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Warum passiert sowas ausgerechnet mir? Warum muss ich das Opfer von ihnen sein? Warum trifft das Schicksal unbedingt mich? Was habe ich den Menschen angetan, dass ich leiden muss?

Diese Fragen schwirren wild durcheinander in meinem Kopf herum und es werden immer mehr. Immer wieder bin ich Gedanken versunken, sodass ich den Verkehr vor mir völlig vergesse. Verdammt, dass letzte das ich jetzt noch brauche ist, dass ich meinen Führerschein verliere. Dafür hätte ich auch keinen Nerv mehr.

Gerade habe ich einfach zu viele Fragen, die in meinem Kopf herum spuken, dass ich mich nicht auf den Verkehr konzentrieren kann.

Was wollen Zayn und Harry von mir? Besser gesagt von uns! Hat Zayn heute auch Rose gedroht? Ich glaube nicht, denn sie war die ganze Zeit mit Niall, Liam und mir.

Warum musste ich auch alleine zu meinem Auto? Wäre ich mit meinen Freunde gegangen, wäre das überhaupt nicht passiert!

Ich seufze frustriert und fahre mir mit einer Hand durch die Haare. Ich hasse dieses Gefühl! Dieses Gefühl, den ich schon seitdem die Schule wieder angefangen hat, in mir spüre. Angst! Angst davor, dass jede Sekunde etwas passieren könnte, denn Zayn und Harry sind wirklich zu allem in der Lage.

Ein Wunder, dass ich heil zuhause angekommen bin. Schnell parke ich mein Auto in der Einfahrt und schnappe mir meine Tasche. Nach gefühlten hundert Jahren finde ich auch mal meinen Schlüssel und schließe genervt die Tür auf.

Als ich eintrete, ist das Haus still. Warum wundert es mich? Ich müsste eigentlich daran gewöhnt sein, alleine im stillen Haus zu sein. Doch ich habe mich getäuscht. Ich höre Geräusche, ich weiß aber nicht von wo. Hier ist doch kein Einbrecher, oder?

Schnell aber leise schnappe ich mir den Baseballschläger neben der Tür. Es ist keine Zeit da um nachzudenken, warum ein Baseballschläger bei uns Zuhause existiert. Mit kleinen Schritten gehe ich leise in Richtung Wohnzimmer und gucke mich dabei um.

"Sag mal, was wird das?" fragt eine verwirrte Stimme hinter mir. Ohne zu wissen wer das ist, schreie ich auf und drehe mich, mit dem Schläger beschützend vor mir, um.

"Hast du sie noch alle, Jane?" meine Mutter steht vor mir und guckt wütend.

"Mom." rufe ich erleichtert und lasse den Schläger neben meinem Körper auf den Boden fallen. "Ich dachte hier ist keiner zu Hause." erkläre ich peinlich berührt und lächel sie schüchtern an.

Mom verdreht lachend die Augen. "Du hast sie auch nicht mehr alle. Komm ich habe Essen gemacht, aber bring erstmal den Schläger zurück."

...

Nachdem ich mit Mom zu Mittag gegessen habe, gehe ich hoch in mein Zimmer. Es ist Freitag Nachmittag, und ich chille hier im Chilleroutfit in meinem Bett, während andere mit Freunden ins Kino gehen oder sowas.

Niall, Rose und Liam haben heute keine Zeit, weil sie alle was mit der Familie unternehmen. Mein Dad und ich haben schon so lange nichts mehr zusammen unternommen, ich kenne das Gefühl nicht mehr. Doch es macht mich traurig, dass Dad keinen Wert drauf legt.

Es nervt mich, dass ich gerade an ihm denken muss, denn er verschwendet auch keinen einzigen Gedanken an mich!

Andere Familien unternehmen täglich was miteinander, wie gerne würde ich das auch nochmal machen? Mal wieder war ich in meinen Gedanken versunken, was mir in letzter Zeit sehr oft passiert, sodass ich nicht gemerkt habe, dass meine Mutter in meinem Zimmer steht. Ich nehme meinen einen Kopfhörer raus und gucke sie fragend an.

Sie lächelt mich herzlich an. "Dein Vater ist da, willst du ihn vielleicht ein bisschen Gesellschaft mit mir leisten?"

Sie guckt mich fragend an. Wow, mein Vater kann auch mal zuhause sitzen. Applause! Wann saß ich das letzte mal mit meinen Eltern zusammen, außer manchmal aber selten am Frühstückstisch? Eine Ewigkeit nicht mehr. Lange überlege ich, nicke aber anschließend und gehe mit ihr runter. Warum bin ich nervös? Es ist doch nur mein Vater, ich bin sein Fleisch und Blut.

No ControlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt