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Ich gehe über den langen Flur und suche Dracos Zimmer. Obwohl ich schon drei Wochen im Anwesen der Malfoys untergebracht bin, finde ich mich immer noch nicht zurecht. Plötzlich geht eine Tür zu meiner Rechten auf und Narzissa sieht mich verwundert an. "Ich wusste doch, dass du es bist. Was ist denn los, Lucy?" Ich scharre mit den Füßen. "Tut mir leid, dass ich dich geweckt habe, aber ich bin auf der Suche nach dem Zimmer von Dra ..." Auch wenn es dunkel ist, erkenne ich ihr warmes Lächeln. "Du musst in die andere Richtung. Soll ich dich hinbringen?" "Nein danke, ich glaube, ich finde es jetzt selbst. Ich kann mich nur nochmals bei dir entschuldigen." "Das ist doch kein Problem, das weißt du doch. Schlaf gut, Liebes." Nachdem die Tür wieder geschlossen ist, drehe ich mich um und gehe in die Richtung, auf die Narzissa gedeutet hat. Ich mag sie wirklich. Sie ist die Mutter, die ich nie haben durfte. Sie kümmert sich um mich und lässt mich in dieser schweren Zeit nicht hängen. Endlich habe ich die Tür meines Freundes erreicht und klopfe an. Eine Sekunde später steht Draco vor mir. Seine weißblonden Haare sind zwar ziemlich durcheinander, aber ich bezweifle, dass er viel geschlafen hat. "Da bist du ja, ich dachte schon, dass du mich vergessen hast.", sagt er und tritt zur Seite, damit ich in sein Zimmer komme. Ich setze mich aufs Bett. "Nein, aber ich habe mich verirrt.", antworte ich und werde rot. Er lacht leise. "Ist das dein Ernst? Hast du bei meiner Führung etwa nicht zugehört?" Ich ziehe ihn zu mir und küsse ihn. "Wahrscheinlich hast du mich zu sehr abgelenkt." Draco lächelt, doch dann wird er wieder ernst. "Wie geht es deinem Arm?" Ich seufze. Vor ein paar Tagen wurde mir ein dunkles Mal von Voldemort persönlich verpasst. Irgendwie sieht es ja schon cool aus, aber wenn man es bekommt, dann tut es extrem weh. "Ich kann ihn wieder normal bewegen." "Na das ist doch schon mal was." "Kannst du auch nicht schlafen?", frage ich. "Nicht wirklich, ich werde das Gefühl nicht los, dass heute Nacht noch irgendwas passieren wird." "Denkst du, dass es daran liegt, dass Harry morgen Geburtstag hat?" "Ich glaube ja. Ich meine, er ist dann volljährig. Der dunkle Lord wird das wahrscheinlich mit größter Vorsicht behandeln. Er wird ihn kriegen wollen." Ich schaue aus dem Fenster auf den großen Garten. "Der Herr wird dich sicherlich nach deiner Meinung fragen, Luce." Ach ja, das hatte ich vergessen zu erwähnen, ich bin jetzt so etwas wie die Beraterin vom Boss. Es läuft auf jeden Fall nach Plan. "Dumbledore hat es so gewollt, also werde ich ein Statement geben müssen." Draco zuckt leicht zusammen. Ich weiß, dass er sich immer noch dafür hasst, dass er unseren ehemaligen Schulleiter beinahe getötet hat. Ich ziehe ihn in eine Umarmung. "Wir haben geschworen, dass wir die Gefahr auf uns nehmen." "Ich weiß, Schönheit, aber das Ganze ist nicht so einfach." "Niemand hat gesagt, dass es einfach werden würde, Draco." Ich stehe auf und setze mich auf die Fensterbank und schaue wieder raus. "Wir müssen irgendwie Kontakt zu Harry aufnehmen." Mein Freund lässt sich gegenüber von mir nieder. "Bist du dir sicher? Welchen Grund siehst du dafür?" "Ich glaube, dass ich dir das ziemlich lange verschwiegen habe." Draco sieht mich verwirrt an. "Ich werde das Gefühl einfach nicht los, dass ich etwas Bestimmtes tun muss, um Voldemort zu besiegen." "Wie meinst du das?" "Das Böse fließt in meinem Blut und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich das für das Gegenteil nutzen kann." Ich weiß, dass sich das bescheuert anhört, aber dieser Überzeugung bin ich nun