Ganz ruhig Hala. Du schaffst es. Lass dich bloß nicht einschüchtern. Versuchte ich mich selbst zu ermutigen. Vor der Schule stand ich mit einem schmerzenden Herzen, denn ich wollte meine Freunde nicht sehen, da sie mich gestern zu tief enttäuscht und verletzt haben. Eigentlich wollte ich nicht zur Schule kommen, aber zu Hause bleiben wollte ich genauso wenig, denn sie sollten nicht denken, dass ich schwach sei und mich nicht traue, denn ich bin weder schwach noch sonst was, sondern enttäuscht. Enttäuscht von den eigenen Freunde.
Wie oft werden wir von Personen, die man liebt und gern hat, verletzt und enttäuscht? Zu oft.
Ya Allah, Du bist der Einzige, Der mich nie enttäuscht hat. Alhamdulillah.Ich packte meinen Mut zusammen und lief in die Schule rein. Mit langsamen Schritten ging ich den langen Flur entlang und blieb stehen. Ich war zu spät, dass war mir bewusst, als ich auf die Uhr sah. Nervös strich ich über meine weiße Bluse, die in den schwarzen Rock reingestopft war, und machte noch schnell mein Kopftuch zurecht, ehe ich die Tür aufmachte und ging nun mit unsicheren Schritten rein. Ein leises "Entschuldigung" nuschelte ich und gerade, als ich auf mein Platz gehen wollte, sprach die Lehrerin, weswegen sie die Aufmerksamkeit der Schüler auf sich zog und mich das noch unsicherer machte, da alle Augen der Schüler auf mich gerichtet waren. 'Was glotzt ihr so', wollte ich am liebsten aussprechen, aber beließ es dabei. Als ob sie nie zu spät kämen. Innerlich verdrehte ich die Augen und sah zu der Lehrerin. "Warum kommst du zu spät? Du bist ganze 30 Minuten zu spät.", sprach sie streng aus. Ach, dass war mir schon bewusst. "Jaa ich habe den Bus verpasst. Kann ja mal passieren.", sagte ich und versuchte nicht genervt zu klingen.
"Das passiert dir zu oft in letzter Zeit. Kommt das noch einmal vor und du sitzt eine ganze Stunde nach!", drohte sie mir.Genervt ging ich auf meinem Platz, meinen Freunden würgte ich keinen Blick zu und setzte mich hin. Ich legte gereizt meine Sachen auf dem Tisch. Diese Lehrerin musste mir ja auch meinen Tag versauen, obwohl ich noch einen ganzen Schultag vor mir habe. Kheir in sha Allah.
"Hey", begrüßte mich Hüseyin von der Seite. Ich gab ihn ein leises desinteressiertes "Hey" von mir und richtete meinen Kopf nach vorne, um den Tafelanschrieb abzuschreiben. Geschichte. Wer braucht das schon, wenn alle schon verstorben sind und es nur um Macht, Krieg und Weltherrschaft ging? Mich interessierte nur eins und zwar die Geschichte des Islams, wie der Islam entstanden ist.
Nach gefühlten 2 Stunden wurde der Unterricht beendet, da es zur Pause klingelte. Ich packte meine Sachen zusammen und verließ den Raum, um in den Pausenhof zu gelangen und meine Freunde folgten mir. Als ich endlich stehen geblieben war, fragten sie mich ob alles ok sei und ich bejahte, was natürlich nicht stimmte, aber wollte nicht, dass wir uns noch mehr streiten und es unnötig in die Länge ziehen, weswegen ich es nicht erwähnte.
Plötzlich sah ich vom Weiten Julia mit ihrer Clique, aber von Dilara war keine Spur. Ich wollte so gerne wissen, was sie vorhatte, aber das würde ich früh genug erfahren. Sehr früh sogar...
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Mein Leben veränderte sich
SpiritualSie war ein ganz normales Mädchen wie jede andere. In der Schule war sie beliebt und trotz der vielen Schüler um sie herum, hatte sie nur einpaar wahre Freunde, die zu ihr hielten und ihre wahre Seite kannten. Gemeinsam mit ihren Freunden durchlebte...