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"Das ist doch wohl ein Scherz?", entgegnet ihr Vater mit einem Grinsen doch ne länger die Stille von Iias und Amira anhält umso mehr verschwindet das Grinsen. Amiras Mutter schlägt sich auf die Stirn. "Wie kannst du es wagen! Du bist eine Schande für diese Familie! Ich erlaube dir nicht so einen Mist zu studieren! Was erlaubst du dir da!", Amira zuckt bei jeder seiner Beleidigungen zusammen. "Vater-", Iias möchte ihn beruhigen aber er hebt mahnend die Hand. Iias ballt die Fäuste. "Sie ist jetzt meine Verantwortung. Ich habe sie zu dem Kunststudium angemeldet.", erklärt Iias ruhig doch ihr Vater wird noch wütender und beginnt zu schreien. "Du solltest schon schwanger sein was für Kunst!" Es geht immer so weiter. Ganze 30 Minuten schreit er sie an und Iias schafft es nicht ihn zu beruhigen. Irgendwann wird er still und steht auf. "Wie du willst. Iias hat recht. Du bist nicht mehr meine Verpflichtung sondern seine.", mit diesen Worten verlässt er gemeinsam mit ihrer Mutter Iias Wohnung. Die Tür knallt er hinter sich zu sodass sowohl Amira als auch Iias zusammen zucken. Iias atmet erleichtert aus und dreht sich zu Amira. Diese sitzt zitternd neben ihm. Langsam legt er den Arm um sie und zieht sie in seine Arme. "Es ist okay. Er kann schreien so viel er will aber du wirst studieren." Sie beginnt zu Wimmern. Sie atmet tief durch und legt ihren Kopf gemütlich gegen seine Brust und legt ihre Hände auf seinen Bauch. Etwas überrascht beginnt Iias ihren Kopf zu tätscheln. Sie kann sein Herz schlagen hören und das gefällt ihr. Es beruhigt sie. Sie schließt die Augen. "Ich werde Kunst studieren.", sagt sie plötzlich mit selbstbewusster Stimme. "Ja das wirst du. Die Zusage lag ja heute morgen in der Post.", erwidert er grinsend. Genau so hat es begonnen. Amira wollte es ihrem Vater erst beichten wenn sie tatsächlich aufgenommen wurde. Vor einer Woche war die Diskussion über ihre Mappe. Amira konnte kein Wort herausbringen aber Gott sein Dank haben ihre Bilder für sie gesprochen. Naturstudien, Portraits, abstrakte Kunst und sogar kreative Werke aus ihrer eigenen Fantasie haben die Jury beeindruckt...und heute morgen kam die Zusage per Post. Sie kann wie jedes normale 18 jährige Mädchen studieren gehen. Abgesehen davon das sie mit einem 24 jährigen arbeitenden Mann verheiratet ist. Doch nach zwei Monaten Ehe stört sie das nicht. Er ist gut zu ihr und gibt ihr Freiraum. Sie setzt sich auf doch bleibt ihm nah. Sie schluckt während sie ihm eindringlich in die Augen schaut. Es ist als würde das grün sie einsaugen. Sie sieht nur ihn. Keiner traut sich etwas zu sagen und die angenehme Stille zu brechen. Sanft nimmt er ihr Gesicht in seine Hände. Sie zuckt nicht einmal zusammen und legt ihre Hände auf seine Brust. Langsam überbrückt er den Abstand zwischen ihren Gesichtern. Amiras Herz schlägt schneller je näher er ihr kommt sodass sie das Gefühl bekommt er kann ihr Herz schlagen hören. Ihre Gedanken sind leer und ihre Konzentration richtet sich auf die Schmetterlinge in ihrem Bauch und seinen warmen, großen Händen. Ihn jedoch plagen hunderte Gedanken. Er zieht scharf die Luft ein und atmet langsam aus. Sie spürt nun seinen Atem auf ihren Lippen und bekommt eine Gänsehaut. Leicht schließt er die Augen kurz bevor er seine Lippen auf ihre presst. Amira zuckt kurz zusammen doch sie wehrt sich nicht. Ganz im Gegenteil sie macht es ihm nach und bewegt die Lippen synchron zu seinen. Seine rechte Hand wandert zu ihrem Nacken während seine linke in ihre Haare fährt. Mit der Zeit wird der Kuss intensiver und sobald er ihr leicht über die Lippen leckt zieht sie sich zurück. Sie atmet schwer und starrt ihn mit ihren unschuldigen dunkelbraunen Augen an. Iias schluckt. "Uhm...sorry.", flüstert er. "Du hast nichts falsch gemacht. Ich hab mich dir mit dem Gedanken genähert.", erklärt sie während sie aufsteht und in die Küche geht. Warte was? Sie wollte das ich die küsse?

Über Zwang und LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt