Good Inside ✔

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Wie eine Irre blättere ich im Tagebuch meiner Mutter herum. "Luce, was um Himmels Willen suchst du denn? Du sitzt hier seit Stunden." "Du weißt ganz genau, dass ich keine Wahl habe." Genervt sehe ich meinen Freund an. "Ich weiß, Süße, trotzdem verschanzt du dich hier in der Bibliothek. Mutter meint, dass du auch mal was essen musst. Außerdem ist es schon mitten in der Nacht, komm endlich." "Draco, hör bitte auf zu jammern. Ich muss was übersehen haben." Er seufzt und reißt mir das Buch aus der Hand. Ich will protestieren, doch er legt mir einen Finger auf die Lippen. "Es gibt doch überhaupt keinen Beweis dafür, Lucy." Ich rutsche von der Fensterbank herunter. "Kannst du bitte aufhören mit mir zu diskutieren? Natürlich gibt es Beweise. Ich bin schließlich das Resultat." "Du kannst das Resultat sein." Ich schiebe ihn aus dem Weg. "Du verstehst das nicht, Mr Malfoy... Wenn es stimmt, verändert sich mein Leben schlagartig!" Keine Ahnung warum ich jetzt so wütend bin, anscheinend weil mein Freund mein Problem nicht einsehen will. "Ich verstehe das sehr wohl, Mrs Malfoy. Trotzdem möchte ich nicht, dass du dich komplett überarbeitest. Auch wenn der Krieg so gut wie vor der Tür steht." Der Fakt, dass Draco seinen Nachnamen für mich verwendet hatte, lässt mich weich werden. Ich schaue ihn ein wenig sanfter an und küsse ihn. "Ich hab es ja verstanden. Ich gehe mir jetzt noch etwas zum Essen holen und dann komme ich. Geh du schon mal ins Bett."

Während ich mir eine Scheibe Brot mit Butter beschmiere, denke ich an die Problematik mit Ron. Warum hatte der Horcrux so eine Wirkung auf ihn gehabt und nicht auf mich? Warum bin ich zusammengeklappt, wie so ein Stuhl bei den Muggeln? In Gedanken versunken mache ich mich auf den Weg zu Dracos Zimmer, als ich eine bekannte Stimme höre. Was macht Snape denn hier?

"Du hättest Hannah retten können und hast es nicht getan!" "Jetzt senke doch bitte mal deine Lautstärke, Narzissa! Denkst du, ich war begeistert davon, als Derek mich darum gebeten hat? Ich hatte mit dieser ganzen Sache nichts zu tun! Dazu kam noch, dass er Hannahs Vergangenheit nicht kannte! Weshalb Lucy dazu verdammt war, eine Erbin Slytherins zu sein, denn er war nicht der Erbe, das hat man ihm nur aufgeschwatzt, um Lucindas Kräfte zu erklären! Sie weiß bis heute nicht warum Derek starb und Dumbledore hat die einzige Erinnerung abgewandelt, um sie auf Hannahs Bitte hin zu beschützen! Sie sollte die Wahrheit nicht erfahren und bis heute ist es ein Rätsel, ob er selbst weiß, dass Hannah Brandon mit seiner Tochter schwanger war!" "Ich kann dann trotzdem nicht verstehen, warum Hannah sich noch mit ihm getroffen hat!" "Es ist genau dasselbe Prinzip wie bei Lucy und deinem Sohn! Sie können nicht ohne einander!"

Ich habe genug gehört und renne so leise wie möglich zu dem Zimmer meines Auserwählten. Es gibt nur noch eine Möglichkeit, um Gewissheit zu bekommen. Wie immer reiße ich seine Tür auf. "Lucy! Bei Merlins Bart! Musst du das wirklich immer machen?" Statt zu antworten, nehme ich mir wieder das Tagebuch. "Nein! Hey! Ich habe gesagt, dass du für heute eine Pause machen sollst!" Ich überfliege den Inhalt der Seiten, die ich noch nicht gelesen hatte, doch plötzlich sind sie leer. "Ach verdammt! Das kann nicht sein! Da muss es noch so viele Seiten geben!" "Erklärst du mir jetzt mal bitte, warum du gerade so einen Aufstand machst, Lucinda?" "Snape ist hier. Ich muss jetzt endlich wissen, ob meine Vermutung stimmt. Jetzt sei endlich mal still, ich muss herausfinden, wie ich die restlichen Seiten sichtbar bekomme..."  Ich bin verzweifelt. Ich muss die Wahrheit erfahren, sonst würde ich die Schwachstelle des dunklen Lords nie wissen. Draco kommt zu mir und hebt mein Kinn an. "Luce, bis jetzt haben wir alles geschafft. Das schaffen wir jetzt auch." "Ich habe Angst... Ich will nicht, dass sich meine Vermutung bestätigt, sonst bin ich wirklich ein Monster..." Er küsst meine Nase. "Du bist kein Monster." Ich schmiege mich an ihn. "Das kannst du nicht wissen, wenn es wahr ist, Dra..." "Doch, ich weiß es. Du bist das beste Mädchen, das ich kenne. Selbst wenn es sich bestätigt, liebe ich dich noch genauso sehr, wie jetzt auch." Mir laufen Tränen über die Wangen und eine tropft direkt auf eine der leeren Buchseiten. "Ähm Luce, da steht doch was auf der Seite. Bist du etwa erblindet oder so?" Ich sehe auf. Da steht tatsächlich etwas.