Ein riesiger Schock durchfährt mich. Nein, das kann nicht sein. Was macht sie hier? Ich darf keine Gefühle zeigen, nicht jetzt. Draco sieht mich an und für eine Sekunde sehe ich eine Mischung aus Panik und Verwirrung in seinen Augen. "Lucy, wie schön, dass ihr auch hier seid." Ich spüre den Blick meines Freundes auf mir, während der dunkle Lord mit mir redet. Wie ferngesteuert gehe ich auf den Tisch zu und verbeuge mich leicht vor meinem Herrn, bevor ich mich neben ihn setze. Draco nimmt neben seinem Vater Platz. "Nun, ihr fragt euch sicherlich, warum ich euch zu dieser späten Stunde noch zu mir gerufen habe. Der Grund ist einfach: Harry Potter hat heute seinen 17. Geburtstag." Ja toll, und ich habe es noch nicht einmal geschafft sein Geschenk weg zu schicken! "In diesem Zuge wird gleich ein erfahrener Spion zu uns stoßen." Als hätte er es geahnt, erscheinen plötzlich zwei Personen mitten im Raum. Sie verbeugen sich und bleiben stehen. Mir gefriert das Blut in den Adern, sobald ich Snape erblicke. Der Mörder. Jetzt beruhige dich. "Ah, da bist du ja, Severus. Setz dich." Mit einem knappen Nicken lässt sich mein ehemaliger Hauslehrer und jetziger Schulleiter von Hogwarts neben Voldemort nieder. "Was hast du erfahren?" Snape richtet sich auf und ich werfe unauffällig einen Blick zu Draco: Er ist blass und angespannt. Ich sehe aber, dass er versucht alles zu verstecken. "Ich kann berichten, dass der Junge heute Abend von den besten Auroren ihrer Zeit aus dem Ligusterweg gebracht wird. Leider ist mir noch unbekannt wie der Plan genau abläuft." Voldemort sagt für einen Moment nichts, aber dann wendet er sich an mich. "Was schlägst du vor, meine Schöne?" Draco räuspert sich leise, leider bemerkt unser Herr das. "Ich bitte dich, Draco, du musst zugeben, dass Lucinda das schönste Wesen ist, das je auf die Welt kam." Mein Freund schweigt und ich erhebe das Wort. "Ich glaube, dass Ihr mir da zustimmen werdet, Herr, das Problem mit den Zauberstäben muss man aus dem Weg schaffen." Ich bekomme ein lippenloses Lächeln. "Dies ist die Intelligenz, die ich gemeint habe. Wie kann ich es deiner Meinung nach umgehen?" "Bitte nehmt das nicht falsch auf, aber vielleicht könntet Ihr für diese besondere Situation einen anderen Stab verwenden." Jeder im Raum scheint jetzt die Luft anzuhalten, doch zur Überraschung aller: "Ich frage mich wirklich, woher du deinen einzigartigen Verstand hast." Voldemort steht auf und spricht auf einmal zischend. Wie ich erwartet habe, holt er seine Schlange Nagini zu sich. Diese schlängelt sich um den Stuhl ihres Besitzers. "Ich weiß, dass du Hunger hast, aber du musst noch warten." Voldemort geht nun um den Tisch herum und bleibt ausgerechnet bei meinem Auserwählten stehen. "Weißt du, Draco, ich bewundere dich. Du bist die Ruhe selbst und hast immer ein Auge auf deine Lucinda. Dazu kommt noch, dass du dich als Todesser ziemlich gut machst. Was würdest du sagen? Welchen Zauberstab sollte ich wählen?" Das Vergnügen in den Augen von Dra gefällt mir nicht. "Ich würde den von meinem Vater empfehlen, Herr." Überrascht reißt Lucius die Augen auf. "Nun, dann werde ich den nehmen." Er nimmt Dracos Vater den Zauberstab aus der Hand. "Mein L-lord, i-ich brauche doch a-auch einen o-oder?" Voldemort lacht. "Als ob du meinen bekommst! Die Intelligenz hat dein Sohn garantiert von Narzissa!" Wenn man ganz genau hinsieht, erkennt man Triumph in Dracos Augen. Ich ahne warum er seinen Vater vorgeschlagen hat, er will ihn vorführen. Manchmal kann mein Freund ein echtes Biest sein, aber das hat er diesmal mit Sicherheit von Lucius. "Ich wette, dass ihr euch allmählich fragt, wer der Gast ist, den wir heute bei uns haben." Voldemort deutet auf meine Mutter und mir zieht sich der Magen schmerzhaft zusammen, denn ich habe fast vergessen, dass sie überhaupt über mir hängt. Einige Todesser beginnen zu murmeln. "Schweigt!" Sofort ist alles still. Der dunkle Lord setzt sich wieder neben mich. "Lucinda, du kennst die junge Frau doch bestimmt gut, oder?" Ich nicke bloß, da ich einen total trocknen Hals bekommen habe. "Weshalb habt Ihr sie gefangen?" Diese Frage kommt von Snape und ich bin überrascht. Ich sehe ihn an und für eine Sekunde lang kann ich Schmerz in seinen Augen erkennen. Was hat das nur zu bedeuten? Voldemort antwortet im Plauderton: "Hannah Brandon ist eine Verräterin." Ich traue mich die Stimme zu heben. "Was meint Ihr damit?" "Sie hat deinen eigenen Vater an das Ministerium verraten, demnach musste ich Derek aus dem Weg schaffen. Das Risiko ist zu groß, dass sie auch dich ausliefert und das kann ich unmöglich zulassen, meine Schöne." "Was habt Ihr vor?", will Bellatrix wissen. Voldemort schnipst mit den Fingern und meine Mutter erwacht augenblicklich zum Leben. Ihr Blick geht durch den Raum und sie ist dann wie gelähmt vor Angst. "Was macht ihr mit mir?" Ich bin völlig verdattert, weil ihre Stimme trotzdem ziemlich fest ist. Mein Herr schwingt den Zauberstab und dreht meine Mum ein Stück. "Lang ist es her, nicht wahr Hannah?" Wie bitte? Diese reagiert nicht. Ihre Augen sind starr auf mich gerichtet. "Lucinda, nein ... nicht du auch noch! Ende doch nicht genauso wie dein erbärmlicher Vater! Du kannst froh sein, dass ich gefesselt bin, junge Dame!" Ich sage nichts. Ist das ihr Ernst? In so einer für sie ungünstigen Situation hat sie nichts weiter zu tun, als mich anzuschreien? Bei Merlins Unterhose, die hat vielleicht Nerven! "Mum, jetzt sei ruhig!" Ohne Spaß, Draco steht der Mund leicht offen. Meine Mutter schnaubt, hält dann aber endlich die Klappe. "Das ist doch wirklich nicht zu fassen! Sie hängt kopfüber vor dem gefährlichsten Zauberer der Welt und besitzt die Unhöflichkeit, mir nicht zuzuhören." Voldemort scheint belustigt. "Ich kann mich nur für ihr Benehmen entschuldigen, Herr." "Ach das geht schon in Ordnung, ich kenne deine Mutter nicht anders. Schon mit Derek war sie so unverschämt." Meine Mutter zappelt. "Sobald ich hier raus komme, bringe ich euch alle nach Azkaban!" "Du bist doch nicht wirklich der Auffassung, dass du den Morgen noch erlebst, oder etwa doch?" Ein Lachen geht durch die Menge. "Ich muss Bella da leider recht geben." Bei den Worten des dunklen Lords wird meine Mutter nun doch bleich im Gesicht. Ich sehe wahrscheinlich nicht anders aus. "Was habe ich falsch gemacht?" "Als ob du das nicht wüsstest, Hannah, du hast Derek verraten und ihm die Wahrheit jahrelang vorenthalten.", antwortet Snape ruhig. "Besser hätte ich es nicht sagen können, Severus." Die Augen meiner Mutter weiten sich. "Du hast es versprochen!", schreit sie meinen Hauslehrer an. Was um Himmels Willen ist hier los?! "Durchaus, aber seit wann betrifft es nur ihn?", fragt Voldemort. "Du nahmst ihn anstatt seines Bruders!" Was soll dieser Ausbruch der Gefühle bei meinem Herrn? "Du bist nicht nur eine Verräterin, sondern auch eine Betrügerin!" Jetzt ist es wieder still. Der dunkle Lord atmet tief durch und schaut mich an. "Ich will, dass sie durch deine Hand stirbt." In diesem Moment würde ich mich am liebsten weigern, aber ich kann nicht. Komm zu mir dunkler Gefährte! Sofort erhebt sich meine schwarze Schlange. Ein dunkler Gefährte ist so etwas wie ein Patronus, nur dass er sofort töten kann, wenn man es will. Ich möchte gerade den Befehl geben, doch dann höre ich die Stimme von Narzissa: "Herr, bitte! Sie ist doch fast noch ein Kind! Ihre Seele wird zerspringen!" "Narzissa!" Sie schweigt sofort, als ich es gesagt habe. Ich sehe meine Mutter an. Diese schüttelt mit dem Kopf. "Bitte nicht, Lucy! Bitte mache nicht dieselben Fehler! Lasse dich niemals von der Dunkelheit verführen! Du weißt nicht, was die Folgen sind!" Ich schließe die Augen. "Severus! Du hast es versprochen!" Ich atme tief durch. "Bitte tu es nicht, Lucinda!" Ich hebe den Zauberstab. Hülle meine Mutter in die Finsternis ein, aber töte nicht! "Tu es, meine Schöne! Ich will sie tot sehen!" Meine Mutter schreit markerschütternd, denn mein Gefährte tut genau das, was er soll. Er verletzt sie innerlich. Ich öffne meine Augen wieder und schaue Draco an. Dieser ist blass, nickt aber kaum merklich. "Avada Kedava!" Die Schreie von Hannah Brandon, meiner eigenen Mutter, verstummen sofort, sobald der grüne Blitz sie trifft.
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Ich hoffe, dass euch das Kapitel gefallen hat :) Wir stehen am Anfang eines verwirrenden Familiengeheimnisses. Ich freue mich auf Kommis und Votes.
See you next time ;*
Momofelton ❤
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Good Inside ✔
FanfictionFortsetzung von "In Love With A Death Eater"❤ Was passiert, wenn du für den schlimmsten Magier aller Zeiten arbeitest? Was geschieht, wenn du dich entscheiden musst, für welche Seite du kämpfst? Was passiert, wenn du mehr über deine eigene dunkle...