Es herrscht Stille im Raum und ich sehe gespannt zu meiner Mom. Ihre Augen sind rot doch ihre Haare sind in einem ordentlichen Dutt zusammen gebunden. Ebenfalls hat sie ihren schwarzen Hosenanzug an, die sie immer auf der Arbeit trägt, der ihr perfekt auf der Schulter sitzt. Ich löse meinen Blick von ihren Klamotten und sehe hoch in ihre glasigen Augen. Ich merke wie sie tief ein und aus atmet und auf den Boden sieht.
"Ich ... Ich warte mal im Auto auf dich.", unterbricht Niall die unangenehme Stille und ich nicke nur, immer noch mit dem Blick auf meiner Mom gerichtet. Er nimmt mir meine Tasche aus der Hand, geht an meiner Mom und mir vorbei raus an die frische Luft, wo ich jetzt auch gerne sein würde. Es fängt an warm zu werden und ich fange an zu schwitzen. Ich gehe die letzte Treppenstufe runter und gehe ein paar Schritte auf meiner Mom zu.
"Jane ... Es tut mir leid was passiert ist.", sagt meine Mom plötzlich nach einer Weile Stille und schaut wieder hoch in meine Augen. Ich nicke und spiele mit meinen Figern. "Ist schon okay. Irgendwann wäre dieser Tag so wieso gekommen.", antworte ich und sehe auf meine Hände die miteinander spielen. Ich höre wie meine Mom ihre Sachen auf die Kommode ablegt und auf mich zu kommt. "Dein Vater macht sich ebenfalls sorgen um dich, Jane. Es tut ihm sehr leid, was er getan hat."
Ich lache falsch auf und schüttel meinen Kopf. "Das ist ihm zu spät aufgefallen.", murmele ich und sehe von meinen Händen hoch zu meiner Mom. Ihr Gesicht hat sie zu einer traurigen Miene verzogen und streichelt meinen Arm auf und ab. "Ich weiß, er hat dich sehr verletzt.", sagt sie. "Wortwörtlich.", gebe ich leise von mir und sehe ihr tief in die braunen Augen. "Aber wie wäre es, wenn ihr euch nochmal unterhält. Normal. Wie ein Vater mit seiner Tochter.", schlägt sie vor und ich sehe wieder auf meine Hände.
Nach kurzer Stille zucke ich einfach nur mit einer Schulter und sehe wieder hoch. "Ich weiß nicht.", sage ich und streiche mir meine Haare aus meinem Gesicht. Mom entfernt ihre Hand von meiner Schulter und kramt in ihrer Tasche nach etwas. Ich sehe ihr gespannt dabei zu und verrenge meine Strin. Plötzlich holt sie einen Schlüssel aus ihrer Tasche und hält es mir vors Gesicht. "Überleg dir nochmal genau, ob du mit ihm reden möchtest und sprech dich dann bei ihm aus, so wie du es bei mir getan hast als wir in den Park gegangen sind. Das sind die Büroschlüsseln deines Vaters. Geh damit in unsere Firma und überrasch deinen Vater mit einem Besuch, so was hast du auch noch nie gemacht. Er wird sich bestimmt freuen, glaub mir. Jetzt denkst du dir, warum soll ich den ersten Schritt machen? Mach es einfach, Jane. Willst du denn nicht, dass auch die Stimmung zwischen deinen Vater und dir besser wird?", fragt sie.
"Seit kurzem nicht mehr, nein."
Mom seufzt und sagt: "Gib dir einen Ruck, Jane. Stell dir vor, dass wir am Ende wieder eine ganz normale Familie sind. Das wär doch was schönes. Tu es für unsere Famile die schon seit Jahren langsam auseinander geht. Bring du uns wieder zusammen."
...
Still folge ich Niall zu seiner Haustür und habe meinen Blick auf den Boden gerichtet. Das Gespräch mit meiner Mom lässt mich tiefgründig nach denken und ich weiß nicht, ob ich das tun soll was sie von mir verlangt hat. Fest halte ich die Büroschlüsseln in meiner rechten Hand und runzel meine Stirn. Warum war mal wieder meine Mom viel früher als mein Dad zu Hause? Ich kenne das nur so, dass sie jeden Tag zur gleichen Uhrzeit nach Hause gekommen sind. Ich denke nicht weiter darüber nach, da ich plötzlich gegen Niall's Rücken laufe und ich sofort stehen bleibe. "Tut mir leid.", entschuldige ich mich schnell und sehe hoch in seine Augen. "Ist kein Problem.", meint er und sieht mich genau an. "Ist alles okay?", fragt er dann und dreht sich ganz zu mir. Ich setze mir ein lächeln auf und nicke. "Ja, alles bestens. Ich denke einfach nur über das Gespräch zwischen meiner Mom und mir.", antworte ich ehrlich und sehe auf den Schlüssel in meiner Hand. "Ich weiß nicht, ob ich das tun soll.", füge ich hinzu und schaue erneut hoch zu Niall. "Was meinst du?", frage ich und hoffe auf eine nutzvolle Antwort.
Er sieht erst auf die Schlüssel in meiner Hand und dann wieder in meine Augen. "Ich denke, dass es ganz bei dir liegt. Falls du wirklich mit deinem Dad reden möchtest, dann tu es.", sagt er und ich seufze verzweifelt. "Ich weiß es selber nicht. Ich muss mir nochmal alles durch den Kopf gehen lassen.", füge ich hinzu und fahre mir einmal durch die Haare. "Ist okay, du hast genug Zeit dafür.", sagt Niall und er dreht sich wieder zur Haustür.
Er holt die Hausschlüssel aus seiner Hosentasche und schließt die Tür auf. "Ich muss dir noch sagen, dass meine Eltern wieder zurück sind.", meint er als ich hinter ihn ins Haus spaziere und ich lasse die Tür wieder ins Schloss fallen. "Okay.", gebe ich leise von mir und sehe Niall dabei zu wie er sich seine Schuhe auszieht. Als er bemerkt, dass ich einfach nur still neben ihn stehe und mich nicht von meinen Sachen befreie, runzelt er die Stirn. "Was ist los?", fragt er und sieht mir besorgt in die Augen. Ich schüttel schnell meinen Kopf und lächel ihn an. "Nichts, keine Sorge. Ich will nur nochmal kurz raus an die frische Luft.", antworte ich und Niall nickt. "Ruf mich an wenn du etwas brauchst und pass bitte auf dich auf.", meint er und ich nicke lächelnd. "Versprochen."
Mit meiner warmen Winterjacke traue ich mich wieder nach draußen und bewege mich langsam in Richtung Park. Es wird von Tag zu Tag kälter und der Monat ist auf dem Weg zum Dezember. Ich persönlich bevorzuge Winter mehr als Sommer und ich liebe es wenn das Wetter so kalt ist.
Auf dem Weg zum Park denke ich mal wieder an nichts anderes außer an das Gespräch mit meiner Mom. Ich weiß immer noch nicht, ob ich wirklich zu meinem Dad gehen soll und mit ihm normal über alles reden soll. Mit meiner Mom hat so ein Gespräch auch geholfen, aber bei meinem Dad ist es etwas anderes. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass es zwischen uns beiden für immer so bleiben wird. Es ändert sich nichts mehr und ich löse mich langsam von ihm. Es schmerzt in meiner Brust doch ich muss es langsam akzeptieren So läuft das Leben und es kann keiner von uns ändern.
Mit gesenktem Kopf gehe ich durch die Straßen und es fängt langsam an zu dämmern. Ebenfalls etwas was ich an dem Winter liebe. Es wird früher dunkel und ich liebe es einfach. Vorallem am Weihnachten. Das hebt immer wieder total die Stimmung und die Weihnachtslieder die dann im Hintergrund in der Stadt gespielt werden, ist ein wunderschönes Gefühl.
Angekommen im Park ist keine Menschenseele zu sehen. Wer will sich schon freiwillig in so einer kälte auf einer eiskalten Bank setzen? Doch mir macht das nichts aus. Zufrieden setze ich mich auf einer beliebigen Bank und sehe in die Ferne.
Was wenn ich hier jetzt mit meiner Familie sitzen würde? Ich glaube, es hätte sich schön angefühlt nach langem etwas wieder zu dritt zu unternehmen. Und wieder denke ich daran, dass es vielleicht doch besser wäre, wenn ich zu meinem Vater in die Firma gehe. Vielleicht hilft es wirklich und wir würden alle wieder glücklich miteinander leben.
Plötzlich höre ich Schritte hinter mir die immer näher kommen. Mich überkommt sofort die Angst und ich versuche unauffällig nach hinten zu blicken. "Hey, Jane. Wir haben uns ewig nicht mehr gesehen.", raut mir jemand mit einer tiefen, rauen Stimme ins Ohr und mein Puls erhöht sich sofort.
(Hey🙋 Na, wer ist es wohl?😊 Wir hoffen dieses Kapitel hat euch gefallen. Etwas später als sonst, aber wenigstens etwas.😄 Schöne Ferien an die, bei denen schon die Ferien begonnen haben und genießt es so sehr, wie wir es tun werden.👅 Bis zum nächsten Kapitel.🙌
All the love💜)
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No Control
Fanfiction"Lasst uns hier raus!" schreit Rose und schlägt mit ihrer Faust gegen die Tür, während Tränen aus ihren Augen strömen. Ich sitze in der Ecke und sehe alles verschwommen. Durch meine Tränen wird meine Sicht immer unklarer, bis ich vor Angst ohnmächt...