Ich sitze auf dem Bett. Stumm laufen mir die Tränen über die Wangen. Draco sagt nichts und hält mich in seinen Armen. Die Versammlung ist erst seit ein paar Minuten vorbei, aber trotzdem fühlt es sich an, als seien es Stunden. Warum habe ich es getan? Ganz einfach, du hattest keine Wahl. "Luce, möchtest du vielleicht allein sein?" Ich schaue in Dracos Augen. "Nein, bitte verlass mich nicht auch noch!" Obwohl ich nicht habe verzweifelt klingen wollen, kann ich nichts dafür. "Hey, ich bin bei dir, das weißt du doch." Er zieht mich noch näher zu sich und es ist ihm total egal, dass ich seinen Anzug vollheule. "Ich hätte es nicht gekonnt.", flüstert mein Freund. "Du wärst gestorben ..." Er schiebt mich ein bisschen von sich weg. "Was meinst du damit, Lucy?" Ich stehe auf und setze mich wieder auf die Fensterbank. Draco folgt mir. Ich schaue eine Weile in den Garten, bevor ich antworte: "Verstehst du nicht? Das einzige, was der dunkle Lord jetzt noch gegen mich in der Hand hat, bist du. Ich weiß, dass er dir etwas antun würde, sollte ich mich seinen Befehlen widersetzen. Ich habe fast alles verloren, das mir wichtig war, Dra, ich habe keine Familie mehr." Wieder muss ich schluchzen. Ich spüre, wie er meine Hand nimmt und mir einen Finger unter mein Kinn legt. "Hey, schau mich bitte an, Luce. Du hast eine Familie. Du hast Harry, Hermine, Ron. Du hast alle aus Gryffindor bei dir. Du hast mich und meine Mutter auf deiner Seite. Wenn das keine Familie ist, dann weiß ich auch nicht." Ich kann nichts dagegen tun und beginne zu lächeln. Auch wenn ich mir niemals verzeihen könnte, dass ich meine Mutter getötet habe, hat Draco ja recht. Die Sonne ist bereits aufgegangen. Plötzlich knurrt mein Magen. Dra lacht leise. "Hat da jemand Hunger, Schönheit?" "Nein, das hört sich bloß so an." Er grinst, schnappt mich und dann werde ich von ihm die Treppe herunter getragen, als wäre ich eine Braut. Ich weiß zwar nicht wie er es macht, aber ich fühle mich schon ein bisschen besser. Allerdings wird mir fast schlecht, als ich sehe, dass Bellatrix auch am Tisch sitzt. Mein Freund bemerkt mein Schweigen und flüstert mir deshalb ins Ohr, dass ich mich nicht provozieren lassen solle und dass er mich liebe. Ich lasse mich gegenüber von Narzissa nieder. "Guten Morgen, meine Liebe.", sagt sie und lächelt leicht. Ich erwidere es und nehme mir eine Scheibe Toast. "Ich muss sagen, ich habe daran gezweifelt, dass du die erbärmliche Frau, die auch noch deine Mutter ist, tatsächlich umbringen würdest." "Bella, bitte. Das Mädchen ist doch noch total traumatisiert." "Es geht schon.", antworte ich knapp. Draco ergreift unter dem Tisch meine Hand. "Nein, im Ernst, sie ist wohl doch nicht so nutzlos wie ich gedacht habe." Ich verdrehe innerlich die Augen. "Allerdings würde mich mal interessieren, was diese Blutverräterin gemeint hat, als sie den alten Snape so angeschrien hat. Trotzdem, ich fand es lustig, als die so herumgezappelt hat. Die glaubte wirklich, dass du sie befreien würdest." "Tante, jetzt halt den Mund! Luce hat ihre Mutter getötet!" Bellatrix sieht ihren Neffen an. "Ach, spielst du wieder den Helden? Wie süß!" "Falls du es immer noch nicht kapierst hast, ich bin ihr Auserwählter!" "Ruhe!" Meine schwarze Schlange reckt den Kopf über den Tisch und zischt wütend. Tränen steigen mir wieder in die Augen und ich renne nach oben in mein Zimmer. "Wie soll ich das jemals schaffen?!" Ich spüre, dass jemand auf meiner Schulter landet. "Schuhu." Meine Schleiereule schmiegt ihren kleinen Kopf an meine Wange. "Ich habe meine Mum umgebracht, Süße. Wenn ich doch nur einen Weg finden könnte, um Harry zu warnen, da man ihn abfangen will." Schuhu flattert zu meinem Arm und zwickt in meinen Zauberstab. Plötzlich geht mir ein Licht auf. "Du willst, dass ich die Finsternis benutze, habe ich nicht recht?" Sie blinzelt mich an. Ich muss lächeln und schließe meine Augen. "Ich brauche dich, dunkler Gefährte." Meine Schlange gehorcht und schaut mich erwartungsvoll an. "Hör zu, mein Freund, du musst Harry warnen. Man wird Jagd auf ihn machen und ich möchte nicht, dass er stirbt. Geh zu ihm. Ach ja, und noch was, gib Harry das." Ich zeige meinem Gefährten den Brief, dem ich meinem Freund geschrieben habe. "Bitte pass auf, dass dich kein Mensch entdeckt, okay?" Meine Schlange streckt mir den Kopf entgegen und ich berühre ihn sanft mit den Fingerspitzen. Dann verpufft sie und eine kleine Wolke aus schwarzem Sand verschwindet durch mein Fenster. "Wow, ich wusste nicht, dass du so ein Talent mit deinem dunklen Gefährten hast, Lucy." Ich zucke zusammen und starre Narzissa mit erhobenem Zauberstab an. "Erschreck mich nie wieder so, in Ordnung?" "Tut mir leid. Ich wollte nur nach dir sehen. Ist alles gut bei dir?" "Na ja, es ging mir schon mal besser." Die Mutter meines Freundes legte mir ihre Hand auf die Schulter. "Du wirst es noch weit bringen, du bist mächtig und du wirst Harry helfen können, das weiß ich. Draco vertraut dir mehr, als du glaubst." Ich sehe sie an. "Als ich deinen Sohn zum ersten Mal gesehen habe, hätte ich nicht ahnen können, dass er mich so verändert." "Eigentlich bist ja du es, die meinen Draco verändert hat. Er ist nicht mehr zu erkennen. Immer hatte ich Angst, dass er irgendwann dieselbe Entscheidung wie sein Vater trifft, aber das hat er dank dir nicht." Ich kaue auf meiner Lippe herum. "Hast du dich jemals Voldemort anschließen wollen?" Narzissa schweigt für einen Moment. "Nein. Ich bin immer diejenige in meiner Familie gewesen, die nie viel wert auf den Blutsstatus gelegt hat. Irgendwann lernte ich Lucius kennen und für ihn gab ich alles auf. Sobald Draco geboren war, habe ich mir geschworen, dass ich ihn richtig erziehe und wäre der dunkle Lord nicht wieder aufgetaucht, hätte das auch geklappt. Ich bin die einzige Person, bei der sich unser Sohn jemals geöffnet hat, doch dann kamst du plötzlich in sein Leben. Früher habe ich ihn oft dafür angeschrien, wie er die vielen jungen Mädchen behandelt hat. Er hatte eine Nacht mit seiner neuen Eroberung verbracht und ließ sie am nächsten Morgen wieder fallen. Ich habe Albus mein Leid geklagt, wollte Draco von der Schule nehmen, doch Dumbledore hat gesagt, dass bald jemand kommt, der meinen Jungen von Grund auf verändern wird. Bis er mir von dir erzählte, habe ich das nicht geglaubt. Damals meinte er, dass er sich wahnsinnig zu dir hingezogen fühle und dass er dich beschützen müsste. Na ja und jetzt sitzen wir hier. Du machst ihn glücklich, obwohl wir in so einer ungünstigen Situation stecken. Er kämpft für das, was er für richtig hält und legt sich sogar mit Bella an." Wie aufs Stichwort, reißt Draco meine Tür auf. "Diese kleine, gemeine Kröte! Unglaublich, dass dieser Drache meine Tante ist!" "Achte auf deine Wortwahl!", weist Narzissa ihren Sohn zurecht, doch ich sehe, dass sie ein Grinsen nicht unterdrücken kann. "Dann lasse ich euch zwei mal allein, ihr solltet euch auf heute Abend vorbereiten. Denkt euch etwas aus. Vielleicht fällt euch etwas ein, um Harry zu beschützen. Die Vorarbeit hat Lucy ja schon geleistet." Sie zwinkert mir zu und bei Dracos verwirrtem Blick kann ich bloß lachen.
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Good Inside ✔
FanfictionFortsetzung von "In Love With A Death Eater"❤ Was passiert, wenn du für den schlimmsten Magier aller Zeiten arbeitest? Was geschieht, wenn du dich entscheiden musst, für welche Seite du kämpfst? Was passiert, wenn du mehr über deine eigene dunkle...