19. Gerüchte

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"Komm Sam." Rachel zog mich auf meinen Stuhl. "Was ist da los?" Ich drehte mich zu ihr, und erzählte ihr alles, was in den letzten Tagen passiert war. Zu viel meiner Meinung nach. "Oiii." War das einzige was die rausbrachte. "Ja, mehr als nur oiii." Die ganze Zeit überlegte ich, ob das mit nachher noch stand. Hoffentlich bläst er deswegen nicht das Date ab.
"Wir reden in der Pause darüber." Sagte Rachel schnell, als Mr. Banks hereinkam. "Jupp, das sollten wir." Murmelte ich und starrte Kyle den Rest der Stunde an.

"Und was ist nun?" Rachel saß in der Pause vor mir und befragte mich nach Kyle und James. "Ich weiß es nicht." Murmelte ich. "Hoffen wir, das sie immer noch mit mir ausgehen." Flüsterte ich und legte meinen Kopf auf den Tisch. "Hey, natürlich tun sie das." Ich zog die Augenbraue unglaubwürdig hoch, merkte jedoch, das sie es nicht sah weswegen ich den Kopf schüttelte. "Ach komm, wenn sie dich nicht wirklich mögen würden, hätten sie schon längst aufgegeben." Da hatte sie recht. "Mal sehen." Meine gedämpfte Stimme hörte sich traurig an.

Auch in Geschichte saß ich neben Rachel. Letztes mal hatten wir ausfall, doch heute war Ms. Maas da und lächelte uns an. "Guten morgen meine lieben." Manche Lehrer machten ne zu große Sache daraus. Wir saßen schon fast eine Stunde herum und hörten ihr zu, als ich mitkriegte, worüber zwei Schüler redeten.

1. Schüler "Hast du es schon gehört?"
2. Schüler "Kommt drauf an was."
1. Schüler "Der tolle Kyle und das Mädchen vor uns, haben im Flur rumgemacht und jemand hat ihnen zugesehen."
2. Schüler "Oh man, wie eklig ist das denn? Wenn mich jemand bein Spannern beobachten würde... .Ihhh."

Ms. Maas sah die Schüler hinter mir warnend an. Der erste Schüler sagte noch leise "Ich erzähle dir alles später." Dann war es hinter mir ruhig. Das ist ja mal so etwas von falsch. Wir haben nicht rumgemacht! Es war nur ein winziges Gespräch mit ein paar Tränen und einer langen, gut richenden Umarmung. Blöde Typen!
Ich ballte meine Hand zu einer Faust und verauchte Ms. Maas zuzuhören.

Am ende der Stunde stand Kyle auf und ging. Er wartete nicht auf mich. Das konnte ich mir doch nicht gefallen lassen. "Bye, bis später. Nach dem Date rufe ich dich an." Sagte ich zu Rachel und rannte ihm hinterher.
"Kyle!" Rief ich durch den vollen Gang, doch er lief weiter bis wir vor unserer Bank standen. Dort drehte er sich ruckartig um und funkelte mich böse an. "Was willst du?!" Fauchte er. Woh. Ich wich einen Schritt zurück. "Ich...ich will wissen was ist." Stammelte ich. "Was soll schon sein, das was mit James läuft ist ja nicht allzu wichtig." Er war sehr laut. Sehr laut. "Ich wollte es dir ja erst sagen, aber wir sind nicht zusammen. Außerdem macht du auch jedem Mädchen schöne Augen. Was soll ich sagen?!" Langsame aber heiße Wut kochte in mir hoch. "Das ist was ganz anderes." Motzte er. "Ah, dann hast du also Sonderrechte?" Schrie ich. "Nein, das ist einfach so. Alle Mädchen sind nun mal von mir hingerissen. Das ist mein Aussehen, ich kann nichts dafür!" Stöhnend rieb ich mir den Kopf. "Schön das du das so empfindest. Warum ich dir eigentlich hinterher gekommen bin ist, weil ich wissen wollte wie das mit dem Date ist. Sind wir noch verabredet?" Fragte ich leise und sah ihm nun ins Gesicht.
Die Wut war etwas verblast, aber ganz weg war sie nicht. "Ich würde gern, aber ich weiß nicht ob das klappen kann." Flüsterte er traurig.
"Natürlich klappt das." Tränen stiegen mir in die Augen. "Ich weiß nicht." Wiedersprach er. Gereizt atmete ich ein und aus. Dann fasste ich all meinen Mut zusammen und machte einen Schritt auf ihn zu. Danach noch einen. Ich stand wenige Zentimeter von ihm entfernt. So nah, und doch so fern. Mir rollte eine winzige Träne über die Wange. "Sicher?" Fragte ich leise und mit einer brüchigen Stimme. Kyle schluckte. Die Wut war nun ganz verschwunden. "Es tut..." weiter kam er nicht, da küsste ich ihn einfach. Nur ganz kurz und sanft. "Dann nicht." Flüsterte ich und legte meine Hand kurz auf seine Wange. Eine winzige Berührung. Er war vollkommen starr.
"Bis dann." Murmelte ich und rannte rein, direkt auf die Mädchentoillete.

Und dort, weinte ich leise vor mich hin. Was das bedeutete wusste ich nicht. Ich konnte nur hoffen das James mich nicht auch noch verurteilen würde, denn er ist mir ebenso wichtig geworden. Und wenn ich beide verlieren würde, weiß ich nicht ob ich mich je wieder auf Jungs einlassen konnte.

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♡Marleen88♡

Veränderung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt