Kapitel 63

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    „Lola?", ich hörte die leise Stimme meiner Mutter. Sie stand vor dem Zimmer und klopfte zaghaft an die Tür. „Nein.", schrie ich und warf ein Kissen gegen die Tür. „Liebling, Justin ist nun mal ein Weltstar, meinst du er gibt sich mit nur einem Mädchen zufrieden?" Erneut stiegen mir die Tränen in die Augen. „Geh weg!", schrie ich. Ich konnte hören wie meine Mutter seufzte und dann die Treppen herunter ging. Alles hätte meine Mutter sagen können, nur das nicht. Sie war nicht gerade die taktvollste. Zitternd nahm ich die Bettdecke und zog sie mir über den Kopf. Ich wollte für immer hier in meinem Bett bleiben, eingeschlossen in meinem Zimmer. Niemanden sehen oder hören. Nach einiger Zeit klingelte mein Handy. Durch meinen Tränenschleier konnte ich Justin's Name auf dem Bildschirm erkennen. Ich warf das Handy achtlos auf den Boden und verkroch mich erneut unter der Bettdecke. Wenig später klingelte es erneut. „Lass mich in Ruhe du scheiß Idiot.", brüllte ich und sah das Handy böse an. Das Handy verstummte. Zufrieden schlug ich die Bettdecke beiseite und ging ins Bad. Ich knipste die Beleuchtung des Badezimmerspiegels an und erschrak. Meine Wimperntusche war verlaufen und meine Augen waren ganz gerötet und etwas geschwollen. Wie in Trance drehte ich das Wasser auf und wusch mir mein Gesicht. Dann sah ich erneut in den Spiegel und versuchte zu lächeln. Ich ging zurück in mein Zimmer und hob mein Handy vom Boden auf, ich sah dass ich eine SMS bekommen hatte. „Warum kann ich dich nicht erreichen? Muss ich mir Sorgen machen? Ich liebe und vermisse dich." Ich stöhnte verächtlich, drückte die SMS weg und ging herunter in die Küche. Auf dem Küchentisch lag eine Nachricht von meiner Mutter. „Ich bin auf der Arbeit, ich hoffe dir geht es besser. Es tut mir leid Liebling." Ich schluckte und warf den Zettel in den Mülleimer. Dann beschloss ich Sissi anzurufen. „Was gibt's?", meldete sie sich. „Hast du Lust vorbei zukommen?", fragte ich sie leise und kaute auf meiner Unterlippe. Sissi zögerte. „Eigentlich schon, aber ich bin verabredet." Oh. Ich versuchte meine Enttäuschung zu verbergen. „Okay, dann ein andermal. Viel Spaß." Ich beendete das Gespräch und verbot es mir zu weinen. Schließlich beschloss ich einfach schlafen zu gehen. Wenig später erkannte ich, dass meine Idee doch nicht so gut gewesen war. Nachdenklich lag ich auf dem Bett und starrte an die Denke. An Schlaf war nicht zu denken. Ich grübelte die ganze Zeit darüber nach woher Justin diese Mädchen kannte und was sie vielleicht zusammen gemacht haben könnten. Vielleicht hatten sie alle etwas getrunken und... Ich seufzte und massierte mir die Schläfen. Ich wollte nicht daran denken. Als ich mich zum gefühlten hundertsten Mal umher drehte, klingelte mein Handy. Genervt verdrehte ich die Augen als ich erneut Justin's Namen auf dem Display las. Kurzer Hand schaltete ich das Handy aus und legte es neben mich.
