Kapitel 28

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Plötzlich stand Alex vor meinem Bett. "Rutsch mal.", flüsterte er sanft. Ich machte ohne zu zögern Platz, da ich jetzt nicht alleine sein wollte. Es ist komisch. Heute Morgen habe ich ihn noch gehasst und jetzt lagen wir zusammen in einem Bett. Ich kuschelte mich wie selbstverständlich an ihn. Und auch er legte seine Arme um mich als wäre es das Normalste auf der Welt. Meine Tränen wollten einfach nicht stoppen, jedoch beruhigte mich Alex Nähe enorm. "Es muss dir nicht peinlich sein. Mir kannst du es erzählen. Auch wenn es nicht so scheint aber ich bin ein echt guter Zuhörer." Ich schaute ihn mit verweinten und unsicheren Augen an. "Woher we..." "Ich sehe es dir an.", unterbrach er mich. "Und heute Mittag als du geschlafen hast, warst du sehr unruhig und hast im Schlaf geredet.", fügte er noch als Erklärung hinzu. Jetzt war ich geschockt. Ich hatte geredet?! "Was hab ich gesagt?", fragte ich jetzt unsicher. "Du hast von Schlägen erzählt. Und dass sie dich in Ruhe lassen sollen." "Mehr nicht?", harkte ich nach. "Nein. Aber jetzt mal ehrlich Liz. Wer schlägt dich. Wer fügt dir so kranke Verletzungen und Schmerzen zu?" Er klang wirklich besorgt. Ich verstand es nicht. "Warum willst du das alles wissen?" "Ich weiß nicht. Vielleicht weil wir jetzt Leidensgenossen sind?" Die Frage ging eher an ihn selbst als an mich. Aber vielleicht hatte er recht. Wir hingen beide auf unbestimmte Zeit hier fest also warum sollten wir uns dann nicht einander anvertrauen. "Ok. Also ich werde gemobbt. In der Schule. Sie lauern mir jeden Tag auf und verprügeln mich oder an guten Tagen beleidigen sie auch nur." "Nur?!", unterbrach er mich entrüstet. "Das kann doch echt nicht wahr sein." "Ja naja für mich ist es halt schon normal.", sagte ich verbittert. "Aber ich möchte jetzt auch nicht mehr darüber reden.", sagte ich. "Danke, dass du es mir anvertraut hast.", sagte er noch. Ich schloss meine Augen und versuchte zu schlafen, jedoch waren meine Gedanken und Gefühle jetzt noch mehr aufgewühlt als vorher. Aber Alex beruhigte mich irgendwie auf eine Art die ich nicht beschreiben konnte. Es war ambivalent.

Neustart (Kayef FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt