Teil 14

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*Samu's Sicht*
Ich stieg aus dem Wagen aus und ging zur Beifahrerseite, um Jolina wie gewohnt die Tür aufzuhalten. Doch sie rührte sich nicht. ,,Jolina?" Sie reagierte nicht. Ich ging vor ihr in die Hocke, sodass ich ihr ins Gesicht schauen konnte. Sanft berührte ich ihr Knie und sie zuckte heftig zusammen, weshalb ich sofort meine Hand wieder wegnahm. ,,Hey was ist los? Was beschäftigt dich?" ,,Was willst du von Mir Samu?"
Ich verstand nicht gleich was sie meinte. ,,Fürs erste, dass du mit reinkommst, es sieht nämlich verdammt nach Regen aus." Sagte ich lächelnd. Einen Moment lang sah Jolina mich einfach nur an. Ihr Blick spiegelte Angst und Unsicherheit wieder,was mich ehrlich gesagt sehr Irritierte. Dann schüttelte sie leicht mit dem Kopf, als ob sie ihre Gedanken abschütteln wollte und Stieg aus.
Ich wollte ihr beim Treppensteigen helfen, doch sie ließ mich nicht. In der Wohnung angekommen Fragte ich, ob ich ihr einen Tee machen sollte doch sie lehnte dankend ab. ,,ich bin echt müde,ich glaube ich geh mich ein bisschen aufs Ohr hauen." Und schon verschwand sie im Schlafzimmer und schloss die Tür. Verwirrt stand ich in der Küche. Was war los? Hatte ich es doch überstürzt? Manchmal wünschte ich,ich könnte Gedanken lesen,dass hätte mir echt geholfen.
Doch ich beschloss, Jolina erstmal in Ruhe zu lassen. Es gab sicher noch vieles, was ich nicht über sie wusste.

*Jolina's Sicht*
Schlaflos lag ich in Samu's King Size Bed. was war mit mir los? Immer wenn ich an den großen Blondschopf dachte, fing mein Herz an zu Rasen und mein Ganzer Körper begann zu kribbeln. Der Kuss vorhin war der Wahnsinn, doch ich wusste nicht, wo das Hinführte.
Samu war ein vielbeschäftigter Mann, er war ständig unterwegs und traf ständig neue Leute. neue Frauen. Frauen, die sofort mit ihm in die Kiste gingen. Die ihn nicht mit ihren traurigen Vergangenheiten nervten. Warum war er so nett zu mir? Was hatte er davon? Bei so viel Nettigkeit musste doch irgendeine Erwartung da hinter stecken.
Aber ich hatte absolut keinen Schimmer. Wollte er mich ins Bett kriegen? Hatte er sich das als Ziel Gesetzt ?
Dieser Moment in seinem Musikzimmer und heute im Studio, was hatten sie zu bedeuten?
Berührungen dieser Art kannte ich nur aus dem Fernsehen.
Mir bleib wohl keine andere Wahl, als Samu selbst du Fragen. Mühsam quälte ich mich aus dem Bett hoch und humpelte in die Küche, wo Samu mit einer Bierflasche in der Hand an die Arbeitszeile gelehnt stand.

*Samu's Sicht*
Ich stand in der Küche und dachte über Jolina's Verhalten nach als sie auch schon vor mir stand. ,,Hey Jolina, geht's dir besser?" ,,Samu was willst du von mir?" Irritiert sah ich sie an. ,,was meinst du?" ,,Was verstehst du an der Frage nicht?" prüfend betrachtete ich Jolina. Ruhig stellte ich meine Bierflasche auf die Küchenzeile ab und ging einen Schritt auf sie zu. Uns trennte die Kücheninsel und ich hatte so das Gefühl dass Jolina ganz bewusst einen Platz mit viel Abstand zu mir gewählt hat. ,,Okay was ist los?" Ich machte noch einen schritt auf sie zu. Geschockt beobachtete ich Wie Jolina zurückwich. ,,Ich möchte wissen, was du von mir erwartest. Warum bist du so zu mir? Du kannst mir nicht erzählen, dass du mich bei dir wohnen Lässt und mir hilfst, ohne einen Hintergedanken zu haben!" Herrje, was war nur los?! Ich hatte schon immer so meine Schwierigkeiten, die Weiblichen Wesen dieser Erde zu verstehen, aber bei Jolina blickte ich überhaupt nicht durch!
,,Also, ich weiß nicht was in dich gefahren ist, aber ich versichere dir, dass ich keine Bösen Absichten habe. Ich will dir nur helfen! Ich weiß nicht, was dir noch alles Widerfahren ist und es tut mir leid, dass du so viel Pech in deinem Leben hattest, aber ich verspreche dir, dass ich dir nicht weh tun werde!" Jolina schwieg. Ich sah wie sie heftig zu zittern anfing und ich spürte deutlich ihren inneren Konflikt. Vorsichtig, gaaaanz langsam machte ich noch einen Schritt auf sie zu.

Mit großen Augen Sah Jolina mich an. Vorsichtig Zog ich sie in meine Arme, während ihr ganzer Körper Bebte.
Leicht Strich ich ihr mit den Fingern durchs blonde Haar. ,,Es tut mir leid, Samu." Flüsterte sie mit Zitternder Stimme.
,,Ist schon gut, ich denke du hast jedes Recht misstrauisch zu sein." Beruhigte ich Jolina.

*Jolina's Sicht*
Wie konnte ich Samu so etwas unterstellen? Ich meine er hatte mir geholfen. Und es war Samu. Nicht irgendein schmieriger Typ.
Gott, er muss mich doch für völlig durchgeknallt halten! Ich vergrub mein Gesicht in Seiner Brust und atmete seinen Duft ein.
,,Du bist ein bisschen durch den Wind, oder ?" Fragte er mich, und ich spürte das brummen seiner wunderbar tiefen Stimme.
Ich brachte kein Wort mehr heraus sondern nickte einfach nur.
Ich fühlte mich innerlich zerrissen. Einerseits glaubte ich Samu, andererseits war er ein Mann. Und Männer waren doch alle gleich. Aber es war Samu!
,,Komm, was hältst du davon, wenn ich dir einen Tee mache und du es dir auf der Couch bequem machst?" Wieder nickte ich und Samu ließ mich los und drehte sich um. Ich betrachtete noch kurz seine Rückseite, dann humpelte ich zum Sofa, und kuschelte mich in die Dicke Wolldecke.
Kurze Zeit später betrat Samu das Wohnzimmer und reichte mir einen Becher mit der Dampfenden Flüssigkeit. ,,Danke." Sagte ich.
,,Kein Problem." Aufmunternd lächelte er mich an.
Schweigend saßen wir gemeinsam auf dem Sofa, Samu Armlängen von mir entfernt, am anderen Ende Couch, bis seine Stimme die Stille durchbrach.

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