Germangie - Just a Dream

Reaktionen

León setzte sich zu Violetta und Julieta auf das Sofa und sah, genau wie seine Freundin, verwirrt zu den zwei Älteren. "Was müsst ihr uns denn sagen?", erkundigte sich Violetta, während Angie unsicher zu Germán blickte. Dieser nickte der Blonden kurz zu und machte diese so zum Sprecher der beiden.

"Ähm... wie soll ich das jetzt sagen?" Angie war vor solchen Verkündungen immer schrecklich nervös. Warum verstand sie selbst nicht. Es waren doch tolle Neuigkeiten und die Reaktionen der anderen würden durchweg positiv ausfallen. Naja, bis auf das eine Mal. Vielleicht lag es auch genau an diesem, dass Angie im Vorfeld immer so unsicher war...

"Jetzt sag schon! Das kann doch nicht so schwer sein.", nörgelte Violetta, was ihre Tante zum Schmunzeln brachte. So ungeduldig wie eh und je! "Ist es eigentlich auch gar nicht.", stimmte Angie nun deutlich selbstbewusster zu. "Ich bin schwanger. Wir bekommen ein zweites Kind."

Einen Moment war es totenstill. Angie sah, wie groß Violettas Augen wurden, als sie es zu realisieren schien. Keine Sekunde später stieß sie einen plötzlichen Schrei aus und sprang auf, während sie Julieta, die bis gerade eben noch auf ihrem Schoß gesessen hatte, mehr schlecht als recht an León übergab. Angie und Germán erhoben sich ebenfalls, denn schon im nächsten Augenblick fiel ihnen Violetta halsbrecherisch in die Arme. "Du bist schwanger!", stieß sie freudig aus. "Ich bekomme noch ein Geschwisterchen!"

In den nächsten Minuten wurden viele Glückwünsche ausgesprochen, es wurde viel gelacht und vor allem gab es unzählige überschwängliche Umarmungen, aller meistens von Violetta ausgehend...

"Das hätten wir hinter uns.", kommentierte Germán, als die kleine Familie vor dem Haus von León und Violetta stand. "Ja", lächelte Angie ihren Ehemann an. "Vilu war eindeutig der anstrengendste Teil  der Geschichte." "Das stimmt.", lachte Germán und griff ganz selbstverständlich nach Angies Hand, während sie zu ihrem nächsten Ziel liefen. Dieses war nur wenige Straßen entfernt und da das Wetter mitspielte, beschlossen die beiden, zu Fuß weiterzugehen.

Julieta summte glücklich auf Germáns Arm vor sich hin. Angie bewunderte sie für ihre Sorglosigkeit und ihre unbegrenzte Fröhlichkeit. Zwei Dinge, die die blonde Frau aktuell wirklich nicht von sich behaupten konnte. Bei jedem Schritt spannte sie sich mehr und mehr an. Auch wenn sie wusste, dass ihre Bedenken normalerweise unbegründet waren, hatte Angie Angst. Schreckliche Angst.

"Angie." Germán sah sie von der Seite an und drückte ihre Hand leicht. "Es ist alles gut, du brauchst dir wirklich keine Gedanken zu machen.", hörte die blonde Frau seine sanfte, beruhigende Stimme dicht neben sich. Er musste bemerkt haben, wie verkrampft sie schon die ganze Zeit über war. "Aber..." "Nichts aber Angie. Du weißt doch, dass sie nichts dagegen hat." Angie schluckte und sah dem großen Mann zum ersten Mal direkt in die Augen.

"Ich weiß." Ganz automatisch verstärkte sich der Griff um Germáns Hand. "Ich weiß aber auch noch, was damals passiert ist."

"Mamá, Germán und ich müssen dir etwas erzählen!"

Angélica war heute zu Besuch in das Castillo Haus gekommen. Die Hochzeit war nun mehrere Monate her. Es war also an der Zeit, ihre Tochter, sowie ihre Enkelin, mal wieder zu besuchen und ein wenig Zeit mit ihnen zu verbringen.

Angie und Germán passte dies ganz gut. Die blonde Frau war mittlerweile im vierten Monat schwanger und alle ihnen nahestehenden Personen wussten bescheid. Alle bis auf eine.

"Was gibt es denn, mein Schatz?" Germán, Angie, Violetta und Angélica saßen gemeinsam zu Kaffee und Kuchen am Tisch. In den letzten Minuten hatten sie sich zunächst über oberflächliche Themen und das allgemeine Wohlergehen aller unterhalten, doch jetzt hatte es Angie nicht mehr ausgehalten. Sie wollte es ihrer Mutter endlich erzählen.