¤ Kapitel 38 ¤

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Ich hatte sie endlich gefunden. Meine beste Freundin. Nach einem Jahr sah ich sie wieder und war noch nie so froh gewesen. Dabei wollte ich fast die Hoffnung aufgeben. Dass Hala mir verzeihen würde hätte ich nicht erwartet, denn ich dachte sie würde mich aus tiefsten Herzen hassen. Doch sie verzieh mir, und das zeigte mir, wie gutherzig sie war. Sie wollte nicht, dass diese Freundschaft kaputt ging, nur weil unsere Freunde so etwas hinterhältiges gemacht hatten.

Sie hatte gute Freunde gefunden. Die waren das komplette Gegenteil von unseren alten Freunde. Als Hala mich ihnen vorstellte, überkam mich ein Gefühl der Wärme, den sie ausstrahlten. Man sah denen an, dass sie ehrlich waren und die Freundschaft sehr wertschätzten.
Ich war glücklich, dass auch ich solche Freunde bekommen habe. Ich war Allah so unendlich dankbar, dass Er mir aufrichtige Freunde gegeben hat, die gleichzeitig meine Geschwister waren. Ständig dachte ich, wie es ist, solche gutherzigen Freunde zu haben und jetzt habe ich solche.

"Worüber denkst du nach?" Ich drehte mich nach rechts um und sah Hala, die mich besorgt anschaute. "Das Allah mir solche guten Freunde geschenkt hatte. Ich schwöre dir, dass ich so glücklich darüber bin. Ständig hatte ich nur falsche Freunde um mich gehabt, die nur das Schlechte von mir verlangten. Aber jetzt? Jetzt habe ich Freunde, die für mich das Beste wollen. Jahrelang war ich in dieser einsamen Dunkelheit, aber Allah hat mir Licht gegeben, sodass die Dunkelheit durch das Locht erlosch. Seitdem Tag spürte ich die Lebendigkeit meines Herzens, ich spürte die Liebe von Allah. Alhamdulillah bin Allah so sehr dankbar. Er hat mir den Islam gegeben, ohne dass ich Ihm darum gebeten habe, Hala." Ihre Augen glänzten, als würde sie anfangen zu weinen. Sie umarmte mich unerwartet, worauf ich kurz erstarrte und legte dann meine Arme um sie. "Alhamdulillah.", flüsterte sie. "Ich kann es nicht glauben, dass du da bist. Niemals hätte ich gedacht, dass unsere Wege sich kreuzten, aber so wie Allah es wollte, sind wir uns begegnet. Ich dachte du hättest mich vergessen und hasst mich so sehr." Wir lösten uns aus der Umarmung und sie wischte ihre Tränen weg. "Genau dasselbe dachte ich auch.", sagte ich und lachte leicht.

"He Hüseyin?", sagte Hala, als wir die Schule verließen. Die anderen sind gegangen, da sie uns alleine lassen wollten. Ich sah zu ihr runter, da sie ein Kopf kleiner war als ich. "Jaa was ist?"
"Lass mal zu unserem Spielplatz gehen. Ich war dort lange nicht mehr." Als sie unseren Spielplatz erwähnte, musste ich grinsen. So viele Erinnerungen waren dort, die ich nicht vergessen konnte. Ich konnte sie nicht loslassen, da sie wie ein Film in meinem Kopf abspielten. Wer konnte schon die schönen Erinnerungen vergessen? Man konnte sie nicht mehr erleben, aber sie werden für immer als Erinnerung bleiben. "Na klar warum nicht. Komm wir gehen dahin.", sagte ich grinsend. Wir gingen zu Fuß, da es nicht weit von hier ist. Schweigend liefen wir nebeneinander die Straße entlang und ich genoß die Stille, da sie nicht unangenehm war.

Ich blickte über den Spielplatz. Nichts hatte sich verändert. Es blieb so wie früher als wir noch klein waren. "Erinnerst du dich noch, als wir hier Fußball spielten und wir den Ball aufs Dach geschossen haben?, unterbrach Hala die Stille. Ich fing an zu lachen "Wie kann ich das jemals vergessen. Du warst so blöd und schießt den Ball aufs Dach statt ins Tor.", machte ich mich darüber lustig.

"Los Hala, schieß den Ball endlich ins Tor.", schrie ich. Ich stand im Tor und wartete ungeduldig drauf, dass sie den Ball schoss. "Jaa ok, chill mal.", rief sie genervt. Sie ging einpaar Schritte zurück, nahm Anlauf und schoss den Ball so hoch, dass er auf das Dach landete. "Das kann doch nicht dein ernst sein. Wohin schießt du man? Das Tor ist hier und nicht da oben!", schrie ich wieder.

"Ey das war ausversehen. Was kann ich dafür, wenn du so ungeduldig warst?", fragte sie mich und verschränkte die Arme. "Ach sei nicht beleidigt, ja? Du bist halt ne schlechte Fußballspielerin." Ich streckte ihr die Zunge raus und zog sie damit auf. Sie riss ihre Augen auf und sah mich schockiert an. "Oha ist das dein ernst?" "Natürlich nicht, das war doch nur Spaß.", sprach ich und grinste sie an.

Plötzlich nahm sie meine Hand und sie fing an zu laufen. Wir blieben vor einer Wand stehen, dass abseits vom Spielplatz stand. Ihr Blick hing an einer Stelle fest. "H&H - Beste Freunde für immer", stand da mit einer Kinderschrift an der Wand hingekrizelt. Das hatte Hala damals hingekrizelt, als wir in der 5ten Klasse waren. 5 Jahre waren es her und es stand immer noch hier.
"SubhanaAllah, dass ist schon 5 Jahre her.", sagte sie, als hätte sie meine Gedanken gelesen. "Jaa das stimmt.", stimmte ich ihr zu und lächelte sie mit meinen bekannten Lächeln an. Sie sah zu mir hoch und lächelte. "Wie ich dieses Lächeln vermisst habe.", gab sie zu und drehte ihr Kopf sofort beiseite. Ich fing daraufhin an zu lachen. "Na schämt sich da jemand?" Ich bekam paar Schläge auf mein Arm, und musste noch mehr lachen. Sie lachte mit. "Und ich habe das alles so vermisst."

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Salam aleikum ihr lieben🌹
Es tut mir so leid, dass seit Monaten nichts von mir kam. Ich hatte ehrlich keine Motivation gehabt und Ideen genauso wenig. Ich hoffe ihr seid mir nicht böse😕❤
Endlich habe ich mich hingesetzt und dieses Kapitel geschrieben extra für euch. Ich hoffe es hat euch gefallen und lässt mir ehrliche Feedbacks da.
Eigentlich wollte ich die Geschichte nach diesem Kapitel beenden, aber es werden noch 1-2 Kapiteln kommen, in sha Allah🌹💕

Mein Leben veränderte sichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt