Kapitel 70

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    Die Scheinwerfer flackerten und laute Musik dröhnteaus den Anlagen. Justin und ich saßen auf unseren Plätzen vor der Bühne.Aufgeregt sah ich mich um. Neben uns saßen Fredo und Kenny. Ein paar Reihenweiter konnte ich Frauen in unheimlich schönen Kleidern erkennen. Die meistenvon ihnen kannte ich nicht. Ich drehte mich um und sah auf die große Bühne.Applaus wurde laut und es kam eine junge Frau in schwarzem Abendkleid auf die Bühne. Sie hatte ihrblondes Haar sorgsam hochgesteckt, um den Hals trug sie eine große goldeneKette. Ihre Gesichtszüge waren ganz weich, lächelnd ließ sie ihren Blick überdas Publikum schweifen. Ihr Anblick raubte mir für einen kurzen Moment denAtem. Unauffällig sah ich zu Justin. Der sah gebannt auf die Bühne und lecktesich kurz über die Unterlippe. Ich schluckte kurz und verwarf den Gedankendaran eifersüchtig zu werden. Mir war klar, dass Justin nur mich liebte undmich niemals hintergehen würde. Trotz allem tat mir Justin's Blick weh. Ichwandte den Blick von meinem Freund ab und sah erneut auf die Bühne, wo sich dieFrau gerade vorstellte und die Acts des heutigen Abends verkündete. Als sieJustin erwähnte tobte die Halle. Lächelnd sah ich zu Justin der ebenfalls einLächeln auf den Lippen hatte und sich in der Halle umsah. Nach einigen Minutenwurde der erste Künstler angekündigt und Pink betrat die Bühne. Begeistert vonihrer beeindruckenden Bühnenshow wippte ich im Takt der Musik zu ‚Try' mit.Anschließend performte Kesha ihren Song ‚Die young'. Wir alle standen auf undtanzten und sangen mit. Ich lachte und klatschte laut in die Hände. Justinmusterte mich von der Seite und lächelte. Ich erwiderte sein Lächeln und sah zurückauf die Bühne. Ich fühlte mich unheimlich gut. Nachdem Kesha die Bühne miteiner unglaublichen Lasershow verlassen hatte, nahm Justin meine Hand undspielte mit meinen Fingern. „Achtung...", meinte er nervös und starrte auf dieBühne. Stirnrunzelnd sah ich ihn an und folgte dann seinem Blick. „... und hiersind die Nominierten.", rief ein Mann im Anzug ins Mikrofon des Rednerpults,auf der Leinwand hinter ihm wurde ein kurzer Film mit den Nominiertenabgespielt. Justin musste sich gegen Flo Rida, Pitbull und Usher durch setzen.„Und der erste Award des heutigen Abends geht an...." Justin zog tief Luft einund rutschte unruhig auf seinem Stuhl auf und ab. Nervös beobachtete ihn undhoffte darauf, gleich Justin's Namen zu hören. „Sag doch schon...", murmelte Justinangespannt und sah auf den Boden. „JUSTIN BIEBER", rief der gutaussehende Mannins Mikrofon und klatschte in die Hände. Vor Freude sprang Justin auf undumarmte mich schwungvoll. Kenny und Alfredo schlossen ihn auch in eine kurzeUmarmung. Dann ging Justin unter tosenden Applaus auf die Bühne. Ich setztemich und versuchte nicht zu weinen. Ich war so stolz auf Justin, so unheimlichstolz. Gebannt sah ich Justin dabei zu, wie er sich bedankte und seinen Preisentgegen nahm. „Dankeschön.", begann er. „Vielen vielen Dank." Er machte einekurze Pause und leckte sich dann über die Unterlippe. „Ich möchte zuerst sagen,dass dieser Preis für all die Hater ist, für all die, die nie an mich geglaubthaben. Viele meinten ich wäre hier für ein, zwei Jahre... Aber ich... Ich habe dasGefühl ich werde hier für eine lange Zeit bleiben." Das Publikum applaudiertelautstark. Stolz sah ich auf die Bühne, zu Justin. Er sah kurz zu mir her, dannwandte er seinen Blick ab und begann erneut zu sprechen. „Außerdem möchte ichmeiner Mutter danken, sie ist wunderbar. Ich möchte Scooter Braun dafür danken,dass er so ein gutes Vorbild für mich ist. Ich möchte meiner Familie danken.Und all meinen wundervollen Fans, ich liebe euch so so sehr. Ich liebe euch,Dankeschön!" Er verließ lächelnd die Bühne. „Herzlichen Glückwunsch.",flüsterte ich und nahm ihn nochmals kurz in den Arm. Justin lächelte glücklichund gab mir einen Kuss auf die Wange. „Bei dir muss ich mich auch bedanken,ohne dich wäre vieles nicht so leicht." Wir setzten uns und genossen die Show,bis Justin plötzlich aufstand. „Ich bin gleich dran.", meinte er und winkte mirkurz zu, während er Backstage verschwand. Ich fühlte mich etwas allein und wardeshalb froh, als sich Alfredo neben mich setzte und sich mit mir unterhielt.„Was spielt Justin heute eigentlich?", wollte ich wissen und sah Alfredofragend an. Alfredo fuhr sich über sein Kinn und zuckte dann grinsend mit denSchultern. Irritiert runzelte ich die Stirn. Dann wurde das Licht gelöscht unddie Leinwand geteilt. Justin und Dan saßen auf zwei hohen Hockern, die beidenwurden von einem Lichtkegel beleuchtet. Justin hatte sich umgezogen, er trugeine rote Hose und ein schwarzes Muskelshirt. Er sah unheimlich gut aus. AlsDan die ersten Töne des Songs auf der Gitarre spielte, bekam ich eine leichteGänsehaut. Das war die Melodie, die Justin vor einigen Tagen in der Nacht nachunserem Gespräch über Erin auf seiner Gitarre gespielt hatte. Justin sah mitglänzenden Augen in die Menge und leckte sich kurz über die Unterlippe, bevorer anfing zu singen. Seine Worte und seine wunderschöne Stimme trieben mirTränen in die Augen. Ich spürte dass der Song für mich war. „Oh... I... I love youand everything's gonna be alright ", sang Justin und sah mir dabei in dieAugen. Sein Blick ruhte auf mir während er seinen Song zu Ende sang. Ich standauf und applaudierte. Justin steckte das Mikrofon in den Ständer, bedankte sichbei seinen Fans und kam dann auf mich zu. „Das war für dich.", wisperte Justinund nahm mich in den Arm. „Ich liebe dich.", flüsterte ich gegen seinen Halsund schmiegte mich dichter an ihn. Als ich bemerkte, dass wir in derÖffentlichkeit waren und uns Millionen Augenpaare musterten löste ich mich vonihm und setzte mich zurück auf meinen Platz. Am liebsten wäre ich sofort mitJustin verschwunden. Nur wir beide. „Später, Baby.", murmelte Justin als hätteer meine Gedanken gelesen. Ich grinste und verfolgte weiter die Show. Justingewann noch zwei weitere Awards an diesem Abend. Ich war unheimlich stolz aufihn. Gut gelaunt gingen wir nach der Show zurück in unsere Garderobe. Justinzog mich auf seinen Schoß und sah mich liebevoll an. „Hast du noch Lust zu derAftershowparty zu gehen?" Er strich mir über meine Wange und sah mir in dieAugen. Ich schüttelte den Kopf. „Ich will nur noch zurück ins Hotel."Verständnisvoll nickte Justin, dann legte er seine Hand in meinen Nacken undzog mich an seine Schulter. Erschöpft ruhte ich einige Zeit meinem Kopf aufseinem Oberkörper, bis plötzlich die Tür aufgerissen wurde und Kenny imTürrahmen stand. „Leute, gehen wir noch auf die Aftershowparty? Der Fahrerwartet!" Justin schüttelte den Kopf und schob mich sanft von sich. „KeineParty, wir wollen zurück ins Hotel." Kenny grinste wissend und nickte dann. „InOrdnung. Wie gesagt, der Fahrer wartet." Justin stand auf und nahm meine Hand.„Gehen wir." Am Hintereingang der Halle standen ein paar Fans. Sie schrienJustin's Namen und wollten sogar Fotos mit mir machen. Müde, aber gut gelauntging ich zu ihnen und schoss mit ihnen einige Fotos. Justin und ich winktenihnen zu bevor wir uns auf die Rückbank des großen Autos fallen ließen.„Geschafft.", seufzte ich erleichtert und rieb mir meine schmerzenden Beine.Ich war das Laufen auf hohen Schuhen für eine so lange Zeit nicht gewohnt. Justinlächelte. „Siehst du, es war doch gar nicht so schlimm. Oder?" Ich stimmte ihmzu indem ich mich erneut an seine Schulter lehnte und die Augen schloss. Ichwar unheimlich müde. Justin legte einen Arm um mich und streichelte mir sanftüber meinen Hals. Mit der anderen Hand fuhr er zärtlich über meinen Unterarm.„Danke.", murmelte ich verschlafen und legte meine Hand auf Justin's Bein.„Danke?", erwiderte er verwundert. „Danke, für den schönen Tag. Danke, für daswundervolle Lied. Danke, dass ich deine Freundin sein darf." Als ich Justin'sweiche Lippen an meiner Schläfe spürte, fühlte ich, dass er lächelte. SeineFinger verhakten sich in meinen und ich war der glücklichste Mensch der Welt.    

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