Weihnachten und Zukunft

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Ich trug unter dem Mantel und über den Winterstiefeln bloß eine Jogginghose, doch wen sollte es stören, ich fuhr ja nur wenige Minuten nach Hause.

Als ich in die Einfahrt fuhr, sah ich Licht an den Fenstern, wo Küche und Wohnzimmer waren.
Dad musste wieder da sein, ein Einbrecher würde ja kaum Licht anschalten.
Ich kam ins Haus und wurde sofort von dem Duft nach Keksen und Zimt umhüllt. Doch nicht Dad? Das roch viel eher nach Eve.

Ich zog Mantel und Schule aus und stellte meine Tasche im Flur ab. "Dad?"

Als ich ins Wohnzimmer kam, war ich fast schon erschrocken, aber es stahl sich doch ein Lächeln auf meine Lippen.
Der Raul war weihnachtlich geschmückt und der Kamin war an.
Mein Dad kam gerade mit einer Schüssel voll Keksen aus der Küche und stellte diese auf den Tisch.

"Du hast Weihnachten zu feiern also nicht vergessen.."

Jetzt kam er zu mir und umarmte mich. "Natürlich nicht, Kleine."

Ich umarmte ihn auch, irgendwie hatte ich mir ja doch Sorgen gemacht. "Wo warst du nach der Explosion auf einmal?"

"Ich musste vor Koroljovs Leuten flüchten. Q hat mir dann gesagt, dass du schon auf dem Heimweg bist."

Wir setzten uns auf die Couch und ich zog eine Decke über mich, während ich mir den ersten Keks nahm.

"Die sind aber nicht von dir." Meinte ich lächelnd.

"Stimmt, da hat Eve mir geholfen." gab Dad zu und ich merkte, dass er mich ansah.

Da ich es überhaupt nicht mochte beobachtet zu werden fragte ich "Was ist..?"

"Ist die Kette neu?" fragte er und ich überlegte kurz, was ich ihm sagen sollte, blieb also bei "Ja, aber das ist eine längere Geschichte."

Damit wusste sogar Dad, dass ich eigentlich meinte, ich mochte nicht unbedingt darüber reden.

Also holte er etwas neben der Couch hervor und sagte "Du bekommst ja Alles, was du möchtest, von M und Q. Aber ich dachte, das ist mal was, was du sicher einfach noch nicht gesagt hast."

Stimmt, ich bekam wirklich fast alles, was ich mir wünschte, umso neugieriger war ich nun, was er da so ordentlich in goldenem Papier verpackt hatte.
Ich lächelte und löste das Schleifenband und Geschenkpapier, sodass ich eine Schachtel in der Hand hatte.

Dad grinste nur, als würde er gespannt auf meine Reaktion warten. Ich öffnete also die Schachtel und nahm den Inhalt heraus.

Eine Konzertkarte "Das.. das bedeutet ganz vorn, oder?"

Mein Vater nickte nur und meinte "Schau mal, was noch dabei ist.." 

Ich sah nach, was noch in der Schachtel war. "Ein Backstage Pass?!"
Ich fiel ihm um den Hals und er hielt mich fest. Es hieß ja, dass Sam Smith sich viel Zeit für Fans nahm.

"Ich hätte dir ja zwei geschenkt, aber für London ist das schon schwierig." 

"Egal.." Ich wollte ihn schon gar nicht mehr loslassen, weil ich mich so sehr freute.

An diesem Abend, sah sich Dad sogar 'Kein Ort ohne dich' mit mir an und ich hatte so das Gefühl, dass er ein schlechtes Gewissen hatte, weil ich in all die Schwierigkeiten verwickelt worden war, doch eigentlich musste ich der ganzen Sache ja auch irgendwie danken, oder nicht?

Ich meine, Alexej hätte ich sonst wahrscheinlich nicht kennen gelernt.. den Backstage Pass hätte ich vielleicht trotzdem.

Viel mehr nahm ich ihm übel, dass er mir das Grab meiner Mutter verschwiegen hatte.

007's little PrincessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt