Nustin/Jiall

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Schon als ich das erste Mal auf die Band getroffen war, war mir der blonde Ire direkt aufgefallen. Schüchtern hatte er neben seinem besten Freund gestanden und seine Hand gehalten, mich scheu angesehen und schließlich vor Freude gegrinst, als ich ihn, wie alle anderen auch, umarmt hatte.

Seitdem hatte ich die Jungs noch ein paar Mal getroffen und wir verstanden uns auch ziemlich gut. Niall ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Inzwischen war er längst nicht mehr so schüchtern, er alberte mit mir und den anderen herum, als wären wir einfach sechs ganz normale, junge Erwachsene Eigentlich waren wir das auch, aber zu Beginn hatte er mich förmlich angehimmelt. Ich hatte das süß gefunden und ich fand ihn auch immer noch ziemlich niedlich.

Liam hatte mich nach London eingeladen. Ich machte gerade eine kreative Pause und die Jungs erholten sich vom Tour-Stress und waren eine Woche in London. Natürlich war ich sofort angereist, eine Woche lang konnte ich Niall sehen, das würde ich mir nicht entgehen lassen.

„Komm rein. Niall ist in der Küche, aber er weiß nicht, dass du kommst.“, begrüßte Liam mich und bevor ich nachfragen konnte, warum er dem Blonden nichts gesagt hatte, schob er mich auch schon in die Küche. Niall stand mit dem Rücken zur Tür und werkelte an irgendwas herum. Leise schlich ich mich an und legte meine Hände an seine Seiten, dann griff ich zu und Niall quiekte erschrocken auf.

„Liam, du…Justin!“, rief er erfreut und auch ein bisschen irritiert, bevor er mir um den Hals fiel. Glücklich legte ich meine Hände auf seinen Rücken und schloss für einen kurzen Moment die Augen.

„Warum hast du mir nicht gesagt, dass du kommst?“, fragte er mich und löste, zu meiner Enttäuschung, die Umarmung. „Ich dachte, du weißt davon. Liam hat mich eingeladen.“, erklärte ich. „Ich dachte, das wäre eine nette Überraschung, deswegen wusstest du nichts.“, fügte Liam hinzu. Er lehnte im Türrahmen und grinste.

„Wo sind die anderen?“, erkundigte ich mich und Niall wand sich wieder dem Sandwich zu, dass er sich gemacht hatte, bevor ich ihn dabei unterbrochen hatte. „Zayn ist mit Perrie shoppen, die kommen heute Abend irgendwann wieder und wo Louis und Harry sind, weiß ich nicht.“ Liam zuckte mit den Schultern und ich nickte.

„Ich werde sie schon irgendwann sehen, ich bin ja eine Woche hier.“ „Eine Woche? Eine ganze Woche?“, fragte Niall ungläubig und ich lachte leise. „Ihr habt doch eine Woche frei und ich mache gerade ein bisschen Pause und habe sowieso nichts zu tun.“

„Okay, ich verlasse euch, ich bin mit Danielle verabredet.“, warf Liam ein und zwinkerte mir zu. Moment? Wusste er etwa von meinen Gefühlen? Das konnte nicht sein, ich hatte sie nie erwähnt. Vielleicht ahnte er auch einfach nur was. Letztendlich war es mir egal, immerhin hatte ich Niall ein paar Stunden ganz für mich allein.

„Was machen wir jetzt?“, fragte mich der Blonde und ich zuckte mit den Schultern. „Hast du Lust auf ’n Film?“, fragte er weiter und ich nickte. „Klar, warum nicht.“ Wir gingen also in das große Wohnzimmer und Niall kniete sich vor das DVD-Regal. „Irgendwelche Wünsche?“ „Nein, such du aus.“ Der Ire grinste mich an und zog zielsicher eine DVD aus dem Regal.

„Hoffentlich magst du Horrorfilme.“, meinte er, als er sich neben mich auf die Couch fallen ließ und ich zuckte kurz zusammen. Ich war kein besonders großer Fan von Horrorfilmen, aber das würde ich ihm nicht sagen.

Während des Films musste ich immer wieder den Drang ignorieren, mich an Niall zu klammern, wenn mich irgendwas erschreckte, immerhin wollte ich vor ihm nicht als Weichei dastehen.

Allerdings überraschte es mich, als er sich bei einer besonders blutigen Stelle an meiner Seite zusammenkauerte und mit ängstlich aufgerissenen Augen zum Fernseher sah. Vorsichtig legte ich einen Arm um Nialls Schultern und drückte ihn an mich, er entspannte sich etwas.

„Warum sehen wir uns den Film an, wenn du Angst hast?“, flüsterte ich und Niall grinste. „Ich mag solche Filme, auch wenn ich Angst habe.“, erklärte er und sah wieder zum Fernseher.

Ich konnte seinen Herzschlag fühlen und mir wurde bewusst, wie nah ich dem Blonden war. Unbewusst streichelte ich mit meinen Fingern über die nackte Haut an seinem Arm, malte kleine Kreise und Muster. Irgendwann seufzte Niall leise. Er legte einen Arm über meinen Bauch und kuschelte sich förmlich an mich. Die Augen hatte er geschlossen, sein Mund war leicht geöffnet.

„Niall? Schläfst du?“ Ich bekam keine Antwort und begann dann, ihn einfach nur anzustarren. Selbst wenn er schlief, fand ich ihn unwiderstehlich. Sanft strich ich ihm ein paar Haarsträhnen aus der Stirn und am liebsten hätte ich ihn geküsst.

„Wenn du nur wüsstest, wie niedlich ich dich finde, wie sehr du mein Herz höher schlagen lässt. Wenn du nur wüsstest, wie sehr ich in dich verliebt bin.“, murmelte ich und seufzte.  „Justin…“ Mein Blick schnellte zu Nialls Augen, sie waren geöffnet und das helle Blau blitzte mir entgegen. Scheiße! Hoffentlich hatte er mich nicht gehört.

„Meinst du das ernst?“, fragte er und ich wandte peinlich berührt meinen Blick ab. Er hatte es also gehört. Warum konnte ich denn nie aufpassen, was ich tat? „Naja…ich…ja.“, stammelte ich. Leugnen hätte doch eh nichts gebracht.

„Dann kannst du mich ja küssen.“ „Was?“, entfloh es mir perplex und Niall grinste mich an. Dann richtete er sich etwas und presste seine Lippen auf meine. Im ersten Moment war ich zu verwirrt, um zu reagieren und erst, als seine Zunge über meine Unterlippe fuhr, erwachte ich aus der Starre.

Meine Hand wanderte in seinen Nacken und ich ließ es zu, dass Nialls Zunge durch meine Lippen hindurch schlüpfen konnte. Ein Schauer überkam mich, als er meine Zunge an stupste und ich stöhnte leise in den Kuss hinein. Das war alles so viel besser, als ich es mir in all meinen Träumen ausgemalt hatte.

Atemlos lösten wir uns und Nialls Augen waren glasig, seine Wangen gerötet und die Lippen geschwollen. Seine Haare hatte ich vollkommen zerzaust. Er lächelte.

„Willst du immer noch die ganze Woche hier bleiben?“, flüsterte er und sah verlegen auf seine Hände. „Nichts lieber als das. Du solltest nur wissen, dass du mir ganz schön den Kopf verdreht hast.“ Niall kicherte, was ich total niedlich fand und sah mich an, die Wangen noch immer gerötet. „Ich hab mich auch ein Bisschen in dich verliebt. Vielleicht auch ein bisschen sehr.“, hauchte er leise und ich grinste glücklich.

Ich hob sein Kinn mit zwei Fingern an und verband unsere Lippen erneut wieder miteinander. Niall legte seine Arme um meinen Nacken und verschränkte seine Hände miteinander. Mit einem Ruck hatte ich den Kleineren auf meinen Schoß gezogen, allerdings quietschte er überrascht auf und drückte sein Gesicht dann peinlich berührt in meine Halsbeuge.

„Hör auf dein hübsches Gesicht zu verstecken.“, flüsterte ich ihm ins Ohr und er brummte irgendwas. „Was hast du gesagt?“ „Du machst mich verlegen.“, wiederholte Niall und setzte einen Kuss auf meinen Hals. „Weißt du noch, als wir uns das erste Mal getroffen haben? Da warst du auch so verlegen und schüchtern und seitdem kann ich nur noch an dich denken.“

„Jetzt hör auf damit.“, forderte Niall mit hochrotem Kopf und sah mich schmollend an. „Niemals.“, lachte ich leise und setzte einen kleinen Kuss auf seine Nasenspitze. „Dafür bist du…“ „Halt den Mund.“ Niall legte meine Hand über meinen Mund und unterbrach mich einfach. Sanft nahm ich seine Hand weg und lächelte. „Na schön, aber nur, weil du so süß aussiehst, wenn du etwas willst.“ „Justin!“

Sanft nahm ich sein Gesicht zwischen meine Hände und lächelte ihn an. „Was richtest du nur für ein Chaos in meinem Kopf an?“, fragte ich, mehr zu mir selbst, als zu Niall und legte dann meine Lippen auf seine.

Das würde die schönste Woche meines Lebens werden, da war ich mir vollkommen sicher.

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