Maddison's Sicht:
Mittlerweile waren Harry, Louis und ich bei meinem eigentlichen zu Hause angekommen und parkten das Auto vor der Einfahrt. Wie auf Knopfdruck stiegen wir drei aus und machten uns dann auf den Weg zur Haustür, wo ich kurzerhand meinen Schlüsselbund durchprobierte, jedoch nicht den richtigen fand, was vermutlich daran lag, dass meine Schwester mir noch nicht mal einen Schlüssel gegeben hatte. Wie hätte ich das bloß vergessen können? Seufzend drehte ich mich zu den Jungs um und betrachtete sie nachdenklich, während ich mit meinen Fingern spielte.
,,Ist was?", hakte mein Freund nun nach, welcher sich wegen meines Blicks sichtlich gestört und unwohl fühlte. ,,Ich habe keinen Schlüssel.", flüsterte ich kleinlaut und zuckte dabei mit den Schultern. Sofort ertönte ein genervtes Ausschnauben von Harry, wobei er den Kopf in den Nacken warf und ungeduldig die Augen verdrehte. ,,Na ganz toll!", kam es von ihm, bevor er den Jungen aus Doncaster und mich an der Hand weiter um die Villa zog. Ohne irgendetwas zu sagen, nahm er mich plötzlich auf die Schultern und machte mir mit irgendwelchen Handzeichen klar, dass ich aufstehen sollte, was ich auch tat. Ziemlich wackelig auf den Beinen stützte ich mich an der Hauswand ab, um nicht noch runter zu fallen und mir womöglich noch irgendwas zu brechen. Verwirrt wollte ich nachhaken, worauf er hinaus wollte, doch da kam schon der kleine Balkon in mein Sichtfeld und ließ mich verstehen. Mit meinen Händen stützte ich mich an dem kalten Holz ab und stieg erst mit dem einem und zum Schluss auch noch mit dem zweiten Bein drüber. Da das Fenster zum Glück angekippt war, schaffte ich es mit einer Hand nach drinnen zu greifen und es ganz zu öffnen, um danach vorsichtig durchzusteigen. Immerhin konnte man ja nie wissen, ob Kira nicht doch eine Alarmanlage hatte, welche gleich anspringen würde, sobald ich drinnen war. Als nach ein paar Schritten jedoch immer noch kein Ton oder sonstiges zu hören war, atmete ich erleichtert aus. Schon komisch, dass ein mehr oder weniger berühmter Star in seinem eigenen Haus nicht für angemessene Sicherheit sorgte...
Schnell huschte ich durch den Gang zu meinem Zimmer und so, wie man mich kennt, volle Kanne gegen das Bett, welches ich im dunklen nicht gesehen und weiter weg eingeschätzt hatte. Fluchend hielt ich mir meinen kleinen Zeh und unterdrückte einen Schrei, da das echt verdammt weh tat. Humpelnd lief ich ein Stück weiter, zog meinen Koffer hervor und fing an einige herum liegenden Klamotten rein zu werfen, wie auch meinen halben Kleiderschrank. Die Sachen aus dem anliegenden Bad landeten in einer anderen Tasche und schon war ich fertig.
Gerade wollte ich wieder durch das Fenster auf den Balkon steigen, als ich plötzlich eine Hand auf meiner Schulter spürte. Erschrocken fuhr ich herum und starrte in die braunen Augen eines mit unbekannten Mannes im Polizei Outfit. Okay, ich nehme alles mit der Sicherheit in diesem Haus zurück, was ich gesagt habe...
,,Ehhm... Hi? Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein?", fing ich an und setzte ein unschuldiges Engelslächeln auf, womit ich mich vielleicht aus dieser Lage befreien könnte, doch der Gesichtsausdruck des Mannes blieb kalt. ,,Sie und ihre Freunde kommen jetzt erstmal mit.", teilte er mir gleichgültig mit und legte mir Handschellen um die Handgelenke, bevor ich auch nur irgendetwas erwidern konnte. Meine Freunde? Hat der Louis und Harry etwa auch schon gefangen genommen und verschleppt?! Unsanft packte er mich am Oberarm und drückte mich vor sich her die Treppen runter. Unten stand, wie auch sonst, meine Schwester mit einem riesigen Grinsen im Gesicht und verschränkte die Arme vor der Brust.
,,Das ist ein Irrtum! Ich wohne hier und- Kira jetzt hilf mir doch mal bitte!", schrie ich das Muskelpaket an, was kurz inne hielt und dann zu der Blondine sah, doch diese zeigte bloß auf die Haustür. ,,Kira das kannst du nicht machen!", meckerte ich jetzt auch meine sogenannte Schwester an und starrte sie dabei wütend an, was sie aber nicht wirklich beeindruckte. ,,Tschüß und viel Spaß im Knast, Maddie Schatz!", rief sie mir noch hinterher, bevor mich der vermutliche Polizist hinten in seinem Auto verfrachtete und dann selbst auf dem Fahrersitz einstieg. Ich versuchte mich gar nicht erst weiter zu wehren, denn das würde mich in dieser Situation nicht weiter bringen und sich nicht gut für mich aussprechen. Immerhin waren wir doch eigentlich unschuldig, oder?
Seufzend beobachtete ich die Landschaft aus dem Fenster und erschrak mich deshalb unglaublich, als ich auf einmal unsanft aus dem Auto gezerrt wurde. Wütend riss ich mich von dem Muskelpaket los und wollte weg rennen, doch er schnappte mich erneut und schob mich ohne ein Wort in ein Gebäude. Auf's Revier. Ich hätte niemals gedacht, dass ich jemals in diesem Ort landen würde... So tief war ich also schon gesunken, dass ich meine Zeit im Gefängnis bei den Mördern, Einbrechern und sonstigen gewaltigen Ganoven verbrachte.
,,Es ist schon spät. Schlafen Sie! Morgen werden wir weiter sehen, ob Miss Johnson sie anzeigen will oder sie wieder auf freien Fuß mit einer einfachen Verwarnung kommen.", teilte mir der Mann mit und schubste mich in die Zelle, wo ich mich erstmal auf das Bett setzte und mich umsah.
Graue Wände, Gitter am kleinen Fenster, ein Waschbecken mit Schrank, eine Toilette und ein Bett. Mehr gab es in dem winzigen Raum nicht. Viel lieber würde ich jetzt mit Louis auf der Couch kuscheln und einen Filme Abend machen, als hier ganz alleine in der Kälte zu erfrieren. Ob die anderen zwei eine eigene Zelle hatten und sich auch so einsam fühlten?
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Background - Just the little Sister
FanficNach dem Tod ihres Vaters muss die 17 jährige Maddison bei ihrer großen Schwester Kira leben, welche vor kurzer Zeit ihren großen Durchbruch als Moderatorin gehabt hat. Kira stellt ihre Schwester sofort als Assistentin ein und macht ihr das Leben sc...