¤ Kapitel 34 ¤

852 49 25
                                    

Ich beschloss morgen zu der Wand am Spielplatz zu gehen. Wie lange war es her? 4 Jahre? Ich war seit 4 Jahren nicht mehr dort. Krass wie schnell die Zeit doch verging.

Meine Augenlider wurden mit der Zeit immer schwerer und die Müdigkeit überfiel mich. Verständlich, denn heute war ein heftiger Tag. Viel zu viel ist passiert gewesen an einem einzigen Tag. Meine Augen fielen plötzlich zu und landete direkt in das Land der Träume, denn ich war zu müde.

Ich sah mich verwirrt um. Überall strahlte ein weißes Licht. Woher kam es bloß? Schwach erkannte ich vom Weiten eine Gestalt, das immer näher auf mich zu kam. Ich wollte wegrennen, doch konnte es nicht, als ob einer meine Beine gefesselt hätte. Meine Sicht wurde stärker und ich konnte sehen, dass es ein Mädchen war, dass ein schwarzen Mantel trug und ihr Gesicht war verschleiert bis auf die Augen.

"Wer bist du?", fragte ich sie und meine Stimme zitterte leicht. Das Mädchen lachte und guckte belustigt, indem sie ihre Augen zusammenknief. "Warum lachst du? Antworte mir."

"Weißt du echt nicht, wer ich bin?", fragte sie, worauf ich mein Kopf schüttelte. "Nein. Jetzt sag schon wer du bist.", forderte ich sie auf. "Ach Hüseyin, denk doch mal nach."

Woher kannte sie meinen Namen? Und warum kommt sie mir so bekannt vor?

"Hüseyin, wie kannst du nur deine beste Freundin vergessen?", fragte sie und schaute mir direkt in die Augen, was sie jedoch schnell senkte. Plötzlich nahm sie ihr Gesichtschleier ab und sah mich erwartungsvoll an. Nein das kann nicht sein.

"Hala? Bist du es?", fragte ich und schaute sie schockiert an. "Ja genau die bin ich. Hast du mich denn schon vergessen?". Sofort verneinte ich es und sie fuhr fort. "Hüseyin, wann wirst du anfangen deine Religion zu praktizieren? Was wirst du anfangen zu beten und dich wie ein richtiger Muslim benehmen? Wenn es zu spät ist? Ich bitte dich, ändere dich und dein Leben und schlage endlich den richtigen Weg ein. Verlass deine falschen Freunde, die dir nichts Gutes wollen und dich in das Höllenfeuer stürzen wollen. Hüseyin, ändere dich, damit Allah deine Lage ändert. Fang endlich an, dein Leben nach dem Islam zu richten und sag nicht, ich werde morgen beten machen. Nein! Hör nicht auf den Scheytan und Nafs, denn die sind deine wahren Feinde. Das sind nur Einflüsterungen vom Scheytan, damit du nicht betest und somit Allah näher kommt. Besiege deine Feinde um Allah näher zu kommen. Nimm Allah als Herr, der Quran als Begleiter und die Sunnah des Propheten als Wegweiser und du wirst zu den Erfolgreichen gehören, so Allah will. Die Dunya ist vergänglich. Bereue vor Allah, bevor es zu spät ist, Bruder. Nimm bitte die Ermahnung ernst. Friede sei mit dir, mein Bruder."

Sie lächelte mich an und kehrte mir den Rücken zu, denn sie wollte wieder zurück gehen, von wo sie gekommen ist.

"Hala, nein warte! Geh nicht!", schrie ich voller Verzweiflung. Plötzlich ist sie verschwunden. Sie war schneller weg, wie sie gekommen ist. Das Licht, dass gerade eben noch so stark leuchtete war verschwunden.

Sofort riss ich meine Augen auf und setzte mich aufrecht hin. Mehrmals strich ich mir über mein Gesicht und dachte über den Traum nach. Ich konnte es nicht glauben, dass ich Hala in meinem Traum begegnet bin. Sie wollte, dass ich den richtigen Weg einschlage. Das wollte sie all die Monate, doch habe ich nicht auf sie gehört. Ich war so sehr von dieser Dunya geblendet, sodass ich die Ermahnung nicht gesehen habe. Nach diesem Traum wurde ich wieder auf dem Boden der Realität geworfen und mir wurde vieles klar. Ab jetzt würde es einen anderen Hüseyin geben. Einen neuen Hüseyin. Lang genug befand ich mich in der Dunkelheit. Ab jetzt würde ich viele Kämpfe haben und zwar gegen Scheytan und Nafs. Das würden keine leichten Kämpfe werden, aber das war mir bewusst. Ich könnte nicht mehr das Opfer meiner Gelüste und den Scheytan sein. Ab jetzt werde ich ein richtiger Gottergebener sein, so Allah will!
.
.
.
.

Halas Sicht

1 Jahr später

Ich machte mein Kopftuch zurecht ehe ich das Haus verließ. Mein Outfit bestand aus einer schwarzen Abaya mit einem weinroten Kopftuch.

Auf dem Weg zur Schule hörte ich Qur'an auf dem Handy, was Standard bei mir geworden war. Wie immer dachte ich über die Schöpfung, die Allah erschaffen hat, nach, denn darin liegen Zeichen. SubhanaAllah. Als ich in der Schule angekommen bin, begrüßte ich meine Freunde mit dem Friedensgruß, den sie sofort erwiderten.

Ihr habt richtig gelesen. Ich hatte Freunde gefunden. Nicht nur Freunde nein, sondern sie waren auch meine Geschwister, Alhamdulillah.

In diesen einen Jahr ist vieles passiert. Jetzt bin ich in der 10ten Klasse, im 2ten Halbjahr. Die 9te Klasse hatte ich erfolgreich abgeschlossen, Alhamdulillah.
Bald fangen die Prüfungen an und ich habe mit meinen Freunden angefangen zu lernen.

Wer meine Freunde sind? Aziz, Yasmin und Sinan. Ich habe nur wenige Freunde, aber das sind wahre Freunde, die würden einen nie verlassen. Jeder von uns wusste, dass jeder den anderen brauchte. Wir waren stark wie eine Mauer, dass niemand zerbrechen würden könnte.
Zusammen haben wir uns hochgearbeitet, damit wir guten Noten bekommen. Unser Ziel war es, den erweiterten Realabschluss zu bekommen und das werden wir, mit Allahs Erlaubnis, auch schaffen.

Vor 1 Jahr

Ich kam in die Klasse, ehe ich auf meinen Platz gehen konnte, kam mir Aziz entgegen und begrüßte mich.

"Salam aleikum Hala.", sprach er, worauf ich mit einem "Waaleikum salam" antwortete.

"Alles klar bei dir?", fragte er mich und lächelte am Ende.

"Jaa alles bestens, Alhamdulillah und bei dir?", entgegnete ich und erwiderte sein Lächeln.

"Auch auch Alhamdulillah."

Er ging einwenig zur Seite, damit ich durch konnte und so auf meinem Platz gelangen konnte. Ich lächelte ihn dankbar an und setzte mich hin, er neben mir. Völlig verwundert schaute ich ihn an.

"Ist irgendwas?", fragte er.

"Nein nein, aber finde es irgendwie komisch, dass du neben mir sitzt, weil niemand neben mir saß die letzten Monate.", sprach ich und schaute wieder zur Seite.

"Ich habe gesehen, wie gläubig du bist und sehr an deine Religion hängt, so wie ich. Deswegen dachte ich, ich sitze mal heute neben dir. Mag sein, dass ich nicht so aussehe, aber einwenig Bart habe ich haha. - zeigte dabei auf sein Gesicht und grinste breit, worauf ich lachen musste - Alhamdulillah ich praktiziere schon seit 3 Monate. Ich danke Allah für diese Rechtleitung. Also ich glaube, wenn Allah mich nicht rechtgeleitet hätte, wüsste ich nicht was mit dir passieren würde.. Ich hab so vieles in der Vergangenheit gemacht, aber daran will ich jetzt nicht denken.", sagte er und man sah ihn seine Trauer an, doch trotzdem funkelten seine Augen auf, als er das mit der Rechtleitung erwähnte.

"SubhanaAllah Bruder, ich praktiziere schon seit 6 Monaten. Alhamdulillah, dass Allah uns auf dem wahren Weg geführt hat und so von der Hölle bewahrt hat. Ich wüsste auch nicht, wo ich ohne den Islam wäre. Ohne den Islam könnte ich mir kein Leben mehr vorstellen."

Wir redeten über Allah und die Welt, lachten viel und verstanden uns einfach gut, als hätte ich ihn jahrelang gekannt.

In der Pause stellte mich Aziz seinen Freunden vor, Yasmin und Sinan. Mit denen verstand ich mich direkt gut.

Wer hätte jemals gedacht, dass diese 3 Personen meine besten Freunde werden? Ich dankte Allah, dass er mir rechtschaffene Freunde geschickt hat, die mich unterstützten und die ich unterschützte, in guten wie in schweren Zeiten.

Salam aleikum und Hey! ❤
Endlich kam nach so langer Zeit, ein Kapitel. Es tut mir leid, dass ich nicht früher geupdatet habe, denn ich hatte weder Motivation noch Ideen, aber das ist jetzt Nebensache. Die Hauptsache ist, dass ich ein Kapitel veröffentlicht hab. ❤

Ich hoffe, dass euch dieses Kapitel gefallen hat. Ich will wissen, wie eure Meinung zu diesem Kapitel ist.

Was glaubt ihr, wird Hüseyin sich wirklich verändern und Hala finden ?
Wie findet ihr Halas neue Freunde Aziz, Yasmin und Sinan? Wie ist euer Eindruck über Aziz?

Bin gespannt auf eure Kommentare! 🌸

Mein Leben veränderte sichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt