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Gott, war das gruselig. Ich meine, ich bin gerade wieder mit Draco zurück gekommen und habe das Gefühl, dass das Rätsel um meine Vergangenheit, oder besser gesagt die meiner Mutter, noch verwirrender geworden ist. Mein Freund hatte seinen Anzug in die Ecke geworfen und sich aufs Bett geschmissen. Kein Wunder, Dra hat kaum geschlafen. Ich küsse ihn kurz auf die Stirn und gehe mit knurrendem Magen in die Küche.

Ich bin sehr überrascht, dass ich Narzissa dort vorfinde. "Lucy, wie schön dich zu sehen. Wo ist denn deine bessere Hälfte?" Ich muss lächeln und nehme mir ein Toast aus dem Brotkorb vor mir. "Malfoy schläft. Wir haben noch ein wenig recherchiert und er ist wirklich verdammt müde. Bis er aufwacht, wird es noch eine Weile dauern. Was machst du eigentlich noch hier? Normalerweise bist du doch um diese Zeit mit dem Frühstück fertig." "Ich habe auf dich gewartet, ich muss mit dir reden." Oh nein, dieser Ton gefällt mir nicht. "Was ist denn los?" Narzissa schweigt für einen Moment, bevor sie mir direkt in die Augen sieht.

"Was machen Draco und du ständig?" Ich bin verwirrt. "Wovon redest du?" "Sagen wir es anders. Ich weiß ja, dass ihr euch Dumbledore gegenüber als Agenten verpflichtet habt, aber seitdem du von Severus das Tagebuch deiner Mutter bekommen hast, verschanzt ihr euch noch mehr. Entweder in Dracos Zimmer oder in der Bibliothek. Ach übrigens, ich weiß, dass ihr gestern Nacht weg wart." Ich werde blass. "Woher weißt du das?" "Einige unserer kleinen Schrumpfköpfe sind sehr gesprächig. Seid froh, dass Lucius oder meine Schwester das nicht mitbekommen haben. Warum schleicht ihr zwei euch mitten in der Nacht raus?" Ich kaue auf meiner Lippe herum. Ich könnte sie anlügen, aber das bringe ich einfach nicht übers Herz.

"Meine Mutter war im selben Jahrgang, wie der Herr. Sie hat sich damals in ihn verliebt, das war vor über fünfzig Jahren. Wir haben einen Zeitumkehrer geklaut, um in ihre Vergangenheit zu reisen. Ich hoffe darin etwas zu finden. Vielleicht eine Schwäche oder so ähnlich. Ich weiß, dass du es nicht einsehen wirst, aber ich muss es versuchen. Bitte." Sie nimmt meine Hände. "Lucy, ich mache dir keinen Vorwurf, ich bin froh, dass du mir die Wahrheit gesagt hast. Trotzdem habe ich Bedenken. Draco und du seid erst siebzehn. Ihr nehmt meiner Meinung nach sowieso zu viel auf euch, aber ich weiß auch, dass mein Sohn nicht auf mich hören würde. Außerdem hat keiner von uns wirklich eine Wahl. Ich liebe euch und möchte einfach, dass vorsichtig seid. Mit jedem Schritt, den ihr macht, könnt ihr in den Abgrund fallen. Das musstest du in den letzten Monaten oft genug selbst erfahren müssen. Es hat schon angefangen, als du nach Hogwarts kamst." Das ist wohl wahr. "Ich weiß einfach keinen anderen Weg. Ich habe eine ungeheure Kraft und die einzige Information, die ich habe, ist die, dass es von der Seite meines Vaters kommt. Ich kann dir nicht sagen, warum ich mir dessen so sicher bin, dass es helfen könnte, aber das Gefühl ist einfach da. Ich glaube einfach, dass es etwas in der Vergangenheit meiner Mum gibt, das uns helfen wird. Ich muss es nur finden." Narzissa nickt und ich esse in Ruhe mein Frühstück auf, bevor ich weitere Scheiben Brot herunter zu Luna schmuggle.

Meine Freundin sitzt wieder zusammengesunken in dem Gefängnis und schaut erst hoch, als ich an die Gitterstäbe getreten bin. "Hey...", sage ich leise, "Ich hab euch was zu essen mitgebracht." Luna lächelt. "Das ist sehr nett von dir, danke Lucy." Ich setze mich auf den kalten Steinboden. "Ich kann nicht glauben, dass du nicht sauer auf mich bist.", gebe ich zu. "Wieso sollte ich denn auch? Du bist meine Freundin. Ich kenne den Grund zwar nicht, aber ich weiß, dass es einen gibt weswegen du mit Draco hier bist." "Ich wollte nicht, dass sie dich fangen, Loony..." Sie berührt meine Hand. "Es ist vielleicht nicht kuschlig hier drin, aber es könnte wirklich schlimmer sein." Mein Blick wandert zu ihrer Stirn, auf der knapp über der Augenbraue ein Schnitt verläuft. "Das sollte genäht werden." Luna lächelt. "Ich würde es nicht tun, sonst wundern die sich noch. Ich möchte nicht, dass ihr auffliegt. Ist schon in Ordnung, danke dass du uns etwas Essen hierher gebracht hast." Sie reißt ein Stück von der Brotscheibe ab. Ich sehe zu Ollivander, der immer noch in der Ecke liegt. "Hast du eine Idee, wie lange er schon hier ist?", fragt mich meine Freundin, doch ich schüttle nur den Kopf. "Seitdem ich das erste Mal Wache schieben musste, ist er schon in dieser Zelle. Dra weiß auch nicht mehr." Ich seufze und erhebe mich wieder. "Versteck noch ein bisschen für ihn, ich muss hoch. Es fällt sonst auf." Ich drücke kurz ihre Hand und gehe die lange Steintreppe hinauf. Ich öffne leise die Zimmertür meines Freundes, doch wie erwartet schläft er noch, also schleiche ich rein, hole das Tagebuch meiner Mutter und gehe in die Bibliothek.

Liebes Tagebuch, der Ball rückt immer näher und langsam werde ich nervös. Dieses Jahr wählen ja die Jungs ihre Verabredungen aus. Mich haben schon einige gefragt, sogar aus Slytherin, aber er fragte mich noch nicht. Langsam bin ich verzweifelt. Sollte ich vielleicht mit dem Wunschdenken aufhören und einfach mit dem Kerl hingehen, der mich als nächstes fragt? In letzter Zeit fühle ich mich in seiner Gegenwart so wohl, auch wenn er mich selten eines Blickes würdigt. Trotzdem, jede einzelne Sekunde der Aufmerksamkeit, die er mir schenkt, ist etwas Besonderes. Gestern in der Bibliothek hat er mich angelächelt. Er ist bekannt als "Der Eisprinz von Slytherin" und Gefühlsregungen zeigt er fast nie. Natürlich, er ist charmant. Aber ich finde es dennoch atemberaubend, wie er diesen Charakterzug für sich verwendet. Die meisten Mädchen liegen ihm zu Füßen und selbst die Lehrerinnen bekommt dieser Junge ganz leicht um den Finger gewickelt. Er ist ein Mysterium. Ein Mysterium, das ich unbedingt ergründen will...

Ich sehe vom Buch auf und schaue aus dem Fenster. Der Garten der Malfoys ist inzwischen in Schnee und Kälte gehüllt. Meine Gedanken wandern zu Harry. Ich mache mir Sorgen um ihn. Bald ist Weihnachten und soweit ich weiß, reißt er immer noch durch Großbritannien. Es bleibt ihm überhaupt keine andere Wahl, er muss die Horcruxe zerstören. Nur so kann das Ganze ein Ende finden... BOOOOOM! Ich falle vor Schreck fast von der Fensterbank. Vor mir steht ein kleines Wesen. Diese grünen Tennisballaugen kenne ich sehr gut aus der Schule. "Dobby? Was machst du denn hier?" Ihm laufen Tränen über die Wangen. "Holen Sie Meister Draco, wir müssen zu Harry Potter, er steckt in Schwierigkeiten!"

Hallo Cookies ❤
Hier ist endlich ein neues Kapitel! Ich weiß, dass es lange gedauert hat, es tut mir leid :(
Was ist wohl bei Harry passiert?
See you next time ;*
Momofelton ❤


Good Inside ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt