"Yooo! Miraa!", eine männliche Stimme reißt Amira aus ihren Gedanken. Sie dreht sich in Richtung der Stimme und sieht in Gabriels lächelndes Gesicht.
"Hast du gehört was ich gesagt habe? Du bist ja mit dem Gedanken in den Wolken.", stellt Gabriel amüsiert fest.
"Buchstäblich.", fügt Mia hinzu während Sie Gabriel und Amira ihren Block unter die Nase hält. Amira lächelt bei der Skizze. Mia hatte sie gezeichnet und ihr Gesicht von Wolken umgeben.
"Dann wiederhole ich es für die Prinzessin nochmal. Der Professor will ein Bild von unserer größten Angst. Ist doch kompletter Schwachsinn.", erklärt Gabriel während er wie wild mit den Händen gestikuliert.
"Ich finde es interessant.", gibt Amira zu und erntet angewiderte Gesichter.
"Aha heißt das du hast schon was."
Amira nickt Mia zu sodass diese sich neugierig zu Amira beugt.
"Ich sag nichts bis ich es tatsächlich gezeichnet habe."
"Spaßverderberin."
Plötzlich vibriert Amiras Handy kurz.
Eine Nachricht von ihrer Schwester:
-Wir sollten klären was letzte Woche passiert ist.
Amira schmunzelt und antwortet sofort.
-Du willst nur wissen wann ich es Baba erzähle.
-Du wirst immer frecher. Dieser Iias tut dir nicht gut.
Amira wird wütend bei dieser Antwort. Iias ist der einzige Grund warum sie studieren kann was sie will denn er war es der ihr gezeigt hat das sie Rechte hat. Wie kann so ein Mensch schlecht für sie sein.
Schnell tippt sie ihre Antwort ein:
-Wir treffen uns um 16 Uhr beim Währinger Park Eingang
-OKAmira sucht ihren Schal aus der schwarz-roten Umhängetasche während sie den Weg entlang spaziert. Es wird langsam kühler und Amira mochte die Kälte überhaupt nicht. Mit kalten Händen knöpft sie ihren weißen Mantel zu und bindet sich den geblümten Schal um.
Jasmin wartet bereits am Eingang und lächelt ihre Schwester zur Begrüßung an.
"Wow eine richtige Studentin.", witzelt Jasmin als sie Amira sieht.
"Ich bin froh dich zu sehen."
"Ach echt.", Jasmin zieht eine Augenbraue hoch, "Du wolltest deine verhurte Schwester sehen?"
"Du bist nicht...", Amira kann dich nicht dazu bringen das Wort zu wiederholen.Jasmin und Amira schlendern wortlos nebeneinander durch den Park.
"Also?", Jasmin hält die Stille nicht mehr aus.
"Was hat Mathias getan?"
"Nichts."
"Du willst mit einem Typen zusammen sein der Verlobt ist? Der dich nie in der Öffentlichkeit küssen kann weil Freunde seiner Verlobten euch sehen könnten? Wieso?"
"Das verstehst du nicht.", zischt Jasmin.
"Dann erklär es mir. Du sagst immer das ich es nicht verstehe. Na dann erklär es mir."
Jasmin fällt keine Antwort ein.
"Weist du was ich denke Jasmin. Du verstehst es selbst nicht."
Amira bleibt stehen und bringt ihre Schwester dazu ebenfalls stehen zu bleiben. Sie sieht ihrer Schwester in die Augen doch diese dreht wütend den Kopf zur Seite.
"Ich möchte nicht so leben wie du. Ich will frei sein. Tun was ich will, wann ich will."
"Und so stellst du dir das vor? Mit einem Typen zu schlafen der dich nicht liebt?"
"Er liebt mich!", faucht sie wütend doch Amira schreit zurück.
"Nein! Er hat eine andere! Jasmin mach die Augen auf! Er ist verlobt."
"Das ist dein Problem?! Das er verlobt ist? Nicht das ich mit ihm geschlafen habe obwohl wir nicht verheiratet sind?!", Jasmin scheint sichtlich verwirrt.
Amira schüttelt den Kopf und atmet tief durch.
"Ich bin nicht wie meine Eltern. Es ist falsch was du getan hast aber du hast mir unter Tränen versprochen das du versuchen wirst dich zu bessern. Und in der selben Woche finde ich dich mit einem Jungen nackt in einem heruntergekommenen Hotel. Wieso?"
"Doch stört das er verlobt ist?", Jasmins Stimme wird ruhig.
"Ja!", ruft Amira sodass Jasmin leicht erschrickt.
Amira wird einfach nicht schlau aus ihrer Schwester. Wieso tut sie das?
"Liebst du ihn?", möchte Amira wissen doch Jasmin schmunzelt.
"Gute Frage.", erwidert sie leise während sie den Blick senkt, "Ich mache Schluss. Er wird es verkraften."
"Er ist mir egal. Wirst du es verkraften?", Amiras Stimme klingt mitfühlend.
Jasmin nickt lächelnd.
"Standard eben. Eis und heulen. Oh und bei meinen Freundinnen ihn fertig machen."
"Du weist ich bin für dich da."
"Jaja ich hab meine Freundinnen. Aber wenn was ist meld ich mich.", gibt Jasmin grinsend zurück.Amira legt den Pinsel auf die Palette und starrt ins Nicht während ihre Gedanken sich um ihre Schwester drehen.
Das ergibt keinen Sinn. Warum schläft man mit einem dem man nicht liebt? Was will sie bezwecken? Hat es etwas damit zu tun das sie nicht wie ich werden will. Obwohl...was genau meint sie. Zwangsverheiratet zu werden oder sich nicht trauen seinem Vater die Stirn zu bieten?
Amira ist so in Gedanken versunken dass ihr das Öffnen der Haustüre nicht auffällt. Iias legt seine Hand auf ihre Schulter sodass sie erschrickt.
"Woah sorry. Wo warst du schon wieder mit den Gedanken?"
"Oh nein nein. Uhm...bei Jasmin. Wir haben uns getroffen.", erklärt Amira.
Iias legt seine Tasche neben die Couch und zieht seinen Mantel aus während er sich erkundigt wie das Treffen verlaufen ist.
"Ich denke sie wird sich von ihm trennen."
Erschöpft lässt er sich neben Amira auf die Couch fallen und legt seinen Kopf auf ihre Schulter.
"Klingt nicht nach wahrer Liebe. Eher nach Rebellion. Ihr wollt mich als Jungfrau? Tja Pech."
Amira lässt den Gedanken einsinken bevor sie realisiert das Iias Recht hat. Jasmin will einfach nur rebellieren und anders sein und deshalb bricht sie jede erdenkliche Regel.Amira seufzt bei dem Gedanken das ihre Schwester ihr Leben wegschmeißt nur um ihrem Vater zu trotzen.
"Du denkst zu viel nach. Ich weis sie ist deine Schwester aber leb dein Leben. Es wird sich schon alles irgendwie hinbiegen. Erzähl mir wie war die Uni?"
Erst jetzt bemerkt Amira das ihre Schwester sich nicht nach ihrem Befinden erkundigt hat. Iias ist der einzige der fragt wie ihr Tag verlaufen ist. Schwester hin oder her. Traurigerweise fühlt sie sich sicherer und näher zu einer Person die sie gerade mal seit knapp 5 Monaten kennt als zu ihrer eigenen Schwester mit der sie aufgewachsen ist. Wie verdreht ist das den?"Amira?"
Iias lächelt als er bemerkt das seine Frau wieder in ihrer eigenen Welt gelandet ist und hat seine eigene Methode sie zurück zu holen. Ohne eine Vorwarnung zieht er sie am Nacken zu sich und küsst sie leidenschaftlich. Anfangs ist Amira zu überrascht um zu reagieren aber sie fast sich und erwidert den Kuss.
"Ich liebe dich.", haucht er ihr gegen die Lippen und widmet sich ihrem Nacken zu. Sie liebt das Gefühl seiner warmen Lippen auf ihrem Hals und legt den Kopf schief sodass ihr Hals frei liegt. Schweratmend beugt Amira sich zu seinem Ohr und flüstert ihm etwas zu.
"Ich liebe dich auch. Sehr."
Iias zieht sie auf seinen Schoß und Amira lässt es geschehen. Wieder küsst er sie leidenschaftlich auf die Lippen während er ihren Rücken mit der rechten Hand entlang fährt und mit der linken ihren Nacken massiert. Amira weis nicht so recht was sie machen soll. Ihre Haut prickelt bei jeder Berührung und das Kribbeln in ihrem Bauch wird immer intensiver. Seine Lippen sind heiß und angehen sodass sie sie nie wieder loslassen will.
Iias widmet sich wieder ihren Nacken zu und zieht dabei ihr Shirt zur Seite. Mit der anderen Hand berührt er bloß den Saum des Shirts. Er will sie nicht verschrecken und versucht daher alles so langsam wie möglich zu machen. So langsam er es schafft. Es ist nicht schwer sich zurück zuhalten wenn die Person die man liebt in den eigenen Armen liegt. Erneut küsst er sanft ihre Lippen während er sie langsam auf die Couch herunter drückt.
Amira weis was er versucht aber sie schafft es nicht klar genug zu denken um zu reagieren also lässt sie es geschehen.
Gieriger küsst er sie während er seinen Körper gegen ihren drückt doch plötzlich werden sie von der Türklingel gestört. Anfangs hat Iias es ignorieren können aber die Person an der Tür scheint nicht warte zu können und klingelt mehrmals hintereinander sodass er sich genervt aufsetzt.
"Ich glaub das ist das dritte mal das wir unterbrochen werden."
Amira lacht kurz auf und Iias geht zur Tür.
"Genau da wo es spannend wird.", fügt er amüsiert hinzu bevor er die Tür aufsperrt.

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Über Zwang und Liebe
RomanceKann aus Zwang Liebe werden? Zu Gehorsam gedrillt und in eine Form gepresst die der strengen Gesellschaft passt. Keine eigene Meinung, keine eigenen Entscheidungen. Nicht einmal den Ehemann darf Amira sich selbst aussuchen. Doch sie hat Glück...