Nach einigen Minuten friedlichen Schaukelns, in denen Angie ihre kleine Tochter einfach fest im Arm hielt und diese Nähe nach so vielen Wochen Distanz wieder in vollen Zügen genoss, schlenderte Germán zu ihnen. "Ich will euch beide ja wirklich nicht stören", stellte er glücklich lächelnd fest, "aber mir wird allmählich langweilig."
Er blickte daraufhin in die Gesichter von zwei grinsenden Blondinen. "Ach, du willst auch etwas machen?", lachte Angie und beugte ihren Kopf ein wenig, um Julieta anschauen zu können: "Was meinst du? Sollen wir etwas mit ihm machen?" Die Kleine legte ihren Kopf schief und tat, als müsste sie angestrengt überlegen. "Kaufst du mir denn ein Eis, Papá?", hakte sie mit zuckersüßer Stimme nach. "Ein Eis?", fragte Germán überrascht nach. "Jap und zwar mit zwei großen Kukeln!" Germáns Augen wurden gespielt groß. "Zwei? So viel?" Julieta nickte stolz, sie wusste, sie war in der überlegeneren Position. "Na schön, abgemacht.", gab ihr Vater schließlich klein bei und streckte ihr eine Hand entgegen, um mit Julieta einzuschlagen.
Bereits wenig später waren die drei zu einem kleinen Eisstand gelaufen und nun saß Julieta überglücklich auf den Schultern von Germán, einen großen Becher mit Schokoladen- und Vanilleeis in beiden Händen. "Ihr beide gebt ja wirklich ein süßes Bild ab.", kommentierte Angie grinsend von der Seite, ebenfalls mit einem Eis beladen. "Hey, ihr beide wart es, die unbedingt gleich heim wollten und da unser Kind -ich zitiere: Unter gar gar keinen Umständen selber laufen kann, weil der Heimweg viel zu weit ist!- und du es auch mal wieder nicht lassen konntest, muss ich eben ran.", stöhnte er etwas zu theatralisch, worauf ihn Angie sogleich spielerisch in die Seite boxte.
"Du weiß, dass Essen meine große Liebe ist! Du bist doch nur neidisch, gib es zu!", neckte die Dunkelblonde. Bevor Germán etwas erwidern konnte, schmatzte plötzlich ein gewisser Jemand über ihm mit vollem Mund: "Da hat Mamá wirklich Recht, Papá. Das Eis is so so so lecka!" "Da hörst du es.", lachte Angie im selben Moment, in welchem Germán sich lautstark beschwerte: "Und ich dachte, du wärst auf meiner Seite, Jul. Wie konntest du mich nur so hinter..."
Germán unterbrach sich, als er plötzlich etwas Kaltes an seinem Haaransatz spürte und fühlte, wie es ihm langsam die Stirn hinunterlief. Keine Sekunde später begann Angie laut zu kichern, während von Julieta ein lautes "Ups." zu hören war.
Spätestens als der große Mann erkennen konnte, wie ihm eine braune Träne über die Nase lief, war es eindeutig. "Du hast gerade nicht wirklich dein Schokoeis auf meinen Kopf fallen lassen.", brummte er mit einer Mischung aus Ärger und Fassungslosigkeit. "Nur das, was auf dem gleinen Löffel war. Ich hape nicht aufgepasst und ihn aus Versehen umgedreht, da ist das Eis auch schon runtergefallen. ", murmelte Julieta schüchtern, unsicher vor der Reaktion ihres Vater. "Es tut mir leid, ich hap dir das Eis wirklich nicht absichtlich auf den Kopf geworfen!" In diesem Moment konnte es Angie nicht mehr einhalten und brach in schallendes Gelächter aus.
Beinahe gleichzeitig hoben sich Germáns Mundwinkel leicht an und Julieta atmete erleichtert aus. Beide wussten nur allzu gut, dass der große Mann nun nicht mehr wirklich wütend sein konnte. Nicht, wenn diese Aktion Angie so zum Lachen brachte.
"Wartet, wartet, bleibt stehen.", ordnete sie gleich nach dem ersten großen Lachanfall an. "Das muss für kommende Generationen festgehalten werden!" Ihr Ehemann stöhnte zwar genervt auf, er fand die Situation nicht ganz so lustig wie die anderen, dennoch gehorchte er. Die blonde Frau aß schnell das letzte Waffelstück auf, dann kramte sie in der Handtasche nach ihrem Handy und stellte sich breit grinsend vor die zwei.
"Achtung, alle lächeln.", kündigte sie euphorisch an, blickte jedoch gleich wieder vom Bildschirm ihres Smartphones auf. "Germán, ja, auch du bist gemeint!", machte sie mit mahnendem Blick deutlich, woraufhin ihr der große Mann die Zunge rausschreckte und eine alles andere als begeisterte Grimasse schnitt, was ihn allerdings selbst zum Schmunzeln brachte. "Genau, schon viel besser.", lachte Angie und schoss das Foto.
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Germangie - Just a Dream
FanficAngie und Germán haben es endlich geschafft, zueinander zu finden und sind verheiratet. Beide sind wunschlos glücklich und könnten sich ihr Leben nicht besser erträumen lassen. Das Schicksal macht ihrem Glück jedoch einen Strich durch die Rechnung u...