Teil 10

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*Samu's Sicht*
,,Ich hatte einen achte Jahre älteren Bruder, sein Name War Tommy." Sagte Jolina, während sie Nervös mit meinen fingern spielte. ,,Damals als ich noch klein war, vielleicht so sechs oder sieben Jahre alt war, waren wir Herz und eine Seele. Wir waren einfach unzertrennlich, und Tommy hat immer auf mich aufgepasst, wenn unser Vater betrunken und wütend nach Hause kam, und sich an mir abreagieren wollte, was damals oft genug vorgekommen ist. Mein Bruder war nicht besonders groß und häufig schlug unser Vater uns dann beide mit seinem Gürtel oder verbrannte uns die Arme, indem er seine Zigaretten an uns ausdrückte." Jolina schob den Ärmel meiner Jacke, die sie noch immer trug Nach oben und zeigte mir die Kreisrunden Narben, die die Innenseite ihres Unterarms zierten. Vorsichtig Strich ich mit meinem Daumen darüber. Ich konnte es einfach nicht fassen. Wie konnte man nur? ,,Aber oft versteckte Tommy mich im Schrank und lenkte von mir ab, um mich zu schützen. Unsere Mutter hatte unserem Vater nichts entgegen zu setzen und bezog regelmäßig Prügel. Wir waren unglaublich erleichtert, als er an einem Herzinfarkt starb. Man sollte glauben, von da an wäre alles besser gelaufen, und erst sah es auch danach aus. Doch dann begann Tommy sich stark zu verändern. Und das nicht gerade zum positiven.
ich war acht, als Tommy sich veränderte. Er hatte starke Wutausbrüche und schlug mich. Er beleidigte mich, nannte mich Missgeburt und Kind Satans. Eines Tage stürmte er mit einem Baseballschläger in mein Zimmer und brach mir einige Rippen, mein Becken, mein linkes Handgelenk und meine Kniescheibe. Als ich halbtot vor ihm auf dem Boden lag, lächelte er zufrieden und Verließ mein Zimmer wieder. Meine Mutter war nicht zu Hause, ich war auf mich selbst gestellt. Also kroch ich zum Telefon und wählte den Notruf. Tommy hörte mich im Flur reden und rastete vollkommen aus. Er tobte und rannte aus dem Haus. Ich dachte schon er wäre abgehauen, doch er war nur in der Garage gewesen. Du musst wissen mein Vater war Schlachter, er bewahrte sein Equipment in der Garage auf. Tommy Kam ins Haus zurück, einen langen Fleischerhaken in der Hand." Fassungslos sah ich Jolina ins Gesicht. Ihre Augen waren Vor Angst geweitet, sie blickte stur geradeaus. Tränen liefen ihr über das Gesicht. ,,und dann... Dann hat er....mit dem Haken....er hat..." Wimmernd brach sie ab. Ich hielt sie einfach nur fest. Ein Schauer nach dem anderen jagte über meinen Rücken. ,,er schlug mit... Mit dem Ding... Auf mich ein..." Ich brachte keinen Satz zu Stande. Mir Standen Tränen in den Augen. ,,Wo....?" Jolina ließ meine Hand los und stand zitternd auf. Langsam hob sie ihr Shirt hoch, und legte eine 20 cm lange Narbe frei, die schräg an ihrem flachen Bauch entlang lief.
In diesem Moment stürzten 1000 Gefühle auf einmal auf mich ein. Wut, Hass, Trauer, Angst. Alles gleichzeitig. Das war zu viel mich. Ich sprang vom Sofa auf und verließ den Raum. Und ließ eine Verwirrte Jolina zurück.

Jolina's Sicht*
Irritiert stand ich noch immer so da. Das Shirt angehoben und mit Tränen in den Augen sah ich zur Tür, aus der Samu gerade verschwunden ist.
Was war das? Ich hatte mit ein paar aufmunternden Worten gerechnet oder irgendwas in der Art, aber okay. Ich machte mich auf den Weg, Samu zu suchen. Ich fand ihn in einer Art Fitness Raum, in dem Samu gerade auf den Sandsack einschlug, der von der Decke hing. Eine ganze Weile blieb ich im Türrahmen stehen und beobachtete ihn. Solange bis Samu von dem Sack abließ und sich auf die Knie fallen ließ. Ich humpelte zu ihm hin. Als ich angekommen war, bemerkte ich, dass er weinte. Ich konnte schon immer schlecht mit den Emotionen anderer Menschen schlecht umgehen, und diese Situation hier überfordert mich komplett. Ich entschloss mich das gleiche zu tun wie Samu es auch bei mir gemacht hatte. Ich unterdrückte ein stöhnen als ich mich schmerzgeplagt hinter ihm nieder ließ und ihm von hinten die Arme um den Hals legte. Mein Kopf ruhte auf seiner Schulter, als ich ihn fragte ob er okay ist. ,,Ich wollte nicht abhauen, aber ich bin einfach so wütend geworden." Flüsterte er. ,,wie kann man nur seiner eigenen Schwester so etwas antun?!" ,,Tommy war krank." Antwortete ich. ,, als die Polizei ankam saß Tommy seelenruhig in seinem Zimmer, während ich blutend im Flur lag. Sie Ließen ihn einweisen. Man stellte bei ihm Schizophrenie fest. Er hat Stimmen gehört die ihm gesagt haben, dass er mich töten soll, weil ich angeblich von Dämonen besessen war." Samu wandte mir sein Gesicht zu. ,,Du warst doch noch ein Kind.." Wisperte er mit Tränen in den Augen. ,,ich weiß, aber ich gebe Tommy nicht die Schuld. Es Waren die Stimmen in seinem Kopf.
Was meinst du, können wir wieder rüber gehen? Ich finde das hier sehr unbequem." Ich lächelte ihn an. Lange sah er mich an. Dann nickte er und erhob sich und half mir beim aufstehen. Im Wohnzimmer angekommen machte ich mich auf Sofa bequem, während Samu sich hinter mich legte. Eng umschlugen lagen wir da, bis ich in seinen starken Armen einschlief.

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