Als ich wach wurde war es dunkel. Müde tastete ich nach meinem Wecker und sah dass es drei Uhr morgens war. Ich seufzte und schaltete mein Handy ein. 5 Anrufe in Abwesenheit und 2 SMS, alle von Justin. „Schatz, melde dich bitte." „Baby was ist los? Ich mache mir Sorgen. Bitte melde dich!" Ich zog die Augenbrauen hoch und löschte die Nachrichten. Dann fiel ich erneut in einen unruhigen Schlaf. Irgendwann am Nachmittag wachte ich auf. Verschlafen torkelte ich ins Badezimmer und duschte ausgiebig, ich war gerade dabei meine nassen Haare hochzustecken als es plötzlich an der Tür klingelte. „Mum.", brüllte ich. „Mum, mach bitte mal auf!" Stille. Tay rief ich auch Stille. Ich verdrehte die Augen, zog mir meinen Morgenmantel über und öffnete die Haustüre. Plötzlich stand Justin vor mir. Er trug eine Sonnenbrille und eine schwarze Cap. „Was... Was machst du denn hier?", stotterte ich und zog die Schlaufe um meinen Morgenmantel enger. Justin lächelte und nahm die Sonnenbrille ab. „Was ist denn das für eine Begrüßung?", er kam einen Schritt auf mich zu um mich zu küssen. Ich drehte den Kopf zur Seite. Justin hob die Augenbrauen und zog die Haustür hinter sich zu. „Schatz, was ist los?", fragte er mich als wir im Flur standen. Er nahm die Sonnenbrille ab und sah mich nervös an. „Das fragst du noch?", empört über Justin's Dreistigkeit ging ich die Treppen zu meinem Zimmer hoch. Justin folgte mir, er hielt mich am Arm fest als ich mein Zimmer betrat. „Jetzt sag mir doch bitte was los ist." Ich schob seinen Arm von mir. „Na, wie war's denn? Im Club? Mit den zwei Schlampen?" Justin sah mich, erschrocken über meine Ausdrucksweise, verwirrt an. „Lola, von was redest du?" „Davon, davon rede ich!", brüllte ich ihn an und drückte den Zeitungsartikel gegen seine Brust. Justin überflog den Artikel, dann rieb er sich mit der linken Hand über den Nacken. Grinsend kam er auf mich zu und zog mich an sich. „Es ist so süß wenn du eifersüchtig bist.", säuselte er und rieb seine Nase gegen meine. Ich schluckte, ich wollte ihm nicht so nahe sein. Mutig stieß ich ihn von mir und sah ihn böse an. „Baby, das sind Alfredo's Cousinen, wir waren abends ein bisschen feiern, mehr nicht. Alfredo war auch dabei, er saß gleich neben Shelby, siehst du, hier.", er deutete auf ein Hosenbein, rechts neben dem blonden Mädchen. Ich zog eine Augenbraue hoch, ich wusste nicht ganz ob ich ihm Glauben schenken konnte. Als Justin meine Unsicherheit bemerkte, zog er mich an sich und sah mir in die Augen. „Lola, du bist die einzige für mich. Ich bin ehrlich, ich könnte mit mehreren Mädchen schlafen wenn ich wollte und mir werden auch öfters Angebote gemacht wenn ich in einem Club bin, aber die anderen interessieren mich nicht. Sie zählen nicht. Du bist das einzige Mädchen das zählt." Er strich mir über die Wange. „Ich weiß dass es schwer ist. Ich weiß das verdammt nochmal. Aber du musst mir vertrauen. Vertraust du mir Baby?" Justin nahm mein Gesicht in seine Hände, so dass ich ihn ansehen musste. Ich nickte langsam, dann warf ich mich in seine Arme. „Oh ich habe dich so vermisst." Mein Kopf lag an Justin's Oberkörper, ich inhalierte seinen Geruch. „Ich habe dich auch vermisst.", flüsterte er gegen mein Haar und küsste mich anschließend zärtlich. Justin legte seine Hände auf meine Hüfte und ging mit mir zum Bett. Als mein Kopf das Kissen berührte legte er erneut seine Lippen auf meine und knabberte zärtlich an meiner Unterlippe. „Du hast mir so gefehlt.", hauchte er. Justin war über mir gebeugt, die Ellenbogen rechts und links neben mich gestützt. Ich fuhr mit dem Zeigefinger über sein Gesicht und über seine Lippen. „Du mir auch.", flüsterte ich wahrheitsgetreu und sah in seine wunderschönen Augen. „Weshalb bist du eigentlich schon zurück? Wolltest du nicht morgen Abend erst zurück sein?" Justin grinste. „Soll ich wieder gehen?" Ich schüttelte hastig den Kopf und zog ihm an Saum seines T-Shirtskragen dichter an mich. „Bloß nicht." Justin küsste mich und ich konnte spüren dass er während des Kusses lächelte. „Ich hatte mir Sorgen gemacht. Nachdem du nicht ans Handy gegangen bist und auf meine SMSEN nicht reagiert hast, bin ich sofort nach der Show in Mexico abgeflogen." Lächelnd verschränkte ich die Arme in seinen Nacken. „Es tut mir leid dass ich gleich so ausgeflippt bin.", entschuldigend sah ich ihn an. „Mir tut es leid, dass ich dich alleine lassen musste." flüsterte Justin gegen meine Halsbeuge.    

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