinen Arm mitsamt meines Handys aus dem Fenster hielt. ,,Keine falsche Bewegung, sonst muss es dran glauben.", teilte er mir mit, wodurch ich noch verunsicherter wurde.
Einerseits wollte ich Harry so gerne komplett nass machen, da er es wirklich nicht anders verdient hätte, aber anderseits hatte er mich in der Hand. Wenn er wollte konnte er mein ein und alles einfach in die Tiefe fallen lassen, was es sicher nicht überleben würde, aber würde der Lockenkopf sich das echt trauen oder bluffte er nur? Wollte ich das Risiko eingehen?
Unschlüssig sah ich zwischen Harry und meinem Handy umher und ließ dann seufzend die Wasserpistole auf den Boden vor mir fallen. ,,Okay, du hast gewonnen, Harold.", gab ich zu und kickte das Ding noch weiter in Richtung des Superstars, bevor ich die Hände hob, um meine Ergebenheit zu verdeutlichen. Siegessicher grinste er mich an und überreichte mir mein Handy wieder, was ich sofort wortwörtlich an mich drückte und abknutschte.
,,Maddison? Kommst du mal bitte!", rief mich eine Stimme von unten, was mich kehrt machen und mit Harry zusammen die Treppen runter zu den anderen gehen ließ. Als ich gerade nachhaken wollte, was denn los sei, erblickte ich plötzlich eine mir bekannte Person. Na gut, nicht persönlich bis jetzt, aber ich hatte schon viel von ihm gehört und gesehen. Wenn ich ehrlich war, bewunderte ich ihn schon für das, was er tat und schon alles erreicht hatte. Er war gewissermaßen ein Vorbild für mich gewesen, als ich noch etwas jünger war. Simon Cowell.
,,Ist sie das?", fragte Simon leise und sah fragend zu Louis, welcher stolz nickte und dann auf mich zu kam, um mich zu Simon zu schubsen. ,,Ich- also ich bin Maddison. Aber- nennen Sie mich ruhig Maddie, wenn-", fing ich an zu stottern, stoppte mich jedoch mitten im Satz selbst, als ich bemerkte, wie dumm ich mich gerade anhörte. Warum war ich auch plötzlich so unglaublich nervös? Es war ja schließlich nur Simon fucking Cowell mit dem ich mich hier unterhielt, wenn man das überhaupt so nennen konnte. ,,Schön dich kennenzulernen, Maddison. Die Jungs haben mir schon sehr viel über dich erzählt und ich habe die bei der Castingshow singen gehört. Ich muss sagen, dass du echt ziemlich viel Talent hast.", begrüßte mich Simon lächelnd, nachdem er mir kurz die Hand geschüttelt hatte. Aufmerksam hörte ich ihm zu und ging jedes einzelne Wort nochmal in meinem Kopf durch, um sicher zu gehen, dass das hier alles wirklich passierte und real war.
,,Danke.", antwortete ich nur auf seine kleine Rede und versuchte meine Aufregung unter Kontrolle zu bekommen. Schnell griff ich nach Louis' Hand und drückte sie leicht, was jedoch nicht viel brachte. ,,Ich würde dir gerne ein Angebot in Hinsicht auf deine Karriere machen, falls du interessiert bist.", fuhr Simon unbeirrt fort und sah mich erwartungsvoll an. Ohne zu Überlegen nickte ich, um ihm zu zeigen, dass er weiter machen sollte, bevor ich noch einem Nervenzusammenbruch erlitt. ,,Also wenn du hier unterschreibst, wärst du bei mir unter Vertrag, genauso wie die Jungs. Ich würde dich am Montag im Studio sehen und wir würden zusammen mit einigen Songwritern an deinem ersten Hit basteln. Je nachdem, wie gut alles bei den Leuten ankommt, kommt bald ein Album, deine ersten Auftritte und du könntest vielleicht mit One Direction auf Tour gehen.", erklärte er mir alles und hielt mir ein paar Blätter hin, wo ich wahrscheinlich unterschreiben sollte, wenn ich das alles wollte. Niemals hätte ich damit gerechnet, dass mir etwas derartiges passieren würde. Natürlich liebte ich die Musik und hatte schon als kleines Kind einen Traum, jedoch hatte Kira mir das irgendwie immer ausgeredet. Ich hatte ihr geglaubt und vertraut. Ich war einfach nur naiv gewesen. Jetzt hatte ich die Chance. Die Chance Sängerin zu werden, Musik zu machen, Konzerte zu geben und voll durchzustarten, aber wollte ich das alles? Wollte ich berühmt werden? Wollte ich mich trotz meiner Angst auf eine Bühne stellen und singen. Meine Eltern stolz machen. Es all den Menschen beweisen, welche nie an mich geglaubt haben und meinten, dass ich rein gar nichts könnte und nutzlos wäre. Spaß haben und einfach das tun, was ich liebte. Musik.
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Background - Just the little Sister
FanfictionNach dem Tod ihres Vaters muss die 17 jährige Maddison bei ihrer großen Schwester Kira leben, welche vor kurzer Zeit ihren großen Durchbruch als Moderatorin gehabt hat. Kira stellt ihre Schwester sofort als Assistentin ein und macht ihr das Leben sc...