hinter den Bänken

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Nachdem Alexandria uns noch einiges über die Geschichte des Klosters erzählt und uns erklärt hatte, dass die Anderen zurzeit nicht da waren, zeigte sie uns zwei Zimmer in denen wir übernachten konnten.

Nach einer Weile suchen gab sie uns auch Schlafsachen und als wir uns bedankt hatten, ließ sie uns dann allein.

Nun saß ich bei Alexej auf dem Bett und sagte "Wie soll es jetzt weiter gehen? Wir brauchen einen Plan."

Er saß mir gegenüber und sah mich an. "Ich bin immer noch auf der Flucht vor Koroljovs Leuten, ich habe Michail Anweisung geben hören, mich zurück zu bringen."

Auch das noch, Koroljov hatte ja gesagt, er hat immer einen Nachfolger und wenn dieser ihn zurückholen will, wird er das wahrscheinlich schaffen.
Ich hatte das Gefühl, es gehörten deswegen so viele Leute dazu, weil die Meisten gar nicht wussten, worum es überhaupt ging, sondern einfach taten, was ihnen gesagt wurde.

"Ich frage mich wo mein Dad ist, wir müssen ihn finden. Was wenn sie ihn gefangen haben?"

"Das glaube ich eigentlich nicht."

Ich dachte einen Moment lang nach bevor ich fragte "Hast du dein Handy noch?"

Er zog seinen Mantel zu sich und suchte in den Taschen. "Ja, warum?"

"Ich hab meins im Wald oder im Haus verloren, kann ich deines kurz benutzen?"

"Klar."

Er gab mir sein Handy und ich tippte eine der wenigen Nummern ein, die ich auswendig kannte.
Es dauerte nicht lange, bis am anderen Ende eine vertraute Stimme erklang.

"Hallo?"

"Hey Q, ich bin es Leeanne."

"Hey Lee, was ist das für eine Nummer mit der du an rufst?"

Q schien sich zu freuen von mir zu hören, er musste ja in etwa wissen wo ich war.

"Ich hab mein Handy im Wald verloren, aber ich brauche deine Hilfe. Weißt du wo 007 ist?"

Während er jetzt sprach, konnte ich ihn auf einer Tastatur tippen hören.

"Ich hab mir schon Sorgen gemacht, als es kein Signal mehr von dir gab. Dein Vater, also sein Handy ist auf dem Weg von Bibikha nach Nowosibirsk, auf einer Straße, die ich nicht aussprechen kann."

"Was?! Nach Nowosibirsk? Kommt er nicht mal auf die Idee, sich zu fragen, wo ich bin?"

Einen Moment herrschte Stille, bis Q meinte "Also mich hat er nicht gefragt.."

Ich atmete tief durch und ließ mich zurück in die Kissen sinken.
"Okay, er wird ohne mich klar kommen, das ist er sonst auch immer. Ich möchte morgen zurück nach London."

Alexej beobachtete mich nur und ich denke mal, Q suchte gerade eine Verbindung heraus. "Hast du deinen Ausweis noch?"

"Ja."

Wenigstens etwas, dachte ich mir, mit diesem kam ich ja so gut wie überall durch.

"Gut, dein Flug geht morgen um 9 Uhr Morgens, du wirst um 7 Uhr abgeholt. Ich hab die Nummer schon geortet."

Ich lächelte leicht und sagte "Danke Q."

Wir verabschiedeten und kurz, dann legte ich auf und gab Alexej sein Handy zurück.

Bisher waren wir Beide zu faul gewesen, uns umzuziehen.
Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und er legte beide Arme um mich. Es war schon erstaunlich, wie wohl ich mich fühlte.

"Du fliegst also nach London?"

Ich wusste ja auch nicht, ob das jetzt richtig war, aber ich wollte gerade einfach nur nach Hause.
"Du könntest ja mitkommen."

"Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist.."

"Hm.." Ich wusste, was er meinte, dass er mich und mein Zuhause von Koroljovs Agenten fernhalten wollte, doch ich würde ihn vermissen.

Natürlich kam mir auch der Gedanke, mit ihm zu gehen, aber da kam mein Pflichtbewusstsein doch wieder zum Vorschein.
Denn ich musste mich ja bei M melden und, wenn ich in Aberfeldy ankam, würde es schon Samstag Abend sein, schon wieder Silvester. Wir hatten ja nicht einmal Weihnachten gefeiert.

Da fiel mir ein, dass ich für die Silvesternacht, mit Sydney verabredet war.

Plötzlich wurden wir Beide von einem lauten Knall aus unseren Gedanken gerissen. Wir sprangen aus dem Bett und nahmen uns jeweils eine Waffe.
Leise kamen wir aus dem Zimmer und auch Alexandria kam gerade den Flur entlang gelaufen.

Ich deutete ihr leise zu sein und hinter uns zu bleiben.
Ich konnte sehen, dass sie Angst bekam, als sie die Waffen sah.

Alexej ging voran und ich folgte ihm die Treppen nach unten, ich hörte Stimmen von mehreren Leuten, konnte jedoch nicht verstehen, was sie sagten.
Er öffnete vorsichtig die Tür einen Spalt weit, sodass man durch schauen konnte. Die besagten Leute hatten die große Eingangstür aufgebrochen, daher der Knall, und standen noch ziemlich weit am Eingang.

"Ich sagte ja, ich bin noch auf der Flucht." flüsterte Alexej und ich antworte "Auf den Boden."

Wir gingen zu Boden und krochen hinter den Bänken entlang und ich wisperte "Über den Friedhof gibt es hinten einen Ausgang."

Da die Tür nun weit offen stand, konnte ich draußen Autos erspähen, aber keine weiteren Leute.

"Gibst du mir Deckung?"

Ich nickte, obwohl ich es eigentlich unpassend fand, in einem Kloster zu töten. Und wenn ich sie nur verletzte..?

"Versprichst du, dass du mich besuchst?"

Die Leute begannen jetzt durch den Raum zu gehen, doch Alexej lächelte leicht und flüsterte "Versprochen. Ich liebe dich.."

"Ich liebe dich auch.."

Er ließ meine Hand los und ging, im selben Moment richteten seine Verfolger ihre Waffen auf ihn und ich beschloss, ihnen in Arme oder Hände zu schießen.
Meine Schüsse fielen ohne Pause und sofort drückte ich mich mit dem Rücken an die Seite der Kirchenbank.

Ich hörte schmerzvolles Aufstöhnen und den Ruf eines Mannes. "Los! Zurück ins Auto!"

Schritte gingen daraufhin in Richtung Tür, diese blieb offen stehen.

Ich blickte langsam über die Bank und sah ein Auto vor dem Eingang vorbei fahren.
Noch immer mit Waffe in der Hand, ging ich zu der großen Tür und zog schnell beide Seiten zu.

Das normale Schloss an der Klinke war geknackt worden, aber das Schloss unten am Boden war anscheinend mit mehr Gewalt geöffnet geworden.

Ich schob meine Waffe in den Hosenbund und atmete tief durch, um mich zu beruhigen.
Jetzt wurde mir erst klar, was gerade passiert ist.
Alexej war schon wieder weg.
Aber er hat mir versprochen, mich zu besuchen und er hat gesagt, dass er mich liebt.

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Heyy
Und jetzt sind die Ferien auch schon wieder vorbei 😢

Ich hoffe euch gefällt, was ihr lest :*
(Ja, ich weiß schon wieder nicht, was ich noch dazu schreiben soll..😅)

Oben im Bild: Alexej (Danila Kozlovsky)

007's little PrincessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt