Iias kann es immer noch nicht ganz glauben. Aber sie hat es doch gesagt: ich habe mich dir mit dem Gedanken genähert. Sie wollte geküsste werden? Aber wieso? Iias kommt auf mehrere Begründungen doch keine passt. Vielleicht kann tatsächlich Liebe entstehen. Ich mein, es ist offensichtlich das ich mich zu ihr hingezogen fühle. In diesem Moment schaut Amira aus der Küche um Iias zum Essen zu holen. Iias ist jedes Mal beeindruckt wenn er Amiras Kochkünste erlebt. "Wie schaffst du es nur so gut so kochen?"
"Ich halte mich genau an das Rezept.", antwortet sie kurz und knapp.
"Oh also hast du ein Kochbuch mit Rezepten hier liegen?", scherzt Iias doch Amira nimmt es ernst.
"Nein meine Mutter hat mir alles beigebracht und mein Vater hat verlangt das ich alles auswendig lerne." Bei diesen Worten legt Iias sein Besteck hin und hebt den Kopf. "Amira." Jedes Mal wenn er ihren Namen sagt spürt sie dieses warme Gefühl das ihren ganzen Körper durchströmt. Sie schaut hinauf und blickt ihn fragend an. Iias beschließt einfach zu fragen. "Wolltest du das ich dich küsse?" Amira wird automatisch rot und wendet den Blick ab doch Iias steht auf und stellt sich mit ausgestreckter Hand neben sie hin. Anfangs verwirrt nimmt sie seine Hand und wird von ihm hochgezogen. Noch bevor sie reagieren kann drückt er sie leicht gegen den Tisch und presst seinen Körper gegen ihren während er ihre Hand nicht loslässt. Um ehrlich zu sein weis Iias selbst nicht was er da tut. Doch er hat das Gefühl er muss es tun...was auch immer dieses es ist.
"Wolltest du das ich dich küsse?", wiederholt er seine Frage, dieses Mal etwas verführerischer. Während Amira errötet bleibt er nach außen hin stark obwohl er innerlich schreit. Amira kämpft gerade mit sich selbst. Ihre Antwort ist ihr klar doch wie sagt sie es? Sie steht zwischen Logik und Leidenschaft. Zwang und Hingabe. Sie schließt zu Iias Überraschung die Augen. Etwas verwirrt über die Entwicklung beobachtet er sie. Plötzlich öffnet sie die Augen wieder. Zögernd legt sie ihre zweite Hand auf seine Schulter während er seine auf ihre Taille legt. "Ja.", antwortet sie selbstsicher und mit leidenschaftlichem Unterton. Iias lässt sich nicht zwei mal bitten und drückt, zuerst unsanft, seine Lippen auf ihre. Überrascht lässt sie ihn führen und stimmt sofort mit ein. Dieser Kuss ist anders. Er ist fordernd. Und bestimmend. Amira hat das Gefühl sie geht unter in diesem Kuss. Kurz löst er sich von ihr um in ihre Augen zu sehen. Mit halboffenen Augen lächelt sie ihn leicht an während sie ihre Arme um seinen Nacken legt. Wieder beginnt er sie zu küssen und berührt dabei sanft ihr Gesicht. In diesem Moment vergisst Amira alles. Jede Etikett ihrer Eltern, jede Regel, jedes Verbot. In diesem Moment denkt sie nicht. Sie fühlt. Sie krallt sich an sein Shirt und berührt mit der zweiten Hand seinen Nacken. Seine Hände wandern von ihren Haaren über ihr Gesicht zu ihrem Nacken und von ihrer Taille zu ihrem Oberkörper. Er hält inne und versucht seine Hand auf ihrer Taille ruhen zu lassen um sie nicht zu verschrecken. Immer wieder löst er sich kurz von ihren Lippen um ihr in die Augen zu sehen. Er küsst ihre Wange, ihre Stirn und widmet sich wieder ihren Lippen. Einige Minuten später atmet er tief durch und lächelt sie an. "Und?", erkundigt er sich mit einem Grinsen. Amira ist verwirrt und lehnt sich ein wenig zurück. "Wie wars?" Kurz lacht sie auf. "Sowas fragt man normalerweise nicht.", stellt sie amüsiert fest. Er fährt sich mit dem Daumen über die Unterlippe und legt den Kopf schief während er sich langsam näher beugt doch sie weicht schmunzelnd zurück.
Beide vergessen in was für einer Situation sie sich befinden und erleben den Moment wie ein normales Paar. Während er die Hände an ihre Hüfte legt, wirft sie ihre Arme um seinen Hals. Sie lächeln sich an.
Doch Iias erinnert sich an seine Frage. Warum? "Warum wolltest du das ich dich küsse?", platzt es aus ihm heraus. Amira hat nicht wirklich eine Antwort auf seine Frage denn sie hat sich die Frage selbst bereits gestellt. Sie wendet den Blick ab und will ihre Arme zu sich ziehen aber er lässt ihre Hüfte los um ihre Hände zu packen. Sofort spürt sie eine Leere. Er sieht sie an. "Wieso...hast du mich...geküsst?", gibt sie mit zitternder Stimme zurück. Iias überlegt. "Ich verliebe mich in dich.", antwortet er kurz und knapp. Sofort dreht Amira sich zu ihm. Sie schaut in seine grünen Augen doch sie erkennt nichts. Sie kennen sich nicht lange aber trotzdem schafft er es sie so zu verwirren. Sie macht Sachen die sie sonst nie machen würde. Selbst wenn ihr Ehemann ein anderer wäre. Bei diesem Gedanken packt sie ein beklemmendes Gefühl in der Brust. Es kann kein anderer sein? Verwirrung macht sich in Amiras Kopf breit während Iias bei jeder Sekunde ihrer Schweigens mehr Selbstvertrauen verliert.
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Über Zwang und Liebe
RomansaKann aus Zwang Liebe werden? Zu Gehorsam gedrillt und in eine Form gepresst die der strengen Gesellschaft passt. Keine eigene Meinung, keine eigenen Entscheidungen. Nicht einmal den Ehemann darf Amira sich selbst aussuchen. Doch sie hat Glück...