mal. "Ich muss einfach wissen was passieren wird. Ich muss Harry irgendwie helfen." Mein Freund nimmt mein Gesicht in seine Hände. "Du hilfst Harry schon. Ich bin der Meinung, dass Dumbledore dich deswegen ausgewählt hat. Er wusste, dass du zu etwas fähig sein wirst, zu dem jemand anderes niemals fähig sein wird. Er hatte tiefes Vertrauen in dich." Draco küsst meine Stirn und ich lächle. "Ist dir eigentlich klar, dass Dumbledore dich immer gemocht hat, Dra?" Dieser schweigt und sieht aus dem Fenster. "Ich wüsste nicht warum. Ich bin schon immer ein Arschloch gewesen." Ich schüttele den Kopf. "Du bist aber keins mehr. Er hat dir mehr vertraut, als irgendeinem Slytherin sonst. Du bist ihm ans Herz gewachsen, deswegen gab er dir auch diese Aufgabe. Du hast ihm was bedeutet, Draco, er ist immer sehr stolz auf dich gewesen. Ich glaube, wenn er jetzt noch am Leben wäre, würde Dumbledore fest daran glauben, dass du das Richtige tust, das weiß ich." Er hat ein kleines Lächeln auf den Lippen. "Ich liebe dich, Luce." "Ich liebe dich mehr, Malfoy." In diesem Moment bin ich einfach nur glücklich, dass er mich in seine Arme zieht. Egal wie schwierig die Situation ist, ich habe Draco, um einen kühlen Kopf zu behalten. "Wir sollten ein bisschen schlafen, findest du nicht?", frage ich ihn. "Ich will aber nicht schlafen, ich will dich." Ich verdrehe die Augen. "Nicht jetzt, Dra." Er steht auf und hebt mich hoch. "Das ist aber wirklich schade, denn ich versuche mir nichts anmerken zu lassen." Ich lache. "Du bist scharf, ich weiß, aber trotzdem will ich jetzt lieber schlafen." Er grinst. "Schlaf wird überbewertet, Babe. Wenn du allerdings mit mir schläfst, würde sich das wieder ausgleichen." Ich fange total an zu lachen. "Manchmal bist du ein komischer Mensch, Draco Lucius Malfoy!" Er legt mich sanft auf seinem Bett ab, dann legt er sich daneben. "Du wolltest schlafen, also gute Nacht, Schönheit." Ich kuschele mich an ihn. "Weißt du was?", fragt mein Freund nach einer Weile. "Was denn?" Draco sieht zur Decke hinauf. "Ich hab keine Angst." "Wovor?" "Vor allem. Ich hab wirklich das Gefühl, dass wir Potter helfen können. Ich weiß zwar nicht, wie wir das hinkriegen, aber ich bin mir sicher, dass es irgendwie funktionieren wird." Ich küsse ihn. "Schlaf gut, mein Süßer. Morgen wird es anstrengend genug werden, außerdem muss ich mir überlegen, wie ich Harrys Geschenk verschicken kann, ohne dass es jemand bemerkt." Ich höre, dass Dra leise lacht. "Du kannst Damien nehmen." Ich seufze und er legt die Arme um mich, damit ich ruhig einschlafen kann.

Narzissa reißt die Tür auf und sofort sind wir wach. "Beeilt euch, der dunkle Lord verlangt uns alle!" Draco und ich haben uns blitzschnell angezogen. Er trägt seinen schwarzen Anzug, wie bei unserer ersten Begegnung und ich trage, so wie von Voldemort vorgeschrieben, ein elegantes schwarzes Kleid. Kaum verlassen wir das Zimmer, nimmt mein Freund meine Hand. Wir folgen Dracos Mutter zügig und brauchen nicht lange, bis wir vor der Tür des Salons stehen. Dort werden immer die Versammlungen abgehalten. Jeder von uns dreien verwandelt sich in einen Menschen ohne jegliche Emotionen. Wir betreten den Raum, doch im nächsten Moment will ich nicht glauben, was ich sehe. Meine Mutter Hannah hängt kopfüber, völlig bewusstlos von der Decke und das genau mitten über dem Tisch.

Hallo meine Cookies ❤
Hier ist das erste Kapitel :D
Der zweite Band wird noch spannender und übertrifft alle Ereignisse, die Lucy und Draco schon zusammen überstanden haben. Seid auf jeden Fall gespannt. Ich warte auf eure Meinungen ;*
Momofelton ❤

Good Inside ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt