*Samu's Sicht*
,,ich kann nicht ins Krankenhaus, ich bin nicht versichert. Das kann ich mir nicht leisten." Ich sah, wie ihr eine Träne über die Wange lief. ,,Mach dir darüber mal keine Gedanken, ich bin ja schuld an deinen Verletzungen, also bezahle ich, wichtig ist nur, dass sich das das mal in Arzt ansieht." Es sah aus, als würde das Mädchen mit den Seelenvollen Augen seine Möglichkeiten abwägen. Schließlich nickte sie kurz. ,,Okay" Ich lächelte sie leicht an und sie lächelte zaghaft zurück. Dann startete ich den Motor und fuhr in Richtung Krankenhaus. ,,Wie heißt du eigentlich?" Fragte ich sie. ,,Jolina" brachte sie leise hervor. Was für ein Schöner Name, der passte perfekt zu ihr. ,,Und du?" ,,was und ich?" Irritiert sah ich die an. ,,Wie lautet dein Name?" ,,Achso entschuldige, ich bin Samu."
*Jolina's Sicht*
Ich schaute aus dem Fenster und beobachtete wie die Häuser vorbeiflogen. Krampfhaft versuchte ich das, was gerade passiert war, zu verstehen. Wieso saß ich hier in dem Auto eines Wildfremden Mannes?! Er wirkte alles andere als Bedrohlich, eher sehr besorgt, aber die Erfahrung hatte gezeigt, das der Schein häufig trügt. Also, immer schön vorsichtig sein.
Nach wenigen Minuten erreichten wir das Krankenhaus, noch bevor ich überhaupt den Sicherheitsgurt lösen Konnte, war Samu schon ausgestiegen und auf die Beifahrerseite geeilt, um mir aus dem Wagen zu helfen. Er öffnete die Tür und reichte mir seine Hand. Mir tat echt alles weh... Zögernd nahm ich seine Hand und er zog mich langsam hoch. ,,kannst du laufen?" ,,ich weiß nicht so genau" ich versuchte einen Schritt nach vorne zu machen. Doch mir sackte das Bein weg. Sofort war Samu an meiner Seite und stützte mich, während ich zum Eingang des Krankenhauses humpelte.
Im Vergleich zu mir mit meinen 1,57m war Samu ein echter Riese. Ich schätzte ihn so auf 1,90m. Ich fand große Menschen schon immer ein bisschen unheimlich. Aber Naja, was Solls? Es schüttete mittlerweile aus Eimern und als wir das Krankenhaus betraten waren wir pitschnass. Samu bugsierte mich auf einen der Plastikstühle, die in dem Wartezimmer standen und legte mir seine Lederjacke um die Schultern. ,,warte kurz hier, ich geh dich schnell anmelden" dann war er verschwunden. Ich zog die Jacke enger um meinen Körper und sog den Duft der an ihr hing ein. Sie roch berauschend gut. Wie Samu. Nun hatte ich kurz Gelegenheit ihn genau zu betrachten. Er ist echt ein Schöner Mann, dass musste man ihm lassen. Er hatte breite Schultern und muskulöse Oberarme, die ich jetzt gut sehen konnte, da er unter der Lederjacke nur ein weißes Muskelshirt getragen hatte, das durch den Regen an seinem austrainiertem Oberkörper klebte. Im Grunde der Traum einer Jeden Frau, doch mir machten Muskulöse Männer immer ein bisschen Angst. Doch Samu hatte etwas an sich, was mich vertrauen in ihn haben ließ, was auch immer das zu bedeuten hatte.*Samu's Sicht*
Während ich an der Anmeldung stand und der Schwester am Empfang erzählte was passiert war, sah ich immer wieder zu Jolina rüber, sie sah so wahnsinnig klein und zerbrechlich in meiner Jacke aus, die ihr um einige Nummern zu groß war. Ich spürte den Blick von Jolina immer wieder auf mir ruhen, doch jedes mal wenn ich zu ihr hin sah, schaute sie weg. Als mir die Krankenschwester schließlich mitteilte, dass sich gleich ein Arzt um Jolina Kümmern würde, ging ich wieder zu diesem Zerbrechlichem Wesen hinüber. Sie schien über etwas nachzudenken und erschrak ein wenig, als ich mich neben ihr auf einem der Stühle nieder ließ. ,, Es kommt gleich jemand, der sich deine Verletzungen anschaut. Wie fühlst du dich?" Jolina zog sich meine Jacke enger um die Schmalen Schultern und blickte zu mir auf. ,,Mir tut alles weh, aber an schlimmsten sind mein Knie und die Rippen.." Mein Herz krampfte sich schmerzhaft zusammen. Ich war schuld an ihren Schmerzen und sie tat mir so unglaublich leid. Um sie von ihren Schmerzen und der Angst abzulenken wollte ich ihr ein Paar fragen stellen. ,,Sag mal, wo wolltest du gerade eigentlich hin? Kommst du nicht von hier oder warum hast du einen Koffer dabei?" Kaum hatte ich diese Frage gestellt, bereute ich es auch schon wieder, als ich sah, wie sich ihre Augen langsam mit Tränen füllten. ,,was ist denn los? Hey ganz ruhig, nicht weinen." Verzweifelt wischte sich Jolina die tränen vom Gesicht. ,, ich bin heute aus meiner WG geflogen und weiß nicht, wo ich heute Nacht schlafen soll, oder die nächsten Nächte...Scheiße!"