Kapitel 2
"Das ist ja eklig", murmelte Jasmine und versuchte nicht mit ihren tollen Gucci Stiefeln auf die Blutleiche zu treten. Ich schnaubte nur.
"Und was hast du verdammt noch mal mit meinem Kleid angestellt?", zeterte sie weiter. Ich ignorierte meine durchgeknallte Freundin und wischte das Messer an dem T-Shirt des Vampirs ab.
"Ich hab dir gesagt, du sollst darauf aufpassen. Jetzt kann ich es wegschmeißen." Sie seufzte wehklagend und starrte mein zerrissenes Kleid an. Sie hatte sich abgewöhnt jedes Mal auszurasten, wenn ich eines ihrer Kleider ruiniere.
Ich seufzte. "Freu dich doch. Ein Anhänger weniger." Sie schmollte weiter, während ich die Taschen des Vampirs durchsuchte. Ich fand eine Brieftasche, die jedoch außer ein paar Dollar und einem Kaugummi Papier leer war. Ich weiß nicht wieso, aber Vampire lieben Kaugummis. Wahrscheinlich, weil sie sonst nichts zum Kauen haben. Dann aber fand ich einen Führerschein. James Long, 23 Jahre alt. Wahrscheinlich war das nicht sein echter Name und das richtige Alter war es sicher nicht .So schnell wie der Typ zu Staub wurde, war er wahrscheinlich über hundert. Ein Lachen ertönte und der Geruch von Alkohol wehte zu uns hinüber. Drei Jugendliche kamen in die Gasse geschwankt.
"Hey ihr Süßen, habt ihr Lust auf etwas Süßes?", lallte ein glatzköpfiger Typ. Seine Freunde lachten. Jasmine hob eine Augenbraue.
"Wenn du mit etwas Süßem dich meinst, dann muss ich leider verzichten." Sie warf ihr Haar zurück und grinste. Jasmine ging zwar auch mit Menschen ins Bett, aber der hier war definitiv unter ihrem Niveau. Der Typ lachte nur.
"Ach, komm schon Schätzchen. Lass uns ein bisschen Spaß haben." Er trat näher und drückte Jasmine gegen die Wand. Seine beiden Kumpels kamen auf mich zu. Ich verdrehte die Augen. Amateure. Ich packte den erst besten im Nacken und versetzte ihm ein Schlag gegen den Kopf. Er sackte zusammen wie eine Stoffpuppe. Sein Freund hatte schon längst das Weite gesucht. Inzwischen war Jasmine auch mit ihrem Vergewaltiger fertig. Sie ließ ihre Nackenwirbel knacken.
"Das war einfacher als einem Kind den Lutscher zu klauen", verkündete sie fröhlich. Reizend. Wir lehnten die beiden bewusstlosen Menschen an die Wand. In diesem Moment bohrte sich ein Messer genau zwischen meine Schulterblätter. Zum Glück verfehlte es mein Herz. Ich knurrte und Jasmine riss es mir mit einem Schmatzer raus. Meine Sicht verschärfte sich, während meine Augen anfingen, orangegelb zu leuchten. Ich sah mich um. Ein weiterer Dolch bohrte sich in meine Hüfte. Ich keuchte vor Schmerz. Verdammt. Ich packte den Knauf und zog es heraus.Dann zerrte sie mich auf das Dach und rannte los. Warum auf das Dach? Hier gab es keine Menschen, die verletzt werden könnten. Höchstens eine Katze. Ich hörte das Surren eines weiteren Geschosses, drehte mich im Lauf um und fing es auf, bevor es weitere Schaden anrichten konnte. Ich sah schemenhaft eine Gestalt und warf das Messer auf sie zu. Es glitzerte silbern. Also war unser kleiner Messerwerfer ein Vampir. Fabelhaft. Ich blieb abrupt stehen und rannte auf die Gestalt zu. Der Wind wehte mir meine Haare ins Gesicht. Mit einem Satz sprang ich ihn an. Er fiel um, rollte sich jedoch geschickt ab und stand nun vor mir. Wir umkreisten uns in gebückter Haltung wie Raubtiere. Ich nutzte die Chance, um ihn zu mustern. Strohblondes Haar und ein jungenhaftes Gesicht. Eigentlich sah er aus, als würde er noch ins College gehen. Seine rasiermesserscharfen Fänge ragten aus seinem Mund wie Dolche. Er war kein Meister, aber ganz sicher auch kein Anfänger mehr.
"Was willst du von mir?", fauchte ich ihn an.
"Rache", zischte er zurück. Ging‘s noch ein bisschen genauer?
"Der Meister will dich haben. Er will dich. Er hat es befohlen. Die Jägerin."
Scheiß Vampire mit ihren Geheimnistuereien. Ich seufzte. Dann eben auf die harte Tour. Ich warf eines meiner Messer, doch er drehte sich blitzschnell um, sodass es nur seinen Arm traf.
"Das ist nicht das Ende. Es ist erst der Anfang." Dann verschwand er ohne ein weiteres Wort in der Dunkelheit.
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Werwolfs Herz 'COMPLETE'
Werewolf(Buch 2) Eigentlich sollte Serena über glücklich sein. Mit einem arroganten, selbstsüchtigen, beschützerischen, total heißem Vampir als Freund und einem einigermaßen vornünftigen Job als Killerin war sie ganz zufrieden. Doch natürlich musste ihr Vat...