viele helle Punkte

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So langsam bekam ich wirklich Lust, meine Waffe zu ziehen, doch das ging jetzt noch nicht, es war noch zu früh.
Also folgte ich Koroljov weiter durch das Haus, bis er uns in einen Raum mit mehreren Computern und Arbeitsplätzen führte, bei einem davon blieb er stehen.

"Dies, ist das Herzstück von allem. Hier sammeln wir sämtliche Informationen über jeden Agenten und Auftrag. Unsere Leute sind überall auf der Welt, wir könnten das MI6 in kürzester Zeit zum Zusammenbrechen bringen."

Ich musste mich anstrengen ihn zu verstehen, denn jetzt, wo er länger sprach, war sein Akzent noch stärker, doch was er sagte, war schockierend.

"Wie haben sie das geschafft?" wollte ich wissen und er lachte ein wenig und meinte "Sagen wir so, Michail hier, ist sowas wie der Q vom MI6, nicht war?"

Er deutete dabei zu einem Mann, der genauso blond war, wie meine Mutter es war, doch als er den Blick von seinem Bildschirm hob und sagte "Du weißt, dass ich den Vergleich nicht mag." konnte ich sehen, dass seine Augen braun waren.

"Vielleicht ist er doch nicht so gut, wenn er den Vergleich nicht mag." sagte ich, woraufhin er antwortete "Nein, es ist weil ich besser bin."

Es klang nicht so, als könnte er sich besonders gut verteidigen, auch nicht in Worten, doch ich zog nur eine Augenbraue hoch, sagte aber nichts weiter.

Plötzlich drehte sich Koroljov, der eben noch gelächelt hatte, mit grimmiger Miene zu Dad und mir und hielt eine Waffe auf meinen Vater gerichtet.

"Also James, irgendwelche letzten Worte?"

"Ich denke, wenn man diesen Rechner zerstört, zerstört man Alles hier, nicht?"

"Tja, das wirst du leider nie erfahren."

Dad hatte sich zuerst vor mich gestellt und mich fest gehalten, um mich zu beschützen, doch jetzt konnte ich mich befreien und zog meine Waffe, welche ich auf Jegor richtete.
"Ich denke schon."

Er sah mich nur an und meinte "Ach bitte, selbst wenn du mich erschießt, ich werde einen Nachfolger haben und es wird trotzdem weiter gehen."

Ich musste sagen, das klang logisch, aber dann kam mir eine bessere Idee und ich richtete die Waffe auf den Rechner, von dem er die ganze Zeit sprach.

"Da sieht man mal wieder, mit den Bonds kann man keine Geschäfte machen."

Dad antwortete "Jedenfalls keine schlechten Geschäfte, aber mit den Koroljovs kann man ja nicht verhandeln."

Ich stand vor meinem Vater und ich hatte das Gefühl, mich würde Jegor nicht erschießen, warum auch immer. Wahrscheinlich weil er mich bei Spectre dabei haben wollte.

Es hatten sich nun schon einige Sicherheitsleute im Raum und an der Tür positioniert und ich sagte "Was meinst du Dad, sollen wir schauen was passiert?"  

"Aber natürlich." kurz bevor ich schießen konnte, kam Koroljov auf mich zu. Ich richtete schnell die Waffe auf sein Bein und drückte den Abzug.

Er schrie kurz auf vor Schmerz und sagte ziemlich gequält klingend "Was, wenn ich dir sage, dass Alexej auch hier im Haus ist?"

Ich sah ihn von oben herab an, aber innerlich brach bei mir Panik aus, was wenn der Rechner wirklich auch das Haus zerstörte und er hier war?

Doch ich ließ mir nach außen nichts anmerken und schoss mehrmals auf die Geräte.
Plötzlich ging eine Sirene los und auf einem Bildschirm an der Wand sah ich einen Countdown, zwei Minuten, ich sah mich um.

Leute kamen auf uns zu und Dad schob mich mit sich. "Los, raus hier!"

Ich schaffte es, meine Panik zu unterdrücken und rannte meinem Vater hinterher, wir mussten uns den Weg freikämpfen.

"Weißt du überhaupt, wo wir lang müssen?"  

"Nein, aber du dort und ich hier." sagte er und deutete dabei erst nach links, dann nach rechts.
Ich nickte kurz und rannte weiter, der Typ, der uns zu den Zimmern gebracht hatte, stellte sich mir in den Weg und ich zögerte nicht, sondern verpasste ihm einen Schlag ins Gesicht und einen Tritt von mir weg und gegen die Wand.

Das Schöne war, dass ich fast immer den Überraschungsmoment auf meiner Seite hatte, da man sowas von mir einfach nicht erwartete.

Ich fand schließlich einen Weg nach draußen und rannte weiter, ich hörte, dass ich verfolgt wurde und die Schritte waren ziemlich nah.

Hoffentlich ist es Dad, dachte ich, doch als ich mich kurz umdrehte waren da nur wieder zwei Männer in schwarzen Anzügen.
Sie kamen näher und wollten mich festhalten, aber sie schienen außer Puste zu sein, was mir sehr gelegen kam, um Beide bewusstlos schlagen zu können.

Ich sah mich kurz um, keine Spur von Dad. Er wird schon draußen sein, redete ich mir ein.
Dann fiel mir der Countdown wieder ein und ich rannte in den Wald, einfach weg von diesem Haus.
Mir hätte bitterkalt sein müssen, doch ich konnte förmlich spüren, wie das Adrenalin durch meine Adern rauschte, weshalb ich das noch nicht merkte.

Hinter mir hörte ich eine große Explosion und ich stolperte vor Schreck.
Es war nicht leicht in dem Schnee zu rennen, darunter war der Waldboden, den man nicht sehen konnte und ich dankte mir selbst, dass ich meine Stiefel angezogen hatte.

Ich blieb kurz stehen, um mich umzusehen. Hinter mir sah ich das Haus brennen, ansonsten waren da.. Bäume.
Als ich langsamer weiter rannte, hörte ich hinter mir noch einen weiteren Knall, ich erschrak mich, wollte davon weg, doch diese Explosion schien noch größer gewesen zu sein, als die Erste, denn ich wurde von der riesigen Wucht erfasst und nach vorn geschleudert.

Ich schrie auf, als ich auf dem Boden aufschlug. Alles tat weh, für einen Moment sah ich nur ganz viele helle Punkte.
Ich blinzelte und versuchte aufzustehen, ich schaffte es zu sitzen. "Dad?" fragte ich, obwohl ich es eigentlich laut rufen wollte.

Ich tastete nach meinen Hosentaschen.
Prima, Handy weg, Waffe weg.
Meine Gedanken drehten sich mal wieder im Kreis, und obwohl mir nun furchtbar kalt wurde, beschloss ich aufzustehen und weiter zu gehen.
Das Zeitgefühl hatte ich ebenfalls völlig verloren.
Ob nun Stunden oder Minuten, das Haus war nicht mehr zu sehen und ich bekam Angst, da ich keine Ahnung hatte, wo ich war.

Außerdem erinnerte ich mich dunkel an Geografieunterricht, hier gab es ziemlich viele Tiere, was wenn ein Schneetiger vor mir stand? Gab es den hier?
Und diese Kälte, so kalt, immer kälter.

Irgendwann wurde alles schwarz vor meinen Augen und ich fiel in noch mehr Kälte.

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Guten Abend :)
Wer es jetzt noch gelesen hat:
Gute Naacht :*

Ich hoffe es gefällt euch *-*

Oben im Bild ein Wald und die Schuhe, die ich mir für Lee dachte
Und sorry für schlechte Qualität 😅

007's little PrincessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt