Am nächsten Morgen stand ich auf und war enttäuscht von mir, da ich das Morgensgebet verpasst hatte. Ich betete das Morgensgebet nach und machte mich auf dem Weg zur Schule. Eine unbeschreibliches Gefühl stieg in mir auf und überlegte, ob ich sie da finden würde, aber das würde sich alles zeigen, wenn ich dort war. Ich lief zur Bushaltestelle und wartete auf dem Bus. Als der Bus angekommen war, holte ich meine Fahrkarte raus und zeigte es vorne den Busfahrer vor. Er sah es uninteressiert an und schaute wieder nach Vorne, da er weiterfahren wollte. Ich sah mich um und erkannte, dass in der letzten Reihe ein freien Platz gab, so ging ich dahin, nahm mein schwarzen Adidas Rucksack ab und saß mich hin. Gelangweilt sah ich aus dem Fenster, da ich 30 Minuten lang fahren musste.
Ich stand vor meiner neuen Schule und betrachtete sie. Sie wurde wechselseitig mit weiß und rot gestrichen und wurde schlicht gehalten, sah aber dennoch gut aus. Mit langsamen Schritten lief ich rein und machte mich auf dem Weg zum Sekretariat. Nach langem verzweifelten Suchen fand ich es. Neben der Tür stand in einen kleinen Kasten Sekretärin Frau Sivert und Frau Klar. Ich atmete tief ein und aus und klopfte letzendlich an. Ein "herein" hörte ich und öffnete direkt die Tür. Während ich eintrat, setzte ich mir ein Lächeln auf und fing an zu sprechen. "Guten Morgen, ich bin neu hier und ich wollte fragen, in welche Klasse ich zu geteilt bin.", sagte ich höflich. "Natürlich.", erwiderte die blondhaarige Frau. "Dürfte ich deinen Vor- und Nachnamen wissen?" "Hüseyin Yildirim.", beantwortete ich ihre gestellte Frage knapp und senkte meinen Blick. Sie tippte an ihrem Laptop, als sie die Daten herausgefunden hatte, meinte sie, dass ich in den Raum 115, in die Klasse 10B zugeteilt wurde. Sie reichte mir meinen Stundenplan und eine Bücherliste. Ich bedankte mich bei ihr und machte mich auf dem Weg. Auf dem Stundenplan stand, dass ich Biologie als Kurs hatte.
Ich saß auf einen freien Tisch und wartete bis Unterricht beginnen konnte. Bis dahin hatte ich noch genug Zeit. Ich sah mich um, schaute mir die Plakate, die an der Wand hingen, an und laß die mir durch, da ich nichts anderes zutun hatte. In den Plakaten ging es über die DNA, Evolution und restliche Dinge, die mich wenig interessierten. Biologie war nicht mein Fach, aber war trotzdem gut darin. Nach und nach kamen Schüler rein und setzten hin, unterhielten sich oder machten irgendwas anderes. Noch vor ein paar Minuten war es hier still und jetzt war es so laut, was normal war.
Der Lehrer kam rein und bittete uns um Ruhe. Er ließ sein Blick durch die Klasse wandern und runzelte die Stirn, als würde er nachdenken. "Ah ja, du bist der neue Schüler, richtig?", fragte er mich. Ich nickte und er bat mich nach Vorne um mich vorzustellen. Innerlich verdrehte ich die Augen, da ich solche Momente hasste. Den Stuhl schob ich nach hinten, erhob mich und lief nach vorne.
"Also ich bin Hüseyin Yildirim, bin 16 Jahre alt und ging vorher auf die X.Y.Z-Realschule.", während ich sprach, spürte ich alle Augen auf mich, was mich nervte. "Freut mich Hüseyin, ich bin Herr Miller.", sagte er lächelnd und reichte mir seine Hand, die ich dann schüttelte.•••
Halas Sicht
"Hala, Hala!", rief meine Mutter und schüttelte an mich. Langsam öffnete ich meine Augen und sah sie an. "Los steh auf, du kommst zu spät zur Schule!" Ich stand erschrocken auf, schmiss meine Bettdecke beiseite und rannte schnell ins Bad. Schnell putzte ich mir meine Zähne und nahm meine Gebetswaschung. Zum ersten Mal verpasste ich mein Gebet und Enttäuschung machte sich in mir breit. Ich betete das Morgensgebet nach und beeilte mich mit den Anziehen. Meine Jacke nahm ich aus dem Schrank, schmiss meine Tasche über die Schulter und rannte die Treppen runter. In kurzer Hand zog ich meine Schuhe an und rannte die Straße runter. Den Bus hatte ich verpasst und so musste ich zur Schule laufen. Ich würde hundertprozentig zu spät kommen, was mir Bauchschmerzen zubereitete.
Während ich in der Schule rumrannte, überlegte ich was für ein Fach ich hatte und lief direkt zum Raum. Ich kam ganze 30 Minuten zu spät. Vor der Tür angekommen, atmete ich tief ein und aus, um mein Atmen zu regulieren, nahm mir mein ganzen Mut zusammen und klopfte an. Ich öffnete die Tür und alle Augen lagen auf mir, die die dann wieder senken. "Hala! Kannst du mir mal erklären, warum du ganze 30 Minuten zu spät kommst?", fragte Herr Miller und wartete auf meine Antwort. "Tut mir leid Herr Miller, aber mein Wecker hatte nicht geklingelt und das ist wirklich das erste Mal, dass ich zu spät war.", sagte ich und schaute ihn flehend an. "Na gut. Dieses Mal drücke ich ein Auge zu. Jetzt geh und setz dich neben Hüseyin, in der ersten Reihe, hin." Ich nickte und wollte gerade auf den Platz zugehen. Als ich realsierte, welchen Namen er erwähnte, blieb ich automatisch stehen und erstarrte. Ein Schauer lief mir über den Rücken und sortierte meine Gedanken. Hüseyin? War er wirklich hier? Ich konnte es nicht fassen. Ich saß mich neben ihm und starrte ihn an. Das konnte doch niemals er sein, mein alter bester Freund.
"Hala! Könntest du endlich damit aufhören ihn anzustarren und deine Sachen auf den zu legen?", schrie der Lehrer fast. Ich kam wieder zu mir und holte direkt meine Sachen herraus. Die anderen aus der Klasse lachten mich aus. Das kann ja wohl nicht wahr sein. Erst komme ich zu spät und jetzt starre ich einen Jungen an. Peinlicher kann es wohl nicht werden.
Er blickte zu mir rüber und sah mich erschrocken an. Verwirrt schaute ich ihn an. "Hala? Bist du es?", fragte er mich geschockt. "Ich kann es nicht fassen, dass ich dich endlich gefunden habe."
"Hüseyin, ich glaubs nicht, dass ich dich nach einen Jahr wiedersehen würde.", sagte ich genauso geschockt. Ein Jahr war es schon her, an dem ich Hüseyin das letzte Mal sah, an dem ich die Freundschaft abgebrochen habe. Ich dachte, ich würde ihn nie wieder gehen, aber dass er heute neben mir saß, hätte ich nicht gedacht. Wieder einmal wurde mir klar, dass es alles Schicksal war. "Alhamdulillah, bin so froh, dass ich dich gefunden habe. Ich habe ein ganzes Jahr nach dir gesucht, beinahe hätte ich die Suche aufgegeben.", erzählte er mir. Ich sah ihn geschockt an. "Ein ganzes Jahr? Was ist aus den anderen geworden? Ist dir alles klar geworden, nach dem ihr falsches Spiel aufgedeckt wurde? Wieso hattest du mir vorher nicht geglaubt?", fragte ich ihn und war den Tränen nahe. Daran wollte ich nicht denken, denn es hatte mich fertiggemacht. Ich hatte lange gebraucht um damit abzuschließen und jetzt kam alle Erinnerungen hoch. "Es tut mir so leid, Hala. Ich war ein schlechter Freund, ich hätte dir glauben sollen..doch ich hatte es nicht getan und das bereue ich bis heute noch. Mir war klar, wen ich verloren hatte und damit konnte ich nicht leben, deswegen hatte ich angefangen nach dir zu suchen. Ich wollte aufgeben, bis mir etwas eingefallen war. Bitte verzeih mir.", flüsterte er und sah mir schmerzverzerrt und voller Reue ins Gesicht. Ihn so zu sehen, verbrach mir das Herz. Ich überlegte, ob ich ihm verzeihen sollte, denn jeder hatte eine zweite Chance verdient und so verzieh ich ihm. "Ich verzeihe dir Hüseyin. Wenn Allah alles verzeihen könnte, wer bin ich, dass ich es nicht tue? Lassen wir es alles vergessen. Es ist jetzt vergangen und daran können wir nichts ändern.", sagte ich und lächelte ihn an. "Ich wusste, dass du so ein großes Herz hast. Bist immer noch die alte Hala.", sagte er und lachte leise. Wie sehr ich sein Lachen vermisst hatte. Alles hatte ich vermisst und ich war so froh, dass Allah ihn mir geschickt hatte. "Ich habe das hier alles so vermisst", gestand ich ihm, worauf er zustimmte. Ich schaute ihn an und hob eine Augenbraue hoch. "Was ist? Was schaust du so?", fragte er mich verwirrt. Er sich sehr verändert, er hatte einen Bart, der ihn männlicher wirken ließ, seine Augen leuchteten mehr und seine Haltung war anders. "Du, du hast dich sehr verändert. Ich hatte dich erst gar nicht erkannt.", gab ich zu und schaute weg. Er fing an zu lachen. "Ja, das habe ich Alhamdulillah." Ich schaute ihn mit großen Augen an. "Ich glaubs nicht. Du bist ein richtiger Muslim geworden, also ich meine du praktiziert? Seit wann?", bombardierte ich ihn mit Fragen. Ich konnte es nicht fassen, dass mein Bittgebet erhöht wurde. Jedes Mal betete ich zu Allah, dass Hüseyin endlich den richtigen Weg einschlug und anfing zu praktizieren. Und jetzt stand ein ganz anderer Mensch, den ich nicht erkennen konnte, obwohl ich ihn so lange kannte. Meine Tränen konnte ich nicht unterdrücken und mir fiel eine Träne über die Wange. "Seit einen Jahr schon und ich bin Allah so dankbar dafür, Alhamdulillah.", sagte er und lächelte mich an.Es klingelte zur Pause, worauf ich meine Sachen zusammenpackte und aufstand. Die Zeit verging zu schnell um. "Los schnell, beeil dich mal.", hetzte ich Hüseyin auf. "Hä warum, was ist los?" Er sah mich verwirrt an und lief mir hinter her. "Das siehst du gleich und jetzt stell keine Fragen und komm.", gab ich nur als Antwort. Meine Freunde hatten andere Kurse gehabt, weswegen wir heute nicht zusammen in einer Klasse waren. Ich lief den Flur entlang Richtung Mensa, wo wir uns immer trafen. In der Mensa angekommen, suchte ich nach meinen Freunden. Als ich die gefunden habe, sprach ich drauf los. "Salam Aleikum, ich möchte euch wen vorstellen.", sagte ich aufgeregt. "Waaleikum salam, was ist los Hala?", fragten alle gleichzeitig. Ich ging zur Seite, damit sie Hüseyin ansahen. "Also das ist Hüseyin, von dem ich euch mal erzählt habe.", und zeigte auf ihn. "Und das sind Aziz, Yasemin und Sinan.", stellte ich Hüseyin vor und zeigte währrenddessen mit den Fingern auf die jeweilige Person. Alle schienen ihn zu mögen und gaben sich gegenseitig die Hände. "Du bist also der Neue.", sagte Aziz und grinste belustigt. "Wir fragten uns die ganze Zeit, wer es ist, aber das du es sein wirst, haben wir am Wenigsten damit gerechnet.", sprach Yasemin und alle stimmten ihr zu. "Ah, da halt wohl jemand von mir erzählt.", stellte Hüseyin fest und sah mich grinsend an. Ich schaute sofort weg und die anderen fingen an zu lachen.
Wir lachten, erzählten uns irgendwelche Sachen und hatten Spaß. Ich war noch nie so glücklich wie heute. Ich hatte meinen alten besten Freund wieder, meine Freunde verstanden sich mit ihm gut und nahmen ihn herzlich auf. Meine Augen leuchteten auf und genoss jeden Augenblick, die ich mit meinen Freunden verbrachte.
Wieder einmal dankte ich Allah für jeden Augenblick. Ich hatte Freunde verloren und Er schenkte mir wahre Freunde, Geschwister. Die standen mir immer bei, egal wie schlimm die Situation auch war, so wie ich ihnen bei stand. Sie lehrten einen, immer zusammenzuhalten und niemals aufzugeben, denn das machte eine Freundschaft aus. Stärke und Zusammenhalt und natürlich auch gegenseitiges Vertrauen.•••
Es tut mir wirklich leid, dass erst jetzt ein Kapitel kommt. Ich hatte nicht die Zeit gehabt, irgendwas an der Geschichte zu tippen. Endlich kam es nach so langer Zeit, hab überlegt was ich schreiben kann, denn so langsam gehen mir die Ideen aus.
Ich kann es kaum erwarten, diese Geschichte zu beenden, um endlich an der neuen Geschichte zu schreiben.
Das ist das längste Kapitel, da ich bisher geschrieben habe.Ich hoffe, dass es euch gefallen hat. 🌸💕
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Mein Leben veränderte sich
SpiritualSie war ein ganz normales Mädchen wie jede andere. In der Schule war sie beliebt und trotz der vielen Schüler um sie herum, hatte sie nur einpaar wahre Freunde, die zu ihr hielten und ihre wahre Seite kannten. Gemeinsam mit ihren Freunden durchlebte...