Narry

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Wie ich es hasste, Niall dabei zuzusehen, wie er aufgedreht und verschwitzt über die Bühne hüpfte und ich ihn nicht berühren durfte. Zumindest nicht so, wie ich es gern hätte. Wir hatten einen Deal mit Simon, unsere Beziehung war okay und wir durften uns auch in der Öffentlichkeit zeigen, aber keine Küsse oder ähnliches auf der Bühne.

Schade, dass mich der Ire nur ausgerechnet da besonders anmachte. Die Bühnenoutfits waren nun mal dazu da, um unsere Fans kurz vor einen Ohnmachtsanfall zu bringen, dummerweise ging es mir dabei auch nicht anders. Ich fand ja, dass ihm schwarze Hosen gut standen und sie saßen so verdammt tief auf seinen schmalen Hüften, dass ich immer und immer wieder den Blick auf seine Haut werfen konnte, wenn er die Arme hob und das rote T-Shirt hochrutschte. Die Jeansjacke mit den Lederärmeln fand ich auch toll, allein schon, weil Niall sie trug. Ich war ihm hoffnungslos verfallen und das wusste er. Deswegen machte er sich auch einen Spaß daraus, mir immer mal wieder anzügliche Blicke zuzuwerfen, mir zuzuzwinkern oder mir Dinge ins Ohr zu flüstern, die mich nach Luft schnappen ließen.

Ich hatte immer gedacht, Niall wäre schüchtern. Irrtum, eindeutig. Dieser Junge war alles, aber nicht schüchtern. Zumindest nicht, wenn wir alleine waren. Er hatte es sich zur Aufgabe gemacht, seine Technik, mich in den Wahnsinn zu treiben zu perfektionieren und er war auf einem sehr, sehr guten Weg dahin. Doof, dass mir das auch noch gefiel.

Noch zwei Songs. Als die ersten Akkorde von Heart Attack erklangen, starb ich innerlich tausend Tode. Ich riss mich zusammen und fing an mein Solo zu singen. Auch wenn Niall irgendwo anders als in meiner Nähe, auf der Bühne herum turnte, war mir seine Anwesenheit noch bewusster als bei jedem Liebeslied, was wir sangen. Was etwa 80% unserer Songs ausmachte.

Das Problem war einfach der Refrain, den ich einleitete, mit einem halben Satz, den Niall beendete, mit einem einfachen „Ow.“. Ein simples Wort, nicht mal ein Wort, eher ein Ausruf und genau das machte mich fertig. Jedes Mal, wenn er das machte, warf er den Kopf zurück und sah dabei einfach nur anbetungswürdig aus. Außerdem regte dieses verdammte Geräusch mein Kopfkino noch mehr an und ich hatte so schon meine Probleme das während eines ganzen Konzertes unter Kontrolle zu halten.

„Musst du mich immer so in den Wahnsinn treiben? Weißt du eigentlich, wie fertig du mich machst, wenn du geschlagene zwei Stunden vor mir rumrennst, einen sexy Tanzmove nach dem anderen machst und mir dabei scheinheilig zulächelst?“, keuchte ich. Ich hatte das blonde Biest direkt nach unserem Abgang hinter mir her in eine leere Garderobe geschleift und Niall an die Wand gedrückt.

„Also zu deiner ersten Frage, ja, muss ich, du weißt, ich liebe das und du liebst es mindestens genauso. Zu deiner zweiten Frage, ja, das weiß ich auch und ich genieße es, weil ich genau weiß, was in deinem hübschen Köpfchen dabei angeht.“, antwortete er ruhig und lächelte mich zuckersüß an.

Energisch drückte ich meine Lippen auf seine und ließ meine Zunge ungeduldig über seine Unterlippe fahren. Sofort bekam ich den gewünschten Einlass gewährt und unsere Zungen fochten einen heißen Kampf aus. Meine angestaute Lust der letzten zwei Stunden entlud sich darin und als wir uns schwer atmend voneinander lösten, schimmerten Nialls Augen.

„Da kann es jemand gar nicht mehr erwarten, was?“, neckte er mich und ich gab ein Knurren von mir, bevor ich anfing seinen Hals, mehr oder weniger sanft, mit Küssen und vor allem Bissen zu übersäen.

„Nein, nein, nicht hier, da musst du dich schon gedulden, bis wir wieder zu Hause sind.“ Bestimmt schob Niall mich von sich und ich sah ihn enttäuscht an. „Du willst mich doch jetzt nicht auf halber Strecke einfach so liegen lassen?!“ Er kicherte, nahm meine Hand und zog mich aus der Garderobe. „Doch, genau das habe ich vor.“ Dass ich ein mehr oder minder großes Problem in meinen engen Jeans hatte und das somit unübersehbar war, schien ihn nicht weiter zu interessieren und ich fügte mich meinem Schicksal.

„Das wirst du mir so was von büßen! Hast du die Blicke der anderen gesehen und ihre grinsenden Gesichter? Musstest du mich wirklich so aus dem Raum schleifen? Niall James Horan, womit habe ich das verdient?“, seufzte ich theatralisch, als wir uns endlich in der Wohnung in mein Zimmer verkrümelt hatten. Jetzt lag er auf dem Bett unter mir und sah mich schonwieder so süß und treuherzig an.

„Ach komm schon, so schlimm war das nicht. Ich wollte nur nicht Simons Nerven noch weiter strapazieren und ihn länger warten lassen. Du weißt doch, dass ich dir nichts Böses will.“ Er sagte das mit einer Stimme, die klang wie die eines Kindes, das man beim Kekse Klauen erwischt hatte. Dazu schob er die Unterlippe noch ein bisschen vor und machte große Augen.

„Warum musst du nur so niedlich sein? Und warum bist du sonst so ein kleines Biest?“, fragte ich und erwartete auch keine Antwort, weil Niall sowieso nur vor sich hin grinste.

„Harry.“, säuselte er mir ins Ohr und klang nun gar nicht mehr nach einem kleinen Kind. Diese Stimme, ein bisschen dunkel vor Lust, haute mich um und mir entfloh ein Keuchen. „Allein meine Stimme macht dich an?“, stellte er natürlich auch gleich belustigt fest und ich drückte mein Gesicht in seine Halsbeuge, um nicht darauf eingehen zu müssen.

„Ow.“, machte er und drückte im gleichen Moment seine Hüfte gegen meine. Dieses Mal konnte ich nicht leugnen, wie sehr das mein Blut zum Kochen brachte, weil ich laut aufstöhnte.

„Ich hasse dich.“, knurrte ich, bevor ich ihm das Shirt über den Kopf zog und mich gierig auf die makellose Haut stürzte. Der Blonde ließ seine Hände in meine Haare gleiten und zog leicht daran, was mich nur noch mehr anspornte.

Als ich meine Zunge in seinen Bauchnabel stupste, stöhnte er auf und drückte mir sein Becken entgegen. „Ist da jemand ungeduldig?“, fragte ich und grinste zu ihm nach oben. Er leckte sich über die Unterlippe und biss anschießend darauf. „Du kannst es doch selbst kaum noch erwarten.“, gab er trocken und ziemlich gefasst zurück und ich beschloss, ihn ein bisschen aus der Fassung zu bringen.

Schnell hatte ich ihn von Hose und Shorts befreit und stellte zufrieden fest, dass er nicht mehr ganz so gefasst war, als ich meine Lippen über seine Erregung gleiten ließ. Stöhnend krallte er sich mit einer Hand ins Laken und stieß immer wieder mit seiner Hüfte nach vorn.

„Du kannst doch jet…“ Ich unterbrach ihn einfach und presste unsere Lippen zu einem heißen Kuss zusammen, während ich mir die Hose von den Beinen strampelte und eine Hand an seinem Hintern verschwinden ließ, um ihn vorzubereiten.

„Jetzt mach!“, forderte er, als ich langsam in ihn eindrang und er schob mir einfach sein Becken entgegen. „Fuck!“, keuchte ich auf, bei der plötzlichen Enge und er grinste zufrieden. „Geht doch.“

Mein eigentlicher Plan war, ihn mit langsamen Stößen eine Weile hinzuhalten und auch mal ein bisschen leiden zu lassen, allerdings konnte ich mich nicht beherrschen und fand ziemlich schnell einen schnellen Rhythmus. Jedes Mal, wenn ich seinen empfindlichen Punkt traf, stöhnte er auf und gab Laute von sich, die mich sehr an sein „Ow“ erinnerten. Das machte er doch mit Absicht!

Viel zu schnell für meinen Geschmack war es vorbei und ich sackte auf Niall zusammen. Vollkommen fertig rollte ich mich von ihm herunter und wischte mir eine verirrte Haarsträhne aus dem Gesicht.

„Du kannst mich einfach nicht hinhalten, weil du es selbst kaum aushältst.“, kicherte Niall und legte seinen Kopf auf meine Brust. „Bin ich so durchschaubar?“ „Bist du, aber das macht nichts. Ich liebe doch trotzdem.“ Obwohl Niall dabei grinste, wusste ich, dass seine Worte ernst gemeint waren und lächelte.

„Ich liebe dich auch. Auch, wenn du ein kleines Biest bist.“, antwortete ich und küsste ihn sanft.

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