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Langsam höre ich auf zu laufen und bleibe stehen. Ich atme schwer und lehne meine Hände erschöpft auf meine Knie. Meine Tränen kleben in mein Gesicht und ich kneife meine Augen schmerzhaft zusammen.

Es ist vorbei! Ich bin so am Boden zerstört und ich habe überhaupt keine Ahnung was ich machen soll! Ich habe keinen Unterschlupf, nichts zum schlafen ... einfach nichts! Ich bin so tief gesunken, dass mir das selber nicht mal aufgefallen ist.

Plötzlich falle ich auf meine Knie auf dem harten, kalten Boden und verstecke meinen Kopf in meine Hände. Alles was ich jetzt noch habe ist mein Handy, der mir vielleicht helfen kann. Doch von wem?! Ich habe gerade niemanden! Rose ist in England und ich weiß sonst nicht wo ich hingehen soll.

Mein ganzes Leben habe ich für die Liebe meiner Eltern gebetelt. Ich wollte einfach nur wissen, wie es sich anfühlt geliebt zu werden und das von meinen Eltern.

Sie haben mir die Liebe meines Lebens aus meinen Leben gerissen und jetzt haben sie mich aus deren Leben verscheucht. Für meine Mom tut es mir leid, aber für mein Dad kein bisschen. Denn er ist der Grund dafür, dass ich gerade hier bin wo ich bin. Das ich gerade so tief sinke wie noch nie.

Und Zayn und Harry können mich mal. Wegen den beiden, spüre ich die größte Angst in mir und ich traue mich nicht mehr in die Schule zu gehen. Mein Leben hat sich nach den Sommerferien so stark verändert, dass ich gar nicht mehr weiß, wie mein Leben früher aussah. Und ganz ehrlich ohne mich auch nur daran zu erinnern, fand ich mein altes Leben viel besser.

Dieser ganze Streit mit meinem Vater ist dermaßen eskaliert und nun bin ich hier und ich weiß nicht, wie es mit mir weitergehen soll.

Soll ich zu Liam? Ich möchte Niall nämlich nicht belästigen, da er heute wieder etwas mit seiner ganzen Familie unternimmt. Gott, niemals hätte ich gedacht, dass ich an so einem Punkt ankommen werde. Das mein Vater mir heftig eine klatscht, ich später weinend wegrenne und anschließend mir den Kopf darüber zerbrechen muss, was ich als nächstes tue! Und am aller schlimmsten, dass mir Zayn vor all dem noch gedroht hat.

Mit zitternden Händen, hole ich mein Handy aus meiner Hosentasche und wähle weinend Liam's Nummer. Ich brauche jetzt einen Unterschlupf und ich hoffe das Liam mir helfen kann. Während ich warte bis er abnimmt, sinke ich immer tiefer in dem Loch in dem ich gerade stecke, fahre mir verzweifelt durch die Haare und lasse meine angestauten Tränen meine Wange runterkullern. Wie konnte das alles passieren? Wie konnte das passieren?!

Nach dem vierten Klingelton hebt Liam endlich ab. "Jane? Was geht ab? Das erste mal, dass du mich anrufst, nicht wahr? Wie geht's dir?", fragt er sofort und ich unterdrücke mir ein schluchzen. "Beschissen.", weine ich ins Telefon und kneife meine Augen fest zusammen.

"Was ist los?", fragt er direkt besorgt und ich kann mir ein schluchzen nicht unterdrücken. "Hör zu, es tut mir leid, dass ich dich damit jetzt nerve, aber kann ich bitte für ein paar Tage bei dir übernachten. Ich brauche dringend einen Unterschlupf und ich bin so am Boden zerstört gerade.", weine ich und mache meine Augen wieder auf.

Kurz herrscht stille am Telefon, doch dann sagt Liam: "Es tut mir leid Jane, aber ich ... bin mit meinen Eltern gerade unterwegs und wir haben schon sehr viel Besuch." Ich halte mir an die Stirn und lasse meine Tränen den Weg runter zu meinem T-shirt finden. "Ist kein Problem. Ich werde schon was finden ... trotzdem danke.", weine ich und lege nach ein paar Sekunden wieder auf. Ich nehme es Liam nicht übel. Es ist Freitag Abend und ich kann mir schon vorstellen, dass alle beschäftigt sind.

Und ich? Hah, ich sitze weinend in einer verlassenen Gasse und weiß nicht, wo ich diese Nacht verbringen soll. Langsam stehe ich wieder auf, wische mir die Tränen weg und verschränke die Arme vor der Brust um mich etwas warm zu halten. Jetzt muss ich mir selber helfen. Ich bin auf mich alleine gestellt und ich muss mir jetzt selber eine Lösung überlegen, wie ich diese Nacht überleben werde.

No ControlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt