Kapitel 18

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"Na dann. Auf in die Höhle des Löwens.", flüsterte ich und stieg aus dem Auto aus. "Ich stehe dann um kurz vor 1 wieder hier!", rief Kai noch bevor ich die Autotür zu schlug. Ich winkte ihm kurz und sah ihm nach, wie er davon fuhr. Ich senkte meinen Blick und versuchte mich so unauffällig wie möglich in das Schulgebäude und in meinen Klassenraum zu schleichen. Jedoch wurde mein Plan, wie jedes Mal, schon am Eingang zu Nichte gemacht. Denn Melina und ihre blöde Mädchengang warteten schon auf mich. "Ach da ist die dumme Schlampe ja wieder. Wo warst du am Freitag ? Wir haben dich vermisst.", sagte sie mit zuckersüßer Stimme. Ich ignorierte es und ging weiter zu meinem Spint. "Ey Bitch antworte mir gefälligst!", schrie sie mir hinterher und sie folgten mir. Als ich gerade meine Sachen rausholen wollte, schubste sie mich gegen meinen Spint und ich knallte mit meinem Gesicht dagegen. Autsch! Das tat weh. Aber ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen und machte unbeirrt weiter. Als ich meine Bücher zusammen hatte, schloss ich ihn ab und drehte mich um und wollte zur Klasse. Doch Melina schlug mir die Sachen aus der Hand. Sie lagen jetzt überall verstreut auf dem Boden. Zu allem Überfluss kickte sie mein Mathebuch auch noch weg. Nicht, dass ich es unbedingt brauchte. Ich hasste Mathe aber es ging ums Prinzip. "Uuuupsiii. Wie ungeschickt von mir.", sagte sie wieder gespielt freundlich. Sie versuchte mich zu provozieren aber das würde ihr nicht gelingen. Nicht Heute. Denn ich hatte ganz andere Sorgen und Probleme in meinem Kopf. "Macht ja nichts.", sagte ich genaus so gefakte freundlich zurück. Ihre Augen verengten sich. "Du wagst es dich über mich lustig zu machen?!", herrschte sie mich an. "Scheint so ja.", konterte ich im ruhigen Ton. Oh man Liz warum kannst du nicht einfach mal dein vorlautes Mundwerk halten. "Na warte. Das wird dir noch Leid tun.", sagte sie und direkt hatte ich ihre flache Hand auf meiner Wange kleben. Ich verzog schmerzhaft mein Gesicht. Ok jetzt war ich Tod, dachte ich nur. Ich war zu weit gegangen.

Melinas "Gehilfinnen", wie ich sie getauft hatte, hielten mich jetzt fest und drückten mich mit ausgebreiteten Armen an den Spint. Die Klinke bohrte sich dabei schmerzhaft in meinen Rücken. Melina stand jetzt vor mir mit einem spöttischem Gesichtsausdruck. "Jetzt hast du nicht mehr so eine große Fresse was?", flüsterte sie bedohlich. Innerlich hatte ich Panik und Angst aber ich setzte mein Pokerface auf und sah sie nur an. Würde ich ihr jetzt zeigen, dass ich Angst hatte würden sie nur noch schlimmer mit mir um gehen. Es war jeden Morgen das Gleiche. Deshalb wusste ich eigentlich auch was jetzt als nächstes kam, dennoch überraschte mich immer wieder die Wucht ihrer Schläge, die in meinen Bauch und Magen gingen. All meine Luft entwich meinen Lungen und würden die Anderen mich nicht an den Spint drücken, wäre ich zusammen geklappt. Wieso ich? Wieso? Wieso? Wieso? Meine Maske fing an zu bröckeln und die ersten Tränen bahnten sich den Weg durch meine Augen hinunter über meine Wangen, bis sie auf dem Boden tropften. Nach weiteren zwei Schlägen ließen sie mich endlich in Ruhe und gingen lachend und triumphierend davon. Wie konnte man auf sowas bitte stolz sein ? Ich sank nun zu Boden und war unfähig mich in irgendeiner Weise zu bewegen. Heute hatten sie echt übertrieben. Es tat höllisch weh. Ich bekam kaum Luft und Morgen würde ich wieder neue blaue Flecke verstecken müssen.

Neustart (Kayef FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt