Niam

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Nach unserem Interviewtermin bei einem britischen Fernsehsender, waren wir alle direkt in unsere Zimmer verschwunden. Harry und Louis lagen sicherlich zusammen gekuschelt in einem Bett und flüsterten sich zu, wie sehr sie sich liebten. Zayn telefonierte wahrscheinlich mit Perrie und Niall schlief. Und ich? Ja, ich saß vor meinem Laptop und schaute mir wehmütig irgendwelche Videos an, die Fans erstellt hatten, die an ‚Niam‘ glaubten.

Wie schön es wäre, wenn Niam wahr wäre. Leise seufzte ich und starrte auf den Bildschirm. Manchmal sah Niall mich tatsächlich verträumt an, aber ich wusste, dass die meisten Bilder und Videoauschnitte vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen waren. Deswegen versuchte ich auch mir einzureden, dass diese Blicke nichts zu bedeuten hatten.

Niall war aber auch verdammt süß. Seitdem er seine Zahnspange los war, strahlte er noch mehr als zuvor schon und grinste fast ununterbrochen. Ich mochte es, wenn er glücklich war, dann war ich es auch, weil seine Freude so ansteckend war. Seine Augen konnten so toll leuchten, wenn er sich freute, wenn er aß zum Beispiel. Ich würde vermutlich nie verstehen, wie man sich so für Essen begeistern konnte, aber mein kleiner Nialler konnte es.

Es sah auch wunderschön aus, wenn er Gitarre spielte. Dann sah er immer konzentriert aus, die Hände glitten mit geübten Griffen über die Saiten und manchmal streckte er seine Zungenspitze heraus.

Er war zum Niederknien, wenn er morgens in die Küche getappt kam, nur mit einer Jogginghose bekleidet, die Haare zerzaust in alle Richtungen abstehend und sich die Augen reibend. Es gab niemanden, der gleichzeitig so niedlich und sexy sein konnte, da war ich mir sicher.

Sein Lachen er füllte immer das ganze Apartment, so laut lachte der Blonde. Oder wenn er fluchte, dann hörte man ihn auch überall und dann machte er auch nicht mehr den Eindruck eines schüchternen Jungen. Er hatte so viele verschiedene Seiten und jede einzelne davon war mehr als liebenswert.

Wenn er schmollte und die Unterlippe vor schob, oder seinen Dackelblick aufsetzte, dann konnte ich nichts anderes tun, als ihm jeden Wunsch zu erfüllen. Sein Gesang jagte mir immer und immer wieder Schauer über den Rücken, obwohl ich Niall beinahe jeden Tag singen hörte.

Ich war ihm hoffnungslos verfallen, rettungslos verloren, ausgeliefert an meine Gefühle für den kleinen, verfressenen, niedlichen, sexy Iren. Es gab nichts, was ich gegen diese Gefühle hätte tun können.

Aber das wollte ich auch nicht. Es war ein tolles Gefühl, so sehr verliebt zu sein. Obwohl ich nicht nur verliebt war, ich liebte Niall. Jede Faser meines Körpers sehnte sich nach ihm und mein Herzschlag beschleunigte sich ungesund, wenn er in meinen Armen lag und wir kuschelten.

Allerdings taten wir dies in letzter Zeit immer seltener. Ich konnte das nicht, es war so schwer ihn nicht einfach zu küssen oder mich durch irgendwas zu verraten. Niall durfte nichts von meinen Gefühlen für ihn erfahren, wir waren beste Freunde und ich wollte, dass das auch so blieb, denn er war glücklich so. Außerdem suchte er seine Prinzessin, was sollte er dann mit mir?

Aber das war okay, ich nahm das, was ich kriegen konnte und es gab für mich nichts Wichtigeres, als einen glücklichen Nialler.

„Was machst du da?“ Ertappt drehte ich mich um und klappte im selben Moment meinen Laptop zu. Hinter mir stand Niall und hatte den Kopf fragend zur Seite geneigt. „War das grad ein Niam-Video?“, wollte er wissen und ich schüttelte hektisch den Kopf. „Dann zeig mal her, was du da so spannendes anguckst. Mir ist langweilig und ich kann nicht schlafen.“, forderte er mich auf und ließ sich neben mich auf das Bett plumpsen. Was sollte ich tun?

„Ach, das war nur irgendeine Interviewaufzeichnung, nichts interessantes. Warum kannst du nicht schlafen?“, lenkte ich vom Thema hab und der Ire zuckte mit den Schultern.

One Direction OS Sammlung [Bromance-OneShots]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt