¤ Kapitel 36 ¤

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Ich blickte vor meinem Blatt. Hier krizelte ich etwas und da, während der Lehrer eine langweilige Rede über etwas hielt, was ich nicht genau wusste, da ich von ersten Moment an nicht zu gehört hatte, weil ich  beschäftigt war, das weiße Blatt mit Unnötigem vollzubeschmieren. Als der Lehrer zum neuen Thema kommen wollte, bekam er meine volle Aufmerksamkeit, denn sowas hat mich schon immer interessiert.

"So ich hoffe, ihr habt etwas dazu gelernt.", sprach der Lehrer. Ich sah ihn verstörend an, wer bitte hat etwas von seiner schwachsinnigen Rede dazu gelernt? "Jetzt will ich zum nächsten Thema kommen und zwar werden wir einen neuen Schüler bekommen.", fuhr er fort. Sofort blickte ich Yasmin an, als sie anfing zu sprechen. "Was? Wir haben noch genau 3 Monate Schule und wir bekommen einen neuen Schüler? Ist das nicht irgendwie zu spät?", fragte sie. "Ja klar, in nicht mal 2 Monate fangen unsere Abschlussprüfungen an. Finde ich auch komisch, dass ausgerechnet jetzt ein neuer Schüler kommt.", sprach ich verwirrt aus.
Die Schüler fingen laut und durcheinander zu sprechen, worauf der Lehrer rumschrie, damit endlich Ruhe einkehrte. "Seid ruhig!", schrie der Lehrer nochmal, in der Hoffnung, wir würden jetzt leise sein. "Ihr habt richtig gehört. Es ist zwar spät, aber so ist es nun mal. Er würde ab morgen in diese Schule gehen und somit in unsere Klasse kommen. Ich bitte euch, seid nett zu ihm."

"Herr Schmidt, dass müssen sie uns nicht sagen, denn wir wissen, wie wir mit neuen Schülern umgehen, nicht wahr?", frage ich der Klasse gewandt. Viele nickten und stimmten mir zu. "Womit habe ich das verdient, der Klassenlehrer dieser Klasse zu sein? Ich bin wirklich stolz auf euch!", sagte Herr Schmidt und lächelte.

Nach der Schule machten wir uns auf dem Weg nach Hause. "Ich bin ehrlich gespannt, wie der Neue so sein wird.", unterbrach Sinan die angenehme Stille. "Das bin ich auch ya.", stimmte Yasmin zu, während ich nickte. Wir liefen noch die eine Straße gemeinsam entlang, ehe unsere Wege sich trennten.
"Salam Aleikum, pass auf euch auf. Wir schreiben ja später nh?", fragte uns Aziz, weswegen wir nickten und mit einem Waaleikum Salam antworteten. Meine Freunde gingen in verschiedene Richtungen und ich schaute ihnen hinter her, ehe ich nach links abbiegen musste und meinen Weg alleine weiter ging. Ich lächelte kurz und dankte Allah für alles.

•••

Hüseyins Sicht

Endlich war es soweit. Heute war mein letzter Tag in dieser Schule, denn morgen würde ich in die neue Schule gehen, in der ich immer schon hin wollte. Kaum zu glauben, dass ich hier fast 5 Jahre lang war. SubhanaAllah, wie schnell doch die Zeit verging. Ich konnte es hier länger nicht mehr aushalten. Ein ganzes Jahr ohne Hala, ohne meine beste Freundin, war das schlimmste, was mir jemals passiert war. Ein ganzes Jahr lang hatte ich nach ihr gesucht, beinahe hätte ich es aufgegeben, wenn ich nicht richtig nachgedacht hatte und Allah mir ein Weg gab.

Es ist vieles passiert, ich hatte mich ehrlich verändert Alhamdulillah. Ich war Allah so unendlich dankbar, dass Er mich rechtgeleitet hat und mir Licht in der Dunkelheit gab. In der Dunkelheit irrte ich umher, doch dann kam das Licht und erhellte die Dunkelheit, in der ich mich befand und so wurde mir der Weg sichtbar. Der Weg zu wahrer Glückseligkeit und Freiheit. Jahre lang trug ich eine Leere in mir und diese wurde nach Jahren mit Liebe zu Allah gefüllt.

Ich konnte mich noch genau erinnern, wie sich meine Eltern darüber gefreut haben.

•••
Rückblick
Vor 1 Jahr

Als ich aufgewacht war, dachte ich über den Traum nach. Jetzt wurde mir einiges klar, ich musste mich ändern. Ich musste endlich den richtigen Weg einschlagen.

Mein Handy nahm ich in der Hand, welches auf dem Tisch neben mein Bett war, um zu schauen wie spät es war. 03:40 Uhr zeigte mein Handy an. Meine Beine bewegten sich Richtung Badezimmer und ich nahm die Gebetswaschung. Ich wusste es noch, da meine Eltern es mir früher beigebracht hatten, als ich noch ein kleinerJunge war. Als ich fertig war, lief ich wieder zurück und nahm aus meinen Schrank ein Gebetsteppich raus, faltete es auf und legte es auf dem Boden Richtung Kaaba. Allahu Akbar sagte ich, ehe ich mit den Gebet begann. Ich sagte alles, was ich noch von früher wusste. Fertig mit dem Gebet, hob ich meine Hände hoch und begann Bittgebete zu sprechen.

"O Allah, ich danke Dir, dass du mir die Rechtleitung gabst, ohne das ich Dich darum gebeten habe.

O Allah, festige mich und mein Herz auf diesen Weg.

O Allah, vergebe mir meine Sünden und Fehler, die ich begangen habe.

O Allah, halte mich vor den falschen Freunden fern und schenke mir dafür rechtschaffene Freunde.

Amin!", murmelte ich vor mich hin und wischte die Tränen weg, die mir währenddessen übers Gesicht flossen.

Ich machte mich zurecht, da ich heute in die Moschee gehen wollte. Es war Freitag und es hieß ab zum Freitagsgebet. Ich schämte mich, weil ich das erste mal seit Jahren die Moschee betretete. Ein Stich durchfuhr mein Herz. Meine Haare geelte ich, parfümierte mich und fertig war ich. Langsam ging ich die Treppen runter und betrat den Wohnzimmer, das Frühstück stand fertig auf dem Esstisch. "Salam Aleikum Baba, Anne.", begrüßte ich meine Eltern, die es sofort erwiderten. Sekunden verstrichen und sie sahen mich direkt geschockt an. "Mein Sohn, seit wann begrüßt du uns mit den Friedensgruß?", fragte mich mein Vater geschockt. "Seit heute. Alhamdulillah, Allaht hat mich mit der Rechtleitung gesegnet.", sprach ich voller Stolz aus. Meine Mutter fing an vor Freude an zu weinen und umarmte mich herzlichst. "Alhamdulillah!", sagten meine Eltern gleichzeitig. "Was hat dich dazu bewegt Hüseyin?", fragte mein Vater.
"Ich hatte heute einen Traum, in der ich Hala begegnete und sie sagte mir, warum ich nicht bete, warum ich nicht endlich den wahren Weg einschlage und was mich daran hinderte. Und genau dieser Traum hat mein Leben verändert. Für immer. Alhamdulillah. Was hätte ich nur ohne sie gemacht?"
"Allah hat es so vorgeschrieben, dass dieser Traum dich verändern sollte.", sagte meine Mutter und lächelte mich warm an. "Hade! Beeil dich Hüseyin, nicht das wir noch zu spät zur Moschee kommen.", rief mein Vater. "Geliyoum!" (Ich komme.), schrie ich zurück. Schnell zog ich meine Schuhe, verabschiedete mich von meiner Mutter und lief zu meinem Vater.
Wir liefen zu Fuß, da die Moschee nicht weit von uns war und außerdem sagte mir mein Vater, dass wir für jeden Schritt, den wir gingen eine gute Tat geschrieben bekommen. In der Moschee angekommen, beteten wir hinter dem Imam das Freitagsgebet. Nach dem Gebet hielt er eine Predigt über die Wichtigkeit des Gebetes.

Rückblick Ende
•••

Ich betrat die Schule und ging mit schnellen Schritten in das Klassenzimmer. Mit meinen Augen suchte ich einen freien Platz aus und setzte mich anschließend hin. Ich hatte keine Freunde mehr, denn ich konnte hier keinen mehr vertrauen. Seit der Sache, die vor einen Jahr passiert war. Als ich mich verändert hatte, kamen die Personen, die ich Freunde nannte und sahen mich geschockt an. Wie sie mich ansahen und Dinge fragten. Daran konnte ich mich noch erinnern.

"Hüseyin alter, bist du es?", fragte mich Mustafa geschockt. "Du hast dich richtig verändert.", stellte Esra mit ihren weiteten Augen fest.
"Ja ich hab mich verändert, so wie ihr euch verändert habt. Während ich mich zum Guten veränderte, habt ihr euch zum Schlechten verändert. Bitte, haltet euch fern von mir.", sprach ich kalt aus und ging in eine andere Richtung.

Ich halte es hier nicht mehr aus. Länger konnte ich ihre Gesichter nicht mehr sehen. Geduld Hüseyin, Geduld. Der Tag ist bald um, munterte ich mich auf.
Das ich die Schule verlassen würde, wüsste niemand. So sollte es auch sein, denn ich wollte keine Aufmerksamkeit erregen. Schließlich hat es niemand zu interessieren.

Es klingelte, weswegen die Schüler ihre Sachen einpackten und aufstanden. "Schönen Tag noch, wir sehen uns morgen!", verabschiedete sich der Lehrer von uns.
Wir sehen uns morgen - dachte ich belustigt. Aber ich würde euch morgen nicht sehen.

Ich nahm die Sachen mit, die ich hier all die Jahre lagerte und verließ letztendlich den Klassenraum. Mit langsamen Schritten lief ich den langen Flur entlang. Die Erinnerung kam hoch, als ich hier zusammen mit Hala entlang gelaufen waren, als ich zu verschlafen hatte und sie rausgeschmissen wurde. Ich brach in Gelächter aus. Schließlich verließ ich die Schule und lief nach draußen. Ein letztes Mal drehte ich mich zu der Schule um und sah es zum letzten Mal an. Die Schule in der ich fast 5 Jahre lang ging. Langsam kehrte ich der Schule den Rücken zu und hinterließ die Schmerzen und Erinnerungen zurück.

Ab jetzt gab es einen neuen Weg für mich.

•••

Und hier kommt das langersehnte Kapitel!🌸
Tut mir leid, dass seit langem nicht mehr gekommen ist. Ich hatte mich ehrlich dazu gezwungen mich hinzusetzen und dieses Kapitel zu schreiben. Ich musste überlegen wie ich das alles schreiben sollte und ich bin wirklich froh, das Kapitel fertig gekriegt zu haben, denn ich dachte, dass es nichts wird.
Sooo, ich hoffe es hat euch gefallen, auch wenn ich damit unzufrieden bin, aber naja😅🌸

Mein Leben veränderte sichